Bei CDMA handelt es sich, wie in der Computerwelt üblich, um eine Abkürzung: Sie steht für „Code Division Multiplex Access“ (engl., Codemultiplexverfahren), einen Fachbegriff, dessen Lektüre allein kaum schlauer macht. Was aber beim Verständnis hilft, ist ein Blick in die Vergangenheit: Jene Zeit der Geburtsphase des Mobilfunks, als Mobiltelefone noch groß und unhandlich und internationales Roaming unbekannt war. Da nämlich formierte sich im Jahre 1982 eine europäische Arbeitsgruppe, die einen einheitlichen Mobilfunkstandard für ganz Europa entwickeln sollte – geboren war kurze Zeit später GSM (ein hochtrabendes Kürzel für „Globales System für Mobile Kommunikation“).
In Nordamerika war jedoch zu jener Zeit der IT-Hersteller Qualcomm ein großer Spieler am Markt – und etablierte einen eigenen Standard, der eben jenes Kürzel CDMA trug. Während heute GSM seinem Namen alle Ehre macht und in Europa und auch nahezu überall sonst auf der Welt dominiert, sind auf dem US-, anderen amerikanischen und einigen asiatischen Märkten auch mehrere CDMA-Anbieter vertreten. Und das mit durchaus guter Technik: Denn beide Netzstandards haben ihre Vor- und Nachteile.
Unterschiedliche Technik
Die Art, wie auf Mobilfunkwellen Informationen zwischen Telefon und Funkturm ausgetauscht werden, ist je nach Standard unterschiedlich. Beim CDMA-System werden Stimm- und Datenpakete mit einem Code, der für jeden Nutzer in einer Mobilfunkzelle einzigartig ist, multipliziert und auf ein breites Funkspektrum gespreizt versandt. Das nutzen alle Telefonierer gleichermaßen, anstatt wie bei GSM in einem engen Funkspektrum mit zeitbasierter Übermittlung aufeinander Rücksicht nehmen zu müssen. Besonders im Bereich mobiler Datendienste können CDMA-Mobilfunkgeräte deswegen gute Dienste leisten und ihren Benutzer mit einem hohen Datendurchsatz erfreuen. Das gelingt im GSM-Netz allerdings mittlerweile auch in den engeren Frenquenzspektren, denn auch UMTS und HSDPA sind Techniken, die zum Teil das Codemultiplexverfahren benutzen.
Doch auch deutliche Unterschiede gibt es zwischen den beiden Standards: So werden in GSM-Telefonen SIM-Karten verwendet, um den Benutzer im Funknetzwerk zu identifizieren. Um das Telefon zu wechseln, muss nur die SIM-Karte von einem Gerät in ein anderes gesteckt werden. Anders im CDMA-Netz: Hier werden, von einigen Ausnahmen in asiatischen Netzen abgesehen, die Telefone selbst vom Mobilfunkanbieter zur Identifikation genutzt, eine SIM-Karte gibt es nicht. Will der Kunde auf das neue iPhone im Verizon-Netz wechseln, muss zunächst sein altes Mobiltelefon vom Funkanbieter deaktiviert und die Rufnummer auf das neue transferiert werden.
Fazit
Beide Standards sind nicht zueinander kompatibel: CDMA-Telefone funktionieren nicht im GSM-Netz und umgekehrt. So erklärt sich auch, wieso in Europa niemand das CDMA-iPhone nutzen kann – es gibt keinen Mobilfunkanbieter, der diese Funknetztechnik verwendet. In den USA hingegen sind GSM-Anbieter wie zum Beispiel der Apple-Netzpartner AT&T wegen ihrer Netzabdeckung und Netzqualität mitunter Kritik ausgesetzt. Hier können Kunden fortan auch beim iPhone wählen, ob ihnen die Verizon-Netzabedeckung nach dem CDMA-Standard besser zusagt.
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Danke für den aufklärenden Artikel! War mir bisher wirklich nicht klar, was CDMA überhaupt genau ist…
Aber das mit der aufs Telefon beschränkten Identifikation ist natürlich eigentlich desaströs. Vielleicht sollte man wenigstens mal (wenn man den Standard nicht eh mal einstampfen wird) eine CDMA-SIM-Karte entwickeln. Das sollte ja möglich sein. Und DANN wäre sicherlich auch ein Telefon möglich, was BEIDE Standards beherrscht!
blöde Frage dazu: Wenn nun ein Kunde von Verizon mit einem CDMA-Handy nach Europa reist, kann der dann hier telefonieren?
Die einzige Frage die offen bleibt:
Warum braucht man bei CDMA ein anderes Antennendesign???
Nein er kann mit einem cdma Handy in Europa nicht telefonieren, da es bei uns eigentlich nur GSM Netze gibt. Was für die deutschen D1 ist, ist in den USA verizon. Wenn sie bei ins telefonieren wollen, sind sie auf ein Leihhandy angewiesen oder sie kaufen sich einfach ein billiges. Soweit ich aber weiß gibt es auch Handys die beide Standards können, sind aber selten.
hallo,
ich weiss das dieser beitrag schon etwas älter ist, aber dennoch will ich dazu noch etwas klugscheißern :-)
CDMA ist nicht CDMA2000!
Der standart der zum Telefonieren verwendet wird ist CDMA2000, CDMA ist nur ein algemeiner standart, wo auch der in europa Bekannter standart UMTS basiert.
"[...] Wenn nun ein Kunde von Verizon mit einem CDMA-Handy nach Europa reist,
kann der dann hier telefonieren?"
Den CDMA2000 Standart kann er nicht verwenden, aber Moderne Telefone (IPhone 4s,5) können sowohl IS-2000 (ein anderer name für CDMA2000) als auch GSM. Daher ist ein Roming möglich. Desweitern geben manche provider extra SIM Karten für GSM telefone aus um im Auslad zu telefonieren.