Seit Philips 1982 die Audio-CD eingeführt hat, ist digital gespeicherte Musik allgegenwärtig. Seither ist aber die Zahl der zur Verfügung stehenden digitalen Datenformate so groß geworden, dass man durchaus den Überblick verlieren kann. Grundsätzlich gibt es unkomprimierte und komprimierte Formate. Die unkomprimierten Formate WAV und AIFF finden auf Grund ihrer Dateigröße und ihrer hohen Qualität des Tonsignals hauptsächlich in der Produktion von Audiomedien Anwendung – und nach wie vor bei der guten alten Audio-CD.
Kompression und Reduktion
Formate wie Apple Lossless schaffen es, die Datenmenge zu verringern, ohne dabei die Qualität des Signals zu beeinträchtigen. Dieses verlustfrei genannte Vorgehen des Enkoders ist die eigentliche so genannte Datenkompression. Trotzdem muss man auch hier noch mit relativ großen Dateien leben. Gerade beim Abspielen auf mobilen Geräten kann dies schnell zu Schwierigkeiten führen, da der Akku recht schnell leer ist. Auf einem iPod der 4. Generation konnten im Test gerade einmal dreieinhalb Stunden Abspielzeit von AAC-komprimierter Musik erreicht werden.
Bei Verwendung von hoch komprimierten Hörbuchern waren es hingegen weit über zehn Stunden. Die anderen, verlustbehafteten Verfahren, nehmen gegen den Vorteil einer geringen Dateigröße Qualitätseinbußen in Kauf. Hier kann die Originalqualität des Musiksignals beim Abspielen nicht wieder hergestellt werden. Diese Kompressionsverfahren machen sich bei der Datenreduktion bestimmte Eigenschaften des menschlichen Gehörs zu Nutze: Das Gehirn blendet Tonsignale, die erheblich leiser sind als andere, gleichzeitig wahrgenommene Töne einfach aus. Ein anderer ausgenutzter Effekt ist, dass ein Mindestunterschied in der Frequenz der Töne vorhanden sein muss, um sie unterscheiden und bewusst wahrnehmen zu können.
Auch hier ist Potential zum Einsparen vorhanden. Der Enkoder lässt einfach im Rahmen der vorgegebenen Bitrate alles weg, was das Gehirn seiner Meinung nach auch weglassen würde. Ist die Bitrate aber zu niedrig eingestellt im Verhältnis zur Komplexität des Audio-Signals, wird man zwangsläufig bei der Dekompression Signalstörungen – so genannte Artefakte – wahrnehmen, man bemerkt also, dass das Original komprimiert wurde.
Bitraten für alle und alles
Die verlustbehafteten Enkoder sind, anders als die verlustfreien, in der Lage, das Ausgangsmaterial mit verschiedenen Bitraten zu komprimieren. Dabei entstehen qualitativ recht unterschiedliche Ergebnisse. Als Faustregel gilt, dass ein durchschnittlicher Hörer ab einer Bitrate von 160 kbps für MP3 und ab 128 kbps für AAC das Gehörte nicht mehr vom Originalsignal unterscheiden kann. Dies gilt allerdings nur für Musik, Hörbücher beispielsweise können sehr viel höher komprimiert werden, ohne allzu hohe Verluste zu erleiden. Bitraten von 96 kbps reichen hier schon für gute Ergebnisse. Moderne Versionen der Enkoder – dazu gehört auch iTunes – sind außerdem in der Lage, das Audiosignal mit variabler Bitrate (VBR) zu komprimieren.
Dabei wird das Ausgangsmaterial auf seine Komplexität überprüft. Ist eine Passage nicht sehr aufwändig gestaltet, drosselt der Enkoder selbsttätig die Bitrate und spart sich so Platz für kompliziertere Teile ein. Dort setzt er dann zur Verbesserung des Ergebnisses die Bitrate wieder herauf. Die Möglichkeit in iTunes, die Einstellungen des Enkoders sowie den Enkoder selbst auszuwählen, finden sich unter iTunes -> Einstellungen -> Allgemein -> Importeinstellungen. Hier können Sie vom Enkoder über die Bitrate bis hin zu variabler Bitrate unter vielen Möglichkeiten die für Ihren Zweck und Anspruch passende auswählen.
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