Das Ende einer Ära

Kein Kopierschutz mehr für Songs aus dem iTunes Store

Apple hatte auf der Macworld in San Francisco im Januar 2008 bekannt gegeben, dass Musik im iTunes Store in Zukunft ohne Kopierschutz erhältlich sein soll. Mittlerweile ist die Ankündigung Realität geworden.

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Es war ein seit langer Zeit andauernder Konfl ikt hinter den Kulissen des iTunes Store zwischen Apple und den Plattenfi rmen. Apple wollte den Einheitspreis von 0,99 Euro respektive US-Dollar pro Song beibehalten, aber gern alle Titel auf Wunsch der Kunden ohne Kopierschutz anbieten. Den großen Plattenfi rmen war der drohende Wegfall von Mechanismen zur digitalen Rechteverwaltung stets ein Dorn im Auge, dafür wünschte man sich ein dynamischeres Preismodell, das es gestattet, ältere Titel zu günstigeren und aktuelle Songs zu höheren Preisen anzubieten.

Nun haben beide Seiten ihre Forderungen durchsetzen können: Alle Songs im iTunes Store sind als AAC-Dateien ohne Kopierschutz erhältlich. Bisher zeigten sich die Einschränkungen geschützter AAC-Dateien unter anderem darin, dass Computer, auf denen diese abgespielt werden sollten, erst über die iTunes- Store-Account-Daten des Käufers freigeschaltet werden mussten und die Dateien nicht einfach in das MP3-Format konvertiert werden konnten. Im Gegenzug führte Apple auf Wunsch der Musikindustrie ein fl exibleres Preismodell ein und machte Musiktitel zu Preisen zwischen 0,69 und 1,29 Euro im iTunes Store verfügbar.

iTunes Plus und die Upgrade-Problematik

Apple bietet bereits seit einiger Zeit manche Musiktitel im so genannten „iTunes Plus“-Format an. Hierbei handelt es sich um Songs, die nicht DRMgeschützt sind und in höherer Audioqualität als die übrigen Titel vorliegen. Mit der neuen Verkaufstaktik des iTunes Store ist iTunes Plus nun zum Standard für Musiktitel in Apples Online- Store geworden. Apples Upgrade-Politik für ältere, noch geschützte AAC-Dateien ließ den Anwender derweil eine Zeit lang im Regen stehen.

Tipp: Geschützte AAC-Dateien ins MP3-Format wandeln

Wer über geschützte MP3-Dateien aus dem iTunes Store verfügt und diese ins gängigere MP3-Format wandeln möchte, hat nur eine Möglichkeit: Die betreffenden AAC-Dateien müssen in einer Wiedergabeliste organisiert und zunächst als Audio-CD-gebrannt werden. Die entsprechenden Einstellungen öffnen sich, wenn man in einer Wiedergabeliste unten rechts auf den Knopf „Brennen“ klickt. Die Tracks der Audio-CD können anschließend im MP3- Format wieder in die Bibliothek zurückimportiert werden.

Ist man im iTunes Store angemeldet, fi ndet sich auf der linken Seite in der Oberfl äche des iTunes Store in der Kategorie „Alles auf einen Klick“ die Option „Auf iTunes Plus aktualisieren“. Leider konnten hier zeitweise nur alle von einem Anwender jemals im iTunes Store gekauften Songs mit Kopierschutz auf einmal ins iTunes- Plus-Format überführt werden. Einzelne Songs oder Alben ließen sich nicht zum Upgrade auf iTunes Plus auswählen. So musste man also eventuell für Songs zahlen, die man schon lange aus seiner Musikbibliothek entfernt hat und konnte, je nach Umfang der Musikbibliothek, auf einen Upgrade-Preis von 100 Euro und mehr kommen. Glücklicherweise hat Apple diese Politik wieder geändert und stellt nun auch die Möglichkeit zur Verfügung, Upgrades für einzelne Alben vorzunehmen.

Fazit

Der Wegfall von Kopierschutzmechanismen ist mit Sicherheit zu begrüßen, damit der Anwender freier mit den Inhalten, für die er auch bezahlt hat, umgehen kann. Eine dynamischere Preisstruktur im iTunes Store wird darüber hinaus dem einen Anwender helfen, Geld zu sparen, dem anderen nicht – abhängig vom Musikgeschmack. Dass Apple allerdings nur eine „alles oder nichts“-Upgrade-Politik anbietet, ist sehr schwach.

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