Apples neuer Profi -Rechner

Welcher Mac Pro passt zu Ihnen?

 Auch wenn der neue Mac Pro von außen wie seine Vorgänger aussieht, sein Innerstes wurde von Apple auf einen so neuen Stand gebracht, dass es die jetzt verwendeten Prozessoren offi ziell noch gar nicht gibt. Zudem liegt zwischen den beiden angebotenen Modellen inzwischen eine größere Kluft, sodass sich viele Interessenten fragen: Welcher Mac Pro passt zu meinen Anforderungen?

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Es ist ein bisschen wie beim Autokauf: Während die einen auf die Ausstattung im Innern achten, weil sie es besonders komfortabel mögen, berücksichtigen die anderen nur die Motorenleistung. Dabei sind 300 km/h Spitzenleistung auf nahezu keiner deutschen Autobahn wirklich auszureizen. Ebenso scheint es sich mit dem neu von Apple vorgestellten Mac Pro zu verhalten, der mit mehr Schnittstellen (2 x FireWire 800 vorne, 2 x FireWire 800 hinten, 3 x USB vorne, 2 x USB hinten und 2 x USB an der Tastatur) und einem schnelleren SuperDrive mehr Komfort erhielt. Wirklich spannend aber wird es bei der Motorenleistung: Der neue Mac Pro ist nämlich für 2299 Euro mit einem Quad-Code Intel Xeon-Prozessor 2,66 GHz der 3500er-Serie erhältlich sowie für 2999 Euro als 8-Core-Modell mit zwei 2,26 GHz Intel Xeon-Prozessoren der 5500er-Serie. Bei diesem Preis unterschied fällt die Wahl schwer, und es stellt sich die Frage, ob und wie man einen 8-Core-Prozessor nutzen kann. Ebenso interessant für viele Kaufinteressenten ist aber auch die Leistung der erhältlichen Grafikkarten.

Prozessoren: Weniger Takt, mehr Leistung

Beide Varianten sind niedriger getaktet als ihre Vorgängermodelle, leisten dabei aber deutlich mehr. Erreicht wird dies über eine neue Architektur der in 45nm-Technologie gefertigten Rechenkerne, durch die mehr Berechnungen pro Sekunde durchgeführt werden können. Bei gleicher Taktzahl erhöht sich so die Leistung laut dem international anerkannten SPEC-Benchmarktest im Schnitt um 60 Prozent (siehe Tabelle „Spec- Benchmarkttest“). Zusätzlich besitzen die CPUs einen „Turbo Boost“, durch den sie sich dynamisch kurzzeitig übertakten können, falls einzelne Kerne gerade wenig zu tun haben. Die beiden neuen Mac Pros bewegen sich dadurch beide auf einem Niveau, auf dem bislang die Top-Modelle rangierten, mussten aber einen leichten Preisaufschlag hinnehmen. Der Anwender erhält dafür jedoch die bislang stärksten auf dem Markt verfügbaren Prozessoren, die im freien Handel so noch gar nicht erhältlich sind.

Unterschiedliche Prozessor-Modellreihen

Verwunderlich mag dabei auf den ersten Blick erscheinen, dass die große 8-Kern- Maschine niedriger getaktet ist als das kleinere Modell mit Quad-Core-Prozessor. Tatsächlich nutzt Apple hier aber zwei zwar auf Basis der Nehalem-Architektur gebauten Prozessoren, die aber unterschiedlichen Serien angehören. So setzt der Quad-Core-Mac-Pro die 3500er-Serie ein, die auf Workstation-Anwendungen ausgelegt ist und damit perfekt alleine auf einem Board arbeiten kann. Die vier Rechenkerne arbeiten in der Grundversion mit einem Takt von 2,66 GHz.

Wer aber Programme einsetzt, die darauf ausgelegt sind, ihren Code auf mehrere Rechenkerne zu verteilen, sollte eher über die Anschaffung der 8-Kern- Maschine nachdenken, deren CPU auf der 5500er-Serie basiert. Diese wurde für Server-Anwendungen konzipiert und kann direkt über einen speziellen, extrem schnellen Kommunikationskanal mit weiteren Prozessoren Daten austauschen. In Apples großem Mac Pro wurden dazu zwei mit „nur“ 2,26 GHz getaktete Prozessoren dieser Serie mit je vier Kernen verbaut. Neben einigen schon jetzt auf mehreren Prozessoren arbeitenden Anwendungen wird auch das von Apple bereits angekündigte Mac OS X 10.6 Snow Leopard mit seiner neuen, Grand Central (siehe auch Seite 28) genannten Funktion für derartige Mehrkernprozessor- Architekturen bestens abgestimmt sein. Denkt man also an die Zukunft und arbeitet in Bereichen, die viele parallel ablaufende Berechnungen erfordern, gilt die Faustregel: Viele Kerne können mehr parallel bearbeiten – vorausgesetzt, die eingesetzte Software unterstützt dies (siehe Tabelle „Einsatzgebiete“).

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