Test: Siegfried Kullmann SQ8L

Dank digitaler Oszillatoren und eines analogen Filters gelang diesem Synthesizer aus dem Jahre 1988 der Spagat zwischen dreckigem, digitalem Klang und analoger Wärme. Seine acht Stimmen bedienen sich dreier Wavetable-Oszillatoren, deren Signal in ein vierpoliges analoges Tiefpassfilter mit einstellbarer Resonanz geschickt wird. Zur Modulation stehen vier Hüllkurven, drei LFOs und verschiedene MIDI-Parameter bereit. Die ebenfalls achtstimmige Emulation SQ8L orientiert sich an der Synthesestruktur des Vorbilds, erlaubt sich aber die Freiheit, diese durch ein paar clevere Extrafunktionen zu erweitern. Der Clou dabei ist, dass sogar Sounds der Ensoniq-Instrumente SQ80 und ESQ1 im SysEx-Format importiert werden können. Im Gegensatz zum Vorbild aus den wilden Achtzigern verfügt die Emulation jedoch leider über keinen Sequenzer.

Die 256 Presets geben einen guten Überblick über die klanglichen Möglichkeiten des Plug-ins. Auch wenn die Ausstattungsmerkmale von SQL8 für heutige Verhältnisse nicht besonders spannend klingen, ist er nicht zuletzt dank der Sync-, Amplitudenmodulations- und Sättigungsfunktionen sowie seiner weiteren umfangreichen Modulationsmöglichkeiten erstaunlich flexibel. Eine erweiterte Version des Klangerzeugers, die auf den Namen SQ8X hören wird und eine wesentlich höhere Polyphonie bietet, ist bereits in Arbeit. Des Weiteren sind zusätzliche Filterfunktionen sowie eine verbesserte Bedienoberfläche geplant.

Fazit

Auch wenn SQ8L den Klang des analogen Filters nicht hundertprozentig nachbilden kann, ist das Plug-in eine gelungene Anlehnung an den Ensoniq SQ80. Die Spezialität des Klangerzeugers sind dreckige LoFi-Klänge, aber auch synthetische Drums gelingen gut. Auf unserer Wunschliste steht eine intuitivere Benutzeroberfläche.