Enderle, schon lange ein äußerst dankbarer Interviewpartner für Technologie-affine Medien, zeigte in einem Interview mit der britischen Macworld Zweifel daran, dass die Menschen in der gegenwärtigen ökonomischen Situation solch ein arrogantes Zurschaustellen von Statussymbolen noch länger zu tolerieren bereit seien. Begrüßungsworte wie "Ich ruf Dich gerade von meinem iPhone an" haben Hochkonjunktur, werden aber zunehmend als überheblich empfunden.
Das Verhalten unserer Gesellschaft ist schon längst nachhaltig vom Mobiltelefon geprägt, so Enderle weiter. Überall auf der Straße sieht man telefonierende Menschen oder Menschen, die mit ihrem Headset reden. "Man kann durch die Straßen gehen und gleichzeitig wahnsinnig sein, und die Leute werden bloß denken, daß man nur eine weitere Person mit Headset ist", sagt Enderle. Das iPhone hat seiner Meinung nach dieses Phänomen weitergetrieben, indem es dem Telefonverhalten eine deutliche visuelle Komponente hinzugefügt hat.
Das Visuelle am iPhone kann aber auch gefährlich werden, da es den Blick fesselt, wenn man beispielsweise spielt oder nach der nächstgelegenen Bankfiliale sucht. Schon jetzt sind Unfälle passiert, die auf solcherlei Ablenkung zurückgehen. Unsere Gesellschaft wird sich Verhaltensweisen angewöhnen müssen, die solche Ablenkungen kompensieren können, sagt Enderle.
"Über den Umgang mit Menschen", umgangssprachlich kurz "der Knigge" genannt, von Adolph Freiherr Knigge ist mittlerweile über 200 Jahre alt und entsprechend nicht mehr so recht auf der Höhe der Zeit. Daher könnte man den aktuellen Bedarf an Benimmregeln so formulieren: Wir brauchen ein Update des guten alten "Knigge", sozusagen Knigge 2.0 mit iPhone Plug-In.
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Ich verstehe nur nicht, warum gerade das iPhone Schuld an Unfällen sei, so wie es hier dargestellt wird. Schließlich ist das Telefonieren am Steuer schon länger verboten, als das iPhone auf dem Markt ist. Das solch ein Fokus auf das iPhone gelegt wird, bestätigt Apple nur, die Arbeit richtig gemacht zu haben.
Dass Apple Geräte oder auch andere hochwertige Geräte als Statussymbol anerkannt werden, und die Benutzer dahinter oft als arrogant und gar reich interpretiert werden, hängt u.a. immer vom Auftreten des jeweiligen Besitzer ab. Das Leute gerne mehr Geld ausgeben für Produkte, die "hip" oder "in" sind, wird wohl nach eine ganze Weile so bleiben. (meine Meinung)
Ich sehe es genauso wie mein Vorredner. Statussymbole wird es immer geben und das iPhone gehört dazu, auch wenn das erste iPhone echt Prestige war, da es, zumindest in Deutschland, kaum einer hatte. Mittlerweile ist das etwas anders, da mehr Leute ein iPhone besitzen. Dennoch, alles auf das iPhone rückzufolgern, halte ich auch nicht für richtig. Nun, je nach dem wie man es sieht.