Neue Übersetzungsplattform

iPod in der US-Army: Unterhaltung und Übersetzer

Nicht erst seitdem ein iPod das Leben eines US-Soldaten durch das Abschirmen einer Kugel gerettet haben soll (was sich im Nachhinein jedoch als falsch herausstellte), findet man bei der US-Armee immer mehr von Apples Musikspielern.

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Dass diese aber nicht nur zur Unterhaltung im drögen Soldatenalltag genutzt werden können, zeigt ein Projekt der US-Armee, das nach einem Jahr erfolgreicher Tests nun in großem Stil umgesetzt werden soll. Mit einem Lautsprecher und einer robusten Hülle ausgestattet, sollen iPods zukünftig als digitale Übersetzer bei Auslandseinsätzen fungieren, wie die "US 1st Cavary Division" mitteilt.

Dazu wird eine spezielle Software namens "Vcommunicator Mobile" auf Apples Mobilgeräten installiert; je nach Einsatzgebiet kommen dann Sprachpakete von je 4 GB Größe (und 2.000 US-Dollar Kosten) je Sprache hinzu. Diese erlauben es den Soldaten, durch das Eintippen englischer Begriffe bestimmte fremdsprachige Phrasen über die angesteckten Lautsprecher auszugeben, die leicht mit Ja/Nein-Antworten erwidert werden können. Zusätzlich wird auf dem Display des iPod entweder die entsprechende fremdsprachige Phrase oder die zugehörige Gestik zum Nachahmen angezeigt.

Der iPod soll sich dabei laut dem US-Militärmagazin Strategy Page als überaus nützlich herausgestellt haben. Mit kleinen Solarkollektoren zum Wiederaufladen ausgestattet, sei der iPod auch in feindlichen Gebieten einsatzbereit, während für 90 Soldaten nur zwei menschliche Übersetzer zur Verfügung stünden. Das US-Militär habe bereits seit 2001 an solchen Übersetzungslösungen gearbeitet, doch diese hätten im Gegensatz zur iPod-Plattform das Mitführen eines unhandlichen Laptops oder PDA vorausgesetzt. Apples Winzling hingegen lässt sich samt Lautsprecher unkompliziert an den Arm binden.

Rund 700 US-Soldaten im Irak und Afghanistan waren mit insgesamt 260 iPods bereits über ein Jahr lang mit der neuen Übersetzungsplattform ausgestattet, berichtet Strategy Page. Die Kosten von insgesamt 800.000 US-Dollar haben sich laut dem Magazin für die Armee gelohnt: In dem Testjahr hätten die Soldaten durch das neue System schnell mehrere fremdsprachige Phrasen gelernt - und dortige Einwohner hätten positiv und interessiert auf die iPods reagiert, da einige von ihnen selbst solche besäßen.

Und wer weiß - vielleicht wird der iPod dadurch ja nicht nur zum Unterhalter und Übersetzer der US-Army, sondern auch zur neuen Image-Kampagne? Mit Rechenchips und abgeschauten "Rekrutierungs-Ideen" von Apple wäre das zumindest nicht das erste Mal...

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