Kunden zahlen für Funktion, nicht für Marken

Apple rechnet vor: Deshalb schuldet uns Samsung mehr als 2 Milliarden US-Dollar

Mit einer Beispielsrechnung hat der von Apple engagierte Schadensexperte Chris Vellturo gestern vor Gericht vorgerechnet, wie sich die von Apple eingeforderte Schadensersatzsumme gegen Samsung zusammensetzt. Denn neben dem Schaden der entgangenen Lizenzzahlungen wird hierbei ein subjektiver Schaden durch entgangene Verkäufe angesetzt. Laut Apple hatte Samsung in der Zeit von 2011 bis Ende 2013 gerade deshalb selbst so hohe Verkaufszahlen, da sie das iPhone gut nachgeahmt und dadurch potentielle iPhone-Neukäufer abgezogen hätten.

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Über 2 Milliarden US-Dollar steht am Ende der Auflistung aller Schadenssummen im Verfahren Apple gegen Samsung. Chris Vellturo, Schadensexperte vom MIT, hat nun gestern vor Gericht begonnen, die Begründung des geforderten Schadensersatzes vorzutragen und mit weiteren Zahlen zu untermauern.

Die Kalkulation des Schadens setzt sich aus 37 Millionen Geräte, für die Samsung keine Lizenzen gezahlt hat, plus einem geschätzten Verlust durch entgangene iPhone-Verkäufe zusammen. Dazu gab es einen interessanten Vortrag eines weiteren MIT-Professors John Hauser, der eine von ihm durchgeführte Umfrage zu gewünschten Smartphone-Funktionen zitierte.

Hauser legte damit dar, wie stark Funktionen und die durch Patent geschützten Feature den Smartphonekauf beeinflussen. Er errechnete, dass einem Kunden die Funktionen, die Samsung durch Patentverletzung anbietet, im Schnitt zwischen 32 und 102 US-Dollar wert seien. Anders als von Samsung dargelegt seien die Feature und nicht die Marke (Branding) der wichtigste ausschlaggebende Punkt bei der Wahl des Geräts. Apple müsse daher entschädigt werden.

Im Mittelpunkt des neuen Verfahrens stehen Patente, die Apple laut Samsung niemals hätten zugesprochen werden dürfen. Am Freitag ist bereits der nächste Termin im Verfahren angesetzt. 

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