Die ActiveSync-Technologie der Microsoft Exchange Server ist eine der wichtigsten Verkaufsargumente für den Riesen aus Redmond, wenn es um die unternehmensweite Vernetzung von Kommunikationsdaten wie Adressen, E-Mails, Notizen und Termine geht. Warum sollte Microsoft der Konkurrenz davon ein Stück abgeben, denn nicht nur Apple hat eine Lizenz erworben, sondern auch Google? Zunächst könnte es damit so aussehen, als ob Microsoft damit potentielle Kunden verliert. Warum Outlook beziehungsweise Entourage, wenn es auch mit anderen Clients funktioniert?
Andererseits festigt Microsoft damit seine Stellung im Markt der Server-Systeme, auf dem man vor allem durch die OpenSource-Systeme mit Linux erheblich unter Druck geraten war.
Möglicherweise läuft die Vorstellung bei Microsoft daher so: Je mehr Betriebssysteme - egal welcher Art - mit unserer ActiveSync-Technologie kooperieren können, desto besser für uns. Microsoft hatte nämlich bereits 2008 in seinen "Interoperability Principles" klargestellt, dass "man [mit dem Programm] erneut verdeutliche, wie sehr man sich der Offenheit und Zusammenarbeit" verschrieben habe.
Nach Meinung von Brad Feld ist es also nicht der öffentliche Druck oder eine vorbeugende Maßnahme gegen den Vorwurf des Monopolmissbrauchs, sondern eine allmähliche Umsetzung der Vorstellung, dass die technologische Vorherrschaft in der Bewältigung der Kommunikationsströme in Unternehmen ein stabileres wirtschaftliches Fundament bietet als der Zwang, immer neue Funktionen in ein Betriebssystem zu implementieren.
Bildnachweis: Microsoft Inc.
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