Nichts geht über das haptische Gefühl bei echten Hörbüchern. Die sind mittlerweile so schön verpackt, dass es richtig gut tut, sie in die Hand zu nehmen, im Booklet zu blättern und diese oft bibliophil anmutenden Prachtstücke nach dem Hören ins Bücherregal zu stellen. Download-Fans wiederum schauen gezielt auf die „inneren Werte“ eines Hörbuchs – nach dem Motto: Was zu hören ist, das zählt. Für Hörbuch- Downloads spricht auch: das schnelle Herankommen, der spontane Rund-um-die-Uhr-Einkauf, der fl exible Einsatz in allen möglichen Geräten – und dass man dicke Schmöker auf etlichen CDs getrost zu Hause lassen kann. Endstand unseres fi ktiven Wettbewerbs: unentschieden – über kurz oder lang wird sich die Hörbuchgemeinde wohl in zwei Lager spalten. Fest steht, dass die Zahl derer, die „virtuell“ hören, zunimmt. Der Download-Anteil am gesamten Hörbuchmarkt wird aktuell auf etwa zehn Prozent geschätzt, der Umsatz lag 2007 bei gut acht Millionen Euro.
„Downloadportale sind der einzige wirklich überzeugend wachsende Verkaufskanal für Hörbücher“, ist Eichborn-Chefin Christine Härle überzeugt. Eindrucksvoller Beleg für diese Einschätzung ist die erfolgreiche Entwicklung des Download-Marktführers: Audible.de verzeichnete nach zweieinhalb Jahren im Mai 2007 den 1-millionsten Download und die zweite Million dürfte etwa diesen Herbst erreicht sein. 400.000 Kunden – vor allem iPod-Anwender – bedienen sich regelmäßig aus einem Pool von 7.000 deutschsprachigen Hörbüchern. Auch Libri.de hat sich freundlicherweise in die Karten schauen lassen: Das 5.000 Hörbücher zählende Portal schaut zurück auf ein Plus von 100 Prozent in 2007 gegenüber dem Vorjahr; bei der Großhandelsplattform „Libri.Audio“, die mehr als 1000 angeschlossene Buchhandlungen verwenden, sind es sogar 150 Prozent. Zum Kinderportal Hoerbie.de surfen jeden Monat 40.000 Besucher, und sogar der reine Sachhörbücher-Anbieter Hoerkiosk. de hat stolze 100.000 eingetragene Kunden.
Es steht außer Zweifel: Hörbuch-Downloads sind im Kommen. Rechnet man das Angebot aller Portale zusammen, sind zurzeit etwa 8.000 bis 9.000 deutschsprachige Hörbücher als Download verfügbar. Hinzu kommen bei Audible.de 2008 dem neu gestarteten Justhear.de noch einmal gut 25.000 englischsprachige. Den größten Download-Boom spüren die Portale, die sich an Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern richten, so etwa iHaiku.de mit einer Community nur für Kids. Als das umfassendste Portal gilt Hoerbie.de, das auch einen eigenen Download-Bereich für Kinder-Software integriert hat.
Toni.de bietet, beispielsweise selbstproduzierte Lerninhalte und englischsprachige Hörbücher. „Dabei werden Kinder spielerisch ans Zuhören und Lernen herangeführt, und die Sprachkompetenz wird verbessert“, so Projektleiterin Jana Ronte-Versch. Mit einem eigenen Gütesiegel für hochwertige Produktionen will Hoerstern. de punkten. Die Gründer-Verlage Oetinger Audio, Beltz & Gelberg, Jumbo, Hörcompany und Igel-Records laden weitere Verlage, die sich den Anforderungen stellen wollen, zur Teilnahme am Portal ein – mittlerweile hinzugekommen sind Random House Audio, Sternschnuppe und DAV.
- Seite 1: 15 Hörbuch-Portale im Vergleich
- Seite 2: CD vs. Download
- Seite 3: Unübersichtliches Angebot
Diskutiere mit!
Hier kannst du den Artikel "15 Hörbuch-Portale im Vergleich " kommentieren. Melde dich einfach mit deinem maclife.de-Account an oder fülle die unten stehenden Felder aus.
Die Kommentare für diesen Artikel sind geschlossen.