Netzfundstück: Ubuntu schenkt totgeglaubtem MacBook Pro ein neues Leben

Über die Probleme mit der MacBook-Pro-Serie aus dem Jahr 2011 haben wir bereits einige Male berichtet. Einen ganz besonderen kuriosen Fall der Selbsthilfe hat uns jetzt ein Leser gesendet. In einem Apple Forum ist er auf einen (ehemals) verzweifelten MacBook-Pro-Besitzer gestoßen, der seinen Rechner wieder flott bekommen hat - in der er ab sofort nicht mehr OS X sondern Ubuntu verwendet. 

Von   Uhr
2 Minuten Lesezeit

Dieses Netzfundstück stammt aus den Supportforen von Apple. In einem Thread über die zahlreichen Probleme mit dem MacBook Pro aus dem Jahr 2011 hat sich jemand mit einer recht eigenwilligen Lösung zu Wort gemeldet.

Sein Problem mit einem MacBook Pro 17 Zoll hatte ihn schon dazu veranlasst, diverse Hardwarekomponenten auszutauschen. Selbst ein neues AMD Radeon Chipset brachte nicht den erwünschten Erfolg, sodass sein "über 2.500 Euro teurer 1,5 Jahre alter Rechner" damals allen Anschein nach nicht mehr zu retten war. Das für die Reihe aus 2011 Problem mit der GPU kam voll zum tragen, der Grafikfehler war da. Wie er sich genau bei dem Nutzer auswirkte, ist im Forum übrigens nicht beschrieben. Zumeist sind es neben Abbildungsfehlern aber komplette Totalausfälle (Hard Freeze).

Also versuchte er etwas anderes. Satt neuer Hardware gab es neue Software für den Mac. 

Der Nutzer versuchte es mit einem alternativen Betriebssystem. Er nutzt jetzt die aktuellste Ubuntu-Distribution in Version 13.10 und ist damit glücklich. Einige Kompromisse muss man dann aber eingehen. So lässt sich nur Mac nicht mehr mit externen Monitoren betreiben, heißt es in dem Forum. Allerdings ist das immer noch besser als ein komplett unnutzbares MacBook. 

Der Rechner wurde ursprünglich übrigens mit Mac OS X 10.7 Lion ausgeliefert. Oftmals hört man von der Lösung, auf alten Rechnern besser entweder ihr ursprüngliches OS beizubehalten - allerdings hat man dann häufig das Problem der fehlenden Sicherheitsupdates bei nicht mehr unterstützten Betriebssystem-Versionen. Oder als Alternative wie in diesem Beispiel kann man ein Linux auswählen, das sich mit einigen Tricks und Tools einfach auf Mac bringen lässt.

Vielen Dank für die Einsendungen dieses Tipps! 

Diskutiere mit!

Hier kannst du den Artikel "Netzfundstück: Ubuntu schenkt totgeglaubtem MacBook Pro ein neues Leben" kommentieren. Melde dich einfach mit deinem maclife.de-Account an oder fülle die unten stehenden Felder aus.

Das ist eine gute Idee!

Das ist ein Märchen und die Nadine + du sind darauf reingefallen.

Doooch, das Funktioniert! Bsp.: Nagel im Winterreifen H R an meinem PKW -> Reifen platt. Sommerreifen drauf gemacht, PKW ist wieder einwandfrei Fahrbereit.
Ubuntu werde ich jetzt auch mal probieren, denn an meinem HP-Billignotebook ist der Monolautsprecher defekt. Ok, eigentlich ist das ein Vorteil, besser garkein Lautsprecher als Systemtonqualität bei DVB-T Wiedergabe.
Aber - wenn Ubuntu auch Hardwarekomponenten im Gepäck hat - vielleicht ist auch ein Monolautsprecher dabei?

Nadine scheint die Frau für schwierige heiße Themen zu sein, bei denen sich kein Mann rantraut. Ich finds Klasse wie Souverän sie das macht.

Du der Reifen war doch bestimmt nur unten platt, oder? Obenrum wäre der noch prima gegangen, hättest Du nur umdrehen müssen!

Siehe unten die dedizierte Anleitung. Da ist absolut gar nichts eine Mär von. Aber einfach mal behaupten, geht ja immer...

Frage mich gerade wie ich mein alte MacBook Pro mit defektem GrafikOnBoard, bzw. kalten Lötstellen wie es ja bei den meisten MacBook Pro Ausfällen der Fall ist / war, einfach mit neuer Software wieder zum laufen bekommen soll?

Das ist doch totaler Schwachsinn. Da hilft nur Hardwaretausch oder eben die Backen Variante...

Nein, das ist nicht totaler Schwachsinn. Nur weil du es dir nicht vorstellen kannst, heißt das beileibe nicht, dass das nicht geht. Ich habe das ebenfalls so gemacht und Nadine ist da auf gar nichts hereingefallen.
@Nadine: Falls du deinen Artikel noch mit einer Anleitung unterlegen willst, wäre hier meine ;-)

Hier also ein paar mehr Informationen als Background zum Artikel.

Man benötigt dafür aber definitiv ein paar Sachen, die vielleicht nicht bei jedem vorhanden sind:

- Zeit und Kreativität (zwinker)
- Technisches Verständnis, das über das Starten eines Macs hinausgeht
- Ein Mac mit Thunderbolt-Anschluss (ich habe meinen neuen MacPro6,1 genommen)
- Ein Thunderboltkabel
- Eine OS X Installationsdatei (am besten für 10.9 aus dem App Store)
- rEFInd (ein Open Source Projekt, das das mitgelieferte Apple EFI zu ersetzen vermag)

Ich skizziere gerne, wie das geht. Der Trick liegt daran, keinerlei "Logik" auf das MacBook Pro auszulagern, die die AMD GPU miteinbezieht oder benötigt.

1.) Booten des MBP im Thunderbolt-Festplattenmodus (Apfel+T beim Starten gedrückt halten)
2.) Mit Mac Pro eine saubere OS X 10.9 Installation auf der externen Festplatte installieren
3.) Nach Installation das MBP erneut mit Apfel + T in den Thunderboltmodus booten
4.) Alle Kernel Extensions (*.kext Dateien) aus System/Library/Extensions, die auch nur irgendwie AMD im Namen tragen löschen. Dabei bitte darauf achten, dass ich das auf der angeschlossenen externen Festplatte (der des MBP) macht. Löscht ihr das auf der Systempartition eures funktionierenden Macs, dann gute Nacht. Das würde eher unschön ohne TM-Backup.
5.) Kopiert das neueste (heruntergeladene) rEFInd Package (Open Source Projekt) auch noch auf den Schreibtisch eures Benutzerordners am MBP.
6.) Jetzt lässt sich das MacBook Pro booten. Das liegt daran, dass das System nun nicht mehr auf die AMD zugreifen kann, sondern Fallback Driver nimmt. Die Grafikqualität ist unter aller Kanone, aber wir haben ja auch nicht vor, das MBP dauerhaft so zu betreiben. Wir wollen es ja nur einmal zum Starten bekommen mit der Intel Sandybridge Grafik.
7.) Installiert rEFInd als sudo über das Terminal, kopiert alle Treiber aus dem rEFInd Package nach /EFI/refind/drivers (Ordner muss zuvor im bestehenden Ordner /EFI/ angelegt werden)
8.) Erstellt einen bootfähigen Ubuntu 13.10 Stick. Steckt ihn ans MacBook Pro.
9.) Bootet das MBP mit gedrückter Alt Taste und wählt vom USB Stick den grub Bootloader für Ubuntu aus.
10.) Wählt "Try Ubuntu" im GRUB Bootloader, drückt "E" um die Start Parameter zu ändern und kopiert folgende Zeilen nach der ersten Zeile hin:

outb 0x728 1
outb 0x710 2
outb 0x740 2
outb 0x750 0

sowie in einer wieder neuen Zeile:

i915.lvds_channel_mode=2 i915.modeset=1 i915.lvds_use_ssc=0

Das sorgt dafür, dass ihr bereits auf low-level Basis dem Linux Kernel verbietet, auf den kaputten AMD Chip zuzugreifen. Hier liegt der eigentliche Trick des gesamten Unterfangens.

11.) Drückt F10 und bootet in Ubuntu vom USB Stick. Klickt auf Ubuntu installieren auf dem grafischen Desktop

12.) Wenn das System installiert wurde, müsst ihr den Grub Bootloader erneut hervorholen. Drückt dafür beim nächsten Start die Shift Taste, wählt im GRUB Menü "Ubuntu" aus und drückt erneut E. Fügt dann bitte oben genannte Parameter erneut für die Startup Parameter ein und bootet mit F10 in das HDD/SSD Ubuntu auf eurem MBP.

13.) Nehmt mittels "sudo nano ..." diese Änderungen permanent in die Dateien /etc/default/grub und /etc/grub.d/10_linux auf.

Tataaa. Das war es. Ab jetzt kennt euer MBP seinen kaputten AMD GPU Chip nicht einmal mehr.

Was daran Märchen ist oder nicht, entzieht sich meiner interessen.
Da es bestimmt nach einem "Neukauf", auch ein komplett Wechsel (defekter Geräte) geben wird.

Die Idee mit Ubuntu ist allerdings gut, da bei mir Zeitweise auf dem MacBookAir ein Linux SuSe seinen Platz gefunden hat.
Solange es kein Windows ist, ist doch alles in Ordnung.

Typischer Apple Schrott eben. Viel zu teuer und nach 3 Jahren funktional am Ende.

Typisches Trollgelalle eben. Viel zu dämlich und nach 3 Jahren disfunktional komplett am Ende.

Schon morgens um 7 cerebral am Ende.

... als es Hirn vom Himmel regnete, hattest Du bestimmt den Schirm gespannt, das macht aber gar nichts, denn das Leben geht für dich trotz deines IQ ´s von unter 45 weiter, und darauf kannst du ächt stolz sein.

Ja auf diesen geistigen erguss haben wir alle gewartet. ;-)

was nutzt Apple zu schimpfen? Hier geht es um das lesen von Artikel... wer nicht mag soll lieber woanders schauen. (bin Ausländer, falls Rechtschreibfehler da sind)

@Gast 20:03, 7:03

Ich muss sagen, dass ich einen iPod Nano von 2007 habe.
Der läuft immer noch einwandfrei.
Mein iPod touch von 2009... läuft ohne Probleme.

Mein Mac Pro von 2006. Läuft und arbeitet noch im Pro Bereich.
Mein Mac Mini von 2009 läuft und ist dank Upgrade pfeilschnell.

In der Tat hatte ich bei Apple noch keinen Ausfall.

Hingegen mein Dell Inspirion 7300 ist damals exakt und zwar wirklich exakt nach 1 Monat nach Garantie Ende kaputt gegangen. Mainboard defekt.

Jeder hat andere Erfahrungen. Ich kann sagen, dass meine Apple Rechner extrem lange gehalten haben und noch halten.

Aber wie gesagt, die Erfahrungen können da abweichen.

Aber pauschal zu sagen "Typischer Apple Schrott eben. Viel zu teuer und nach 3 Jahren funktional am Ende." ist einfach Blödsinn.

An der Linux / Ubuntu Aufspielung ist interessant, alte Hardware doch noch mit aktuellen, bzw. sicheren Betriebssystemen zu betreiben. Jetzt wo 10.6 nicht mehr supportet wird, fängt es an, dass die Sicherheit abnimmt. Da ist Ubuntu oder Lubuntu ein sehr gute Alternative!

Das mit dem fehlerhaften MacBook ist glaub ich sehr mysteriös, da Apple fehlerhafte Hardware normalerweise anstandslos austauscht, gerade bei einem 17" MacBook, dem Flaggschiff der Reihe würde Apple auf jeden Fall reagieren, ich habe selbst ein 17" early und noch nie Probleme gehabt.

Nachtrag zu Bild oben, MB Pro 17" Unibody mit Silber umrandeten Display hab ich noch nie gesehen, ist normalerweise das Display vom MB Air sehr merkwürdig!

Antwort an mich selber, ist ein mattes Display ok, hab mich erkundigt.

Das Notebook ist ein 15 Zoll Macbook Pro aus 2011 ohne glossy. Das kostete damals einen Aufpreis von 150 Euro. Das gab es sehr wohl...

ich weis es nicht genau, aber ich glaube man konnte ein mattes Display wählen. Glänzend schwarzer Rand, matt silbern!?!

Wenn schon ein Vergleich aus der Autowelt bemüht werden soll: es ist so, als ob dadurch ein Stützrad angebracht wird, das die Verwendung des wegen der defekten Radaufhängung nicht mehr nutzbaren Rades verhindert. Auch dieser Vergleich hinkt, denn nun ist es ein ganz anderes Gerät...

Die Kommentare für diesen Artikel sind geschlossen.