TOR und GPG unter Mac OS X nutzen

Mac OS X: Anonym durch das Internet

Damit man beim Surfen im Internet die Privatsphäre wahrt, bieten sich nicht nur bestimmte Einstellungen im Safari-Browser an. Hier zeigen wir Ihnen, was Sie noch tun können, um sich anonym durchs Web zu bewegen.

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Bei allen Internet-Aktivitäten, sei es das Surfen auf Websites oder das Abrufen und Verschicken von E-Mails, werden Daten generiert. Webserver registrieren fortwährend, wie lange sich ein bestimmter Rechner im Internet aufhält oder wer jemand anderem eine E-Mail schickt. Durch das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung sind Anbieter von Telekommunikationsdiensten gesetzlich dazu verpflichtet, die Daten Ihrer elektronischen Kommunikationsvorgänge aufzuzeichnen. Vom Beginn des kommenden Jahres schließt das auch Internet-Verbindungsdaten und Daten zum privaten E-Mail-Verkehr mit ein. Wir zeigen Ihnen, wie Sie sich im Bezug auf Ihre Surfgewohnheiten und Ihre E-Mail-Korrespondenz weiterhin ein Höchstmaß an Privatsphäre am Mac gönnen können.

Anonym im Internet durch die Kraft der Zwiebel

Beim Surfen im Internet hat sich die Verschleierung der eigenen Surfgewohnheiten durch „Onion-Routing“ als sehr effektiv erwiesen. Der Name rührt vom mehrschichtigen Verschlüsseln her, das an eine Zwiebel mit ihren zahlreichen übereinanderliegenden Schichten erinnert. Bei dieser Anonymisierungstechnik werden Web­inhalte fortwährend umgeleitet sowie ver- und entschlüsselt, so dass ein Webserver am Ende nicht mehr ermitteln kann, von wo oder wem die Daten angefordert wurden. Zu diesem Zweck wird ein Netz aus zahlreichen wechselnden Knotenpunkten verwendet, wobei jeder einzelne Knotenpunkt nur die jeweils vorangegangene und direkt folgende Station der einzelnen Datenpakete kennt.

Mittels Onion-Routing können Anwender sogar auf Webseiten zugreifen, die der Internetanbieter beispielsweise für bestimmte Länder gesperrt hat. Die Software Tor (www.torproject.org) arbeitet nach dem Prinzip des Onion-Routing. Nach der Installation des Softwarepakets sollten Sie Ihren Mac neu starten, damit Tor automatisch bei System­start seinen Dienst aufnimmt. Zugriff auf die Tor-Einstellungen erhalten Sie über das Programm Vidalia, das automatisch mit installiert und in Ihrem Programme-Ordner abgelegt wurde. Nun müssen Sie Safari so konfigurieren, dass der Browser über Tor den Weg in das Internet findet. Hierzu öffnen Sie Safari und wählen im Safari-Menü den Punkt Einstellungen aus. Unter dem Punkt Erweitert klicken Sie im Unterpunkt Proxies den Button Einstellungen ändern ..., der Sie in die Netzwerkeinstellungen führt. Hier setzen Sie in der linken Spalte (Zu konfigurierendes Protokoll) einen Haken vor die Option Socks-Proxy.

Auf der rechten Seite tragen Sie unter Socks-Proxy-Server das Wort localhost ein. Hinter dem Doppelpunkt tragen Sie den Wert 9050 ein. Nach einem Klick auf OK und Anwenden ist Safari fertig für die Zusammenarbeit mit Tor konfiguriert. Rufen Sie das Programm Vidalia auf, und starten Sie den Tor-Service über den Button Starte Tor. In der Statuszeile von Vidalia wird kurz darauf die Erfolgsmeldung „Verbindung zum Tor-Netzwerk hergestellt!“ erscheinen. Wenn Sie Safari nun starten, verbindet sich der Browser über den Umweg zu Tor mit dem Internet, und alle Ihre Surfaktivitäten bleiben fortan Ihre Privatangelegenheit. Wenn Sie ohne TOR im Internet surfen wollen, sollten Sie den Haken, der in den Netzwerkeinstellungen für den Socks-Proxy gesetzt wurde, entfernen. Wenn Sie lediglich den Tor-Service über die Option in Vidalia stoppen, versucht Safari weiterhin eine Verbindung zum Internet über TOR aufzubauen.

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