Dennoch hängen viele Musikfreunde – aus unterschiedlichen Gründen – an ihren alten Vinylschätzchen, wollen diese aber nicht nur am heimischen Plattenspieler hören, sondern auch unterwegs mit dem iPod oder im Auto. Mit Ihrem Mac, günstigen Peripheriegeräten und Anwendersoftware ist es relativ einfach möglich, LPs für den Hausgebrauch zu digitalisieren. Der Zeitaufwand hingegen ist – das soll gerade am Anfang dieses Artikels nicht verschwiegen werden – nicht zu vernachlässigen. Die Langspielplatte muss in Echtzeit aufgenommen, in Tracks zerteilt und benannt werden. Danach sollte man noch das Cover abfotografieren und die Titel in iTunes importieren, damit man sie auch auf dem iPod hören kann.
Trotzdem hat all dies mit einer professionellen Digitalisierung, die eine weit teurere technische Ausstattung und zudem Profiwissen voraussetzt, nur wenig zu tun. Es lohnt sich daher eher nicht, Geld in Peripheriegeräte und Programme zu investieren, um nur ein paar bereits als günstige Audio-CDs vorliegende LPs zu digitalisieren. Meist ist der Anschaffungspreis der Audio-CDs geringer als der der dafür notwendigen Ausstattung – von der Zeit, die man dabei spart, ganz abgesehen. Die Arbeit lohnt sich eigentlich nur bei Raritäten oder bei sonstigen lieb gewordenen Schätzchen aus Vinyl, die nirgendwo als – kostengünstige – Audio-CD erhältlich sind.
Erforderliche Geräteausstattung
Für die Digitalisierung von LPs benötigen Sie neben einem halbwegs aktuellen Mac – ob mit PowerPC- oder Intel-Prozessor ist in diesem Fall eher zweitrangig – eine genügend große Festplatte. Für eine Langspielplatte mit 40 min Spieldauer braucht man – gespeichert als unkomprimierte AIFF (Audio Interchange File Format)-Datei – ungefähr 400 MB Speicherplatz. Zudem sollte Ihr Mac über einen Audio-Eingang verfügen. Aber auch ohne diesen müssen Sie Ihre Digitalisierungsträume nicht begraben. Einerseits können Sie ein über die USB-Schnittstelle anzuschließendes Audio-Interface wie iMic erwerben oder besser gleich einen Plattenspieler mit USB-Anschluss.
Ein USB-Plattenspieler lohnt sich auch dann, wenn Sie kein herkömmliches Gerät mehr besitzen aber noch viele LPs, die Sie digitalisieren wollen. Auch wenn Ihnen die Verkabelung mit einer Stereoanlage zu kompliziert ist oder sich diese in einem anderen Raum als Ihr Desktop-Rechner befindet, kann ein Kauf sinnvoll sein. Ansonsten sollten Sie natürlich einen funktionsfähigen Plattenspieler, der an eine Stereoanlage angeschlossen ist, besitzen. Achten Sie darauf, dass er an den Phono-Eingang der Anlage angeschlossen wird.
Besitzt Ihre Anlage keinen Phono-Eingang – was bei modernen Kompaktanlagen meist der Fall ist – und wird dieser über einen sogenannten AUX (Auxiliary)- oder Hilfseingang angeschlossen, so müssen Sie einen Phono-Vorverstärker dazwischen schalten, dieser verstärkt das zu schwache Ausgangssignal des Plattenspielers. Günstige Phono-Vorverstärker gibt es beispielsweise bei Conrad Elektronik und vergleichbaren Händlern für 30-50 Euro. Diesen Phono-Vorverstärker benötigen Sie normalerweise auch, wenn Sie einen herkömmlichen Plattenspieler direkt an den Mac anschließen.
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