Geld für TomTom, Know-how für Apple

Analyst empfiehlt Apple TomTom-Übernahme

Die Karten-Anwendung in iOS 6 wurde aufgrund von fehlenden oder sogar falschen Informationen bisher nur wenig bejubelt. Dabei erhält Apple von seinen Partnern durchaus qualitativ hochwertiges Kartenmaterial. Dennoch, um das „Maps-Gate“ so schnell wie möglich zu beheben gibt es nur eine Lösung: Die Übernahme des niederländischen Navi-Herstellers TomTom.

Von   Uhr

So sieht es zumindest Hans Slob, seines Zeichens Analyst bei der niederländischen Rabobank. Die Chance, dass eine solche Übernahme auf absehbare Zeit stattfindet, schätzt Slob mit 30 Prozent ein. „TomTom könnte Apples Finanzspritze gebrauchen und Apple TomToms Karten-Know-how“, so der Analyst. Laut Slob würde Apples Zahlungsbereitschaft bei bis zu 10 Euro pro Anteil liegen. Worin Apples Vorteil gegenüber der aktuellen Lizensierung des Kartenmaterials liegen soll, lässt der Rabobank-Analyst hingegen offen.

TomTom dürfte allein die Analyse freuen: Das Aktienpapier des Navigations-Herstellers konnte nach Veröffentlichung der Analyse den stärksten Wertzuwachs in den letzten acht Wochen verzeichnen. Slobs Einschätzung von fünf Euro pro Aktie liegt derzeit nur knapp über dem aktuellen Wert von 4,06 Euro. Der Wert von TomTom beläuft sich derzeit auf etwa 906 Millionen Euro.

Mehr zu diesen Themen:

Diskutiere mit!

Hier kannst du den Artikel "Analyst empfiehlt Apple TomTom-Übernahme" kommentieren. Melde dich einfach mit deinem maclife.de-Account an oder fülle die unten stehenden Felder aus.

Wenn Analysten solche Sachen vom Stapel lassen habe ich immer den Verdacht dass ein guter Bekannter zuvor ausreichend Papiere gekauft oder verkauft hat.

Apple verwendet doch schon Tom-Tom Kartenmaterial?! Was soll dann der Kauf bringen?

Das frag ich mich auch.

Apple hätte dann Zugriff auf die POIs von TomTom und deren Geocodierungsfunktionen, außerdem auf deren Algorithmen zur abgestuften Darstellung von Straßendetails - eben alles, was aus dem (bei Apple bereits vorhandenen) Rohmaterial gute Karten macht. Bisher hatten sie den Ansatz, das alles selbst machen zu wollen.

Ich halte die Annahme aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht für realistisch. Im übrigen verwendet auch google dieses Kartenmaterial. Es stammt ursprünglich von der TomTom-Tochter TeleAtlas.

Vielleicht würde dann das blöde Java-Programm, mit dem TomTom-Geräte am Mac aktualisert werden können, etwas Mac-freundlicher und würde endlich auch mit dem Adressbuch kommunizieren, statt wie in der Steinzeit jede Adresse manuell im Auto eingeben zu müssen. Bei der iPhone-App klappt das ja auch, aber da ist mir der Bildschirm zu klein und der Prozessor zu heiss. TomTom hat einen Riesen-Nachholbedarf in Sachen Usability bei Mac-Nutzern, aber welcher Navi-Hersteller hat das nicht? Deswegen: ja, Apple, bitte kaufen. Die Tommies zeigen Apple dann, wie man Kartenmaterial richtig verarbeitet und Apple zeigt ihnen, wie man Mac-Software schreibt.

Navigon wäre da vielleicht eine Option. Zumindest funktioniert dort ja schon mal die Anbindung an das Adressbuch.
;-)

Die Kommentare für diesen Artikel sind geschlossen.