Zurück aus der Zukunft?

Futuristisches Design

Die Videobrille ist per Kabel mit einer Art Akku-Pack inklusive Dock-Connector verbunden, auf das der iPod gesteckt wird. Unserem Testgerät lagen Adapter für den iPod touch, iPod classic 60/80 GB, iPod nano 3G sowie den iPod der fünften Generation bei. Somit hat Carl Zeiss alle videofähigen iPods der Gegenwart und Vergangenheit berücksichtigt. Am Kabel des Cinemizers befi ndet sich ein Fernbedienungselement, über das sich nicht nur die Grundfunktionen wie das Starten und Stoppen der Wiedergabe steuern lassen: Ein weiterer Knopf, die „Videomodus- Taste“, ermöglicht das Wechseln zwischen drei Helligkeits-/Kontrasteinstellungen und das Einschalten eines 3D-Modus. Nach Aufspielen eines Software-Patches stehen sechs Modi zur Verfügung, um auch das Bild auf iPhone und iPod touch kontraststärker darstellen zu können. Um den 3D-Modus zu nutzen, muss allerdings entsprechendes 3D-Ausgangsmaterial vorliegen. Die Brille selbst verfügt über integrierte Ohrhörer. Diese sind in zwei verstellbare Bügel an den Seiten eingearbeitet und können so den individuellen Ohren angepasst werden. Der Akku/Dock-Connector des Cinemizer bietet einen Mini-USB-Anschluss, über den die Brille geladen werden kann. Als Ladezeit gibt der Hersteller eine Dauer von 2,5 Stunden an. Ist ein iPod angeschlossen, so wird dieser ebenfalls geladen. An beiden Seiten befi ndet sich vorn an der Brille jeweils ein Rädchen, mit dem Brillen- oder Kontaktlinsenträger Doptrieeinstellungen vornehmen können (+/- 3,5). Zu diesem Zweck erscheint ein Testbild, wenn man die Wiedergabe/Pause-Taste fünf Sekunden gedrückt hält.

Bild- und Ton-Erlebnis

Wir haben den Cinemizer sowohl mit einem iPod touch, als auch mit einem iPod classic 80 GB und einem iPod der fünften Generation ausprobiert. Die Videobrille funktionierte mit allen drei Modellen reibungslos. Der Cinemizer bietet zwei Displays mit einer Aufl ösung von jeweils 640 x 480 Bildpunkten. Setzt man die Brille auf, so soll der Eindruck entstehen, man sitze vor einem 45-Zoll-Bildschirm in 1,80 m Entfernung. Tatsächlich gelingt es dem Cinemizer recht gut, ein Kinoerlebnis zu reproduzieren und man gewöhnt sich bald an den Blick durch die Videobrille. Das Bild ist allerdings etwas matt und verwaschen, kann aber über die vorgegebenen Kontrasteinstellungen optimiert werden. Die Schärfe ist gut, wenn entsprechendes Ausgangsmaterial vorliegt. Hat man die Brille auf der Nase, so deckt der Cinemizer das Sichtfeld nicht komplett ab, sondern man bekommt noch etwas von der Umgebung mit, was kein Nachteil ist. Die Tonqualität der integrierten Kopfhörer geht in Ordnung, auch wenn sie sicherlich nicht dem High-End-Bereich zuzurechnen sind. Insgesamt bietet der Cinemizer ein durchaus ansprechendes, aber auch verbesserungsfähiges Bild- und Ton-Erlebnis.

Fazit

Die Cinemizer-Videobrille ist mit einem Preis von rund 370 Euro nicht gerade günstig, dabei aber auch wesentlich mehr als ein nettes Gimmick. Auf der anderen Seite sollte der Anwender auch kein futuristisches Cyberspace-Erlebnis erwarten. Klar ist, dass man mit einem Cinemizer auf der Nase in der Öffentlichkeit die Blicke auf sich zieht. Wer sich darum nicht schert, kann natürlich im Flugzeug oder in der Bahn selbstbewusst zum Cinemizer greifen. Positiv betrachtet dürfte man mit einem Cinemizer zumindest leicht mit Fremden ins Gespräch kommen.