Bücherkrieg?

iPad entfacht E-Book-Streit

Noch nicht mal seit einer Woche angekündigt wirft das iPad seinen langen Schatten voraus: Verlagsriese Macmillan, der zur Holtzbrinck-Gruppe gehört, hat sich mit Amazon aufgrund unterschiedlicher Preismodelle überworfen. Kurzfristig nahm der Onlineprimus das komplette Macmillan-Sortiment aus dem Angebot. Und zwar nicht nur die E-Books für das Kindle, sondern gleich alle Bücher des Verlags. Da werden schwere Geschütze aufgefahren.

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Eigenartig ist allerdings die Begründung Amazons, die die Schuld einzig bei dem Verlag suchen, der „das Monopol über seine Titel habe.“ Das ist zwar bei den Verlagen immer der Fall, hier aber scheint man sich besonders über das gestaffelte Preismodell von Macmillan geärgert zu haben, der variable Buchpreise zwischen 14,99 US-Dollar und 5,99 US-Dollar durchsetzen möchte. Ähnlich der Preismodelle in der Musikindustrie möchte man damit vermutlich bei Neuerscheinungen einerseits höhere Erlöse erzielen, andererseits durch die Preissenkung älterer Titel diese verbilligt anbieten können, um sie doch noch loszuschlagen.

AppleInsider sieht in dem Zwist zwischen zwei Riesen einen Zusammenhang zu den Äußerungen von Steve Jobs, der gegenüber Walt Mossberg in einem kurzen Gespräch davon sprach, dass die Preise für Bücher aus dem „iBook Store“ denen von Amazon entsprechen würden. Macmillan aber ist bereits jetzt mit an Bord bei Apple, das seine Bücher für Preise zwischen 12,99 US-Dollar und 14,99 US-Dollar anbieten werde, so das Wall Street Journal.

Nun bietet Amazon seine Beststeller zu dem (noch) niedrigeren Preis von 9,99 US-Dollar für das Kindle an, wovon nicht alle Verlage begeistert seien. Für sie fällt bei Apples Preisen einfach mehr ab als bei Amazon, trotz des 30% Kommissionsanteils, den beispielsweise Apple einbehält.

Das Problem sieht Amazon auch: „wir werden letztendlich jedoch uns dem Preisdiktat beugen müssen und Ihnen die Bücher zu Preisen verkaufen müssen, die wir für überhöht halten.“

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Ja, das iPad scheint mehrere Verlage aus ihrem Dornröschen-Schlaf geweckt zu haben. Irgendwie schwant wohl auch den alteingesessenen Zeitung- und Zeitschriftenproduzenten, dass ihnen das iPad die eine oder andere Reaktion abverlangt. Wird auch Zeit! Die abertausenden Tonnen mehr oder weniger sinnlosbedruckter Zellulose könnte man endlich sich ersparen. Schliesslich haben Gratiszeitungen durchaus ihren Markt gefunden, nur wird die generelle Überflutung mit Informationen, Halbwahrheiten und langweiligem Bulls... aus der angeblichen Promiwelt die Leserschaft ermüden. Ja, Qualität von Nachrichten, ein hoher Wahrheitsgehalt und die scharfe Zunge des Journalisten sind nun wichtig. --- Und das richtige Medium um dies zu publizieren.

Wie heisst es doch so schön grün unter jedem zweiten Mai: "Consider the environment before printing this mail." Sollte doch auch für die Zeitungen und Zeitschriften gelten.

Also, liebe Verlage: Schnappt Eure IT-Leute und fordert von Ihnen technische Lösungen. Tipp: Schaut vielleicht mal, ob das iPad nicht doch der Einstieg in das elektron. Publishing sein könnte? Werdet endlich wach und wartet nicht mehr, bis andere Euch den Weg zeigen...

Lesenswerte Anmerkung: http://www.persoenlich.com/news/show_news.cfm?newsid=86571

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