Wie Noam Cohen von der New York Times in einem Interview mit einem ägyptischen Blogger erfuhr, befürchtet man dort, genaue Koordinaten von Militärbasen nicht länger geheim halten zu können. Kaum ein überzeugendes Argument, ist es doch auch in Ägypten möglich, über Google Maps an diese Daten zu gelangen. Trotzdem fliegen die Menschen in dem Land am Nil auf das kastrierte iPhone. "Jeder kennt das iPhone", berichtet Andrew Bossone, ein amerikanischer Professor, der in Ägypten arbeitet. Und jeder möchte es haben, wenn nötig auf Kredit.
Bossone geht allerdings davon aus, dass die Regierung bald einlenken wird, auch wenn sie jetzt angeblich erhebliche Sicherheitsbedenken hat. "Die Wirtschaft ist selbst auch ein sicherheitsrelevantes Thema, je langsamer sie wächst, desto unzufriedener werden die Menschen". Diese Menschen, vor allem die jüngeren unter ihnen, lechzten nach neuer Technologie. Das soziale Netzwerk Facebook erfahre in dem großen arabischen Land einen enormen Andrang, die Bildungselite sei froh über jede Möglichkeit, sich auszutauschen.
Auch wenn die Freiheit, per GPS-Navigation durch Kairo zu finden, sicher nicht zu den Menschenrechten gehört, ist sie ein Teil der Informationsfreiheit. In einem weiteren Kontext ist diese wiederum als Teil der freien Meinungsäußerung durchaus auf einer menschenrechtlichen Ebene zu betrachten. Kann man hier von Apple eine Art Prinzipientreue verlangen? Muss das Unternehmen sich den Bedingungen jeder Regierung stellen, oder sollte es auf den Absatzmarkt eines kompletten Landes verzichten um "moralischen integer" zu bleiben?
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Man darf halt nicht vergessen, dass in Ägypten ein fast-Regime herrscht und es keine wirklich freie Wahlen gibt. Zwar ist Mubarak (Präsident) international anerkannt aber herrscht seit dem Tod seines Vorgängers über ein Notstandsgesetz. Kein Wunder, dass GPS als Sicherheitsrisiko betrachtet wird.
Naja, ich hoffe Apple hat das im Hinterkopf und entscheidet vernünftig.