Der iPod als Sündenbock

iPod-Nutzer vom Helikopter erfasst und getötet

Wahrlich einer Verkettung unglücklicher Umstände ist ein junger Mann aus British Columbia (Kanada) in der vergangenen Woche zum Opfer gefallen, als er seinen iPod mit auf einen Spaziergang nahm. Denn statt auf Umweltgeräusche zu achten, hatte er die weißen Stöpsel im Ohr und ahnte nicht, dass ihn ein herannahender Hubschrauber gleich in den Tod reißen würde.

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Die kanadische Öffentlichkeit nimmt derzeit den tragischen Fall zum Anlass, eine erneute iPod-Diskussion zu entfachen.

Bei dem Opfer handelte es sich um den 23-jährigen Studenten Isaiah Otieno, der bei seinem Weg zum Briefkasten von dem Helikopter erwischt und zu Boden gedrückt wurde. Augenzeugen berichteten, dass Otieno vor der Kollision nichts von dem herannahenden Hubschrauber mitbekommen hat, da er anscheinend laute Musik aus seinem iPod hörte und zudem eine Kapuze trug. Anlässlich dieser Geschichte kocht in Kanada nun eine erneute Diskussion über die Nutzung und Lautstärke von iPods im Straßenverkehr hoch.

Bereits in den vergangenen Jahren gab es nicht nur in Kanada zahlreiche Vorschläge, hier eine gesetzliche Regelung zu schaffen. Diese scheiterten zumeist an fehlenden Mehrheiten aber auch an absehbaren Schwierigkeiten bei der Durchsetzung des Verbots. Zudem ist weiterhin unklar, wo genau eine Grenze zu ziehen ist. Denn entscheidend hänge der Grad der Beeinflussung auch von der Art der Ohrhörer ab, stellt die Audio-Professorin Jenstad fest. Keinesfalls sollte jedoch die Diskussion auf iPods beschränkt werden, da die Gefahr von allen tragbaren Geräten ausginge, stellt die Professorin ebenfalls zu Recht klar.  

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Ist es nicht vielmehr so, dass überlegt werden sollte, wie der Helikopter in die doch sehr geringe Höhe den Mann erfassen konnte?
Übrigens: Frankreich hat für Tragbare Musikspieler eine Maximalgrenze der Lautstärke gesetzlich festgelegt.

Ich dachte, die Lautstärkebegrenzung gilt für alle Europäischen Modelle. Zum Absturz: Die Frage, die sich stellt, ist: Was wäre anders gewesen, wenn der Student den Helikopter bemerkt hätte? Wenn es sich z. B. um einen Ausfall der Turbine handelt, würde der Hubschrauber nicht allzu laut sein und wäre möglicherweise auch ohne iPod nicht bemerkt worden. Das heißt, der Pilot (der möglicherweise einen Fehler begangen hat) zeigt auf den iPod und sagt „selber Schuld, er hätte mich ja hören müssen“? Das kann doch nicht die Antwort sein.

ich denke dass man trotz eines ipods im ohr einen hubschrauber hören müsste? desweiteren bin ich auch der meinung die eigentliche schuld beim hubschrauber/piloten zu suchen..

und wenn er auf dem weg zum briefkasten war, dann müsste er sich doch auf einem grundstück befunden haben, was hat das mit dem straßenverkehr zu tun ?

Wer schon einmal in der Nähe eines Hubschraubers gewesen ist, weiss, das er ziemlich viel Wind aufwirbelt, auch beim landen.
Es sei denn, die Rotorblätter waren gar nicht in betrieb ?
Aber auch das Geräusch eines Hubschraubers, übertönt mit Sicherheit einen iPod Oder ?
Habe vor Kurzem noch hier bei uns einen Rettungshubschrauber landen gesehen, ungefähr 50-60 m von uns.
Er ist genau auf dem Schulhof von uns gegenüber gelandet. Je tiefer er kam, um so mehr hatte es Vibrationen gegeben, die mit Sicherheit nicht unbemerkt bleiben.
Den Wind den er dabei aufwirbelte, war enorm.
Und so etwas soll man nicht mitbekommen ?
Gut die alte Bell, hat noch mehr Wind aufgewirbelt, dort stand ich einmal mind 10 m entfernt, und bekam Gegenwind, wie bei einem Orkan.

stimmt ... kann ich nur zustimmen
- der kleine iPod wird wohl kaum lauter als der Hubschrauber sein
- hatten die Piloten Tomaten auf den Augen? Oder warum sind sie genau auf den Mann geflogen
- hat nichts mit iPod zutun sondern allgemein mit mp3playern & Co

Genau deswegen denke ich, das die Turbine ausgefallen ist. Nur dann ist ein Helikopter wirklich leise, weil sich dann die Rotorblätter nur noch im Wind mitdrehen (und nicht mehr angetrieben werden). Der Heli stürzt natürlich ab (und es hätte keinen Unterschied gemacht, ob iPod oder nicht) man hätte vielleicht einen Schatten wahrnehmen können, dann ist es eigentlich auch zu spät um noch reagieren zu können! Also wird eine eigentlich sinnlose Diskussion geführt. Der Pilot (falls kein Sprit) oder der Wartungsmonteur (falls technischer Defekt) haben Mist gebaut und dem Opfer wird es angelastet, weil er einen iPod trug. Typischer Fall von die Verantwortung für eigenes Fehlverhalten auf andere Abwälzen. So kann man den iPod auch für Atomkriege, Terrorismus, Irakkrieg, George Bush und ähnliches verantwortlich machen.

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