Test: Arturia Hip Hop Producer

Knallige Drums, abgrundtiefe Bässe, massive Synthesizersounds und funkige E-Piano-Klänge gehören zur Grundausstattung fetter Hip-Hop-Tracks. Mit Hip Hop Producer hat Arturia ein Paket geschnürt, dass dem Käufer all dies bieten möchte. Während Analog Factory Hip Hop und Lounge Lizard Session als Plug-ins sowie als eigenständige Versionen Synthesizer- und E-Piano-Sounds bereitstellen, zeichnet sich die Sample-Bibliothek ModernBeats Hip Hop Drums als ergiebiger Lieferant für zeitgemäße Schlagzeugklänge für alle Spielarten der Black Music aus. Natürlich nutzen die besten Zutaten nichts, wenn man sie nicht in einem „Kochtopf“ zu einem geschmackvollen Menü garen kann. Also hat Arturia dem Paket gleich noch die Einsteigerworkstation Ableton Live Lite 8 Arturia Edition beigelegt.

Live Lite 8

Abletons Live Lite 8 gestattet dem Benutzer den Zugriff auf bis zu acht Audio- oder MIDI-Spuren. Neben den Samplern Simpler und Impulse und über zwanzig integrierten Effekten können auch virtuelle Instrumente und Effekte im VST- und AU-Format eingebunden werden. Ferner umfasst die Ausstattung des Programms, das selbstverständlich mit allen Grundfunktionen der großen Live-Version aufwartet, 200 MB an Audioloops sowie 50 Instrumenten-Racks. Dank seiner klaren Oberfläche und der vorbildlichen Benutzerführung finden sich auch Einsteiger schnell in der Audioworkstation zurecht.

Analog Factory Hip Hop

Hinter Analog Factory Hip Hop verbirgt sich ein 32-stimmiger Synthesizer mit 250 stilgerechten Presets der virtuell-analogen Klangerzeuger Minimoog V, ARP 2600 V, Moog Modular V und Yamaha CS-80 V. Das hochwertige Klangangebot stellt eine solide Basis für zeitgemäße Hip-Hop-Produktionen dar. Da sich die grundlegenden Parameter der Presets wie zum Beispiel die Lautstärkehüllkurve sowie die Filterfrequenz und Resonanz bearbeiten lassen, ist der Klangerzeuger mehr als eine reine Preset-Schleuder. Des weiteren bietet die Bedienoberfläche der Hip-Hop-Edition auch vier Regler, denen für jedes Preset individuelle Schlüsselparameter wie die Oszillatorlautstärken oder Portamentostärke zugewiesen wurden. Auch wenn Soundfrickler sicherlich umfangreichere Kontrolloptionen vermissen werden, reichen die Eingriffsmöglichkeiten aus, um die jeweiligen Klänge an den entsprechenden musikalischen Kontext anzupassen. Insbesondere für den Live-Einsatz wird man die Möglichkeit schätzen, bis zu acht Schnappschüsse verschiedener Sounds oder Klangvariationen erstellen zu können. Auch der Bedienkomfort kommt nicht zu kurz: So erlaubt eine clevere Presetverwaltung das schnelle Auffinden eines passenden Klangs.

Lounge Lizard Session

Der „Salonlöwe“ bietet vier ausdrucksstark spielbare elektrische Pianos, für die Modelle von Fender Rhodes und Wurlitzer Pate standen. Alle Modelle der Session-Version dieses Physical-Modelling-Instruments integrieren sich bestens in aktuelle Hip-Hop-Produktionen. Zur Klangveredelung stehen zudem Effekte wie Distortion, Chorus, Flanger, Phaser, Vibrato, Wah, Delay oder Reverb bereit.

Samplebibliothek

Selbstverständlich darf bei einer Hip-Hop-Produktionsumgebung eine passende Samplebibliothek nicht fehlen. Die „Hip Hop Drums“ aus dem Hause ModernBeats wartet mit mehr als 1200 Hip-Hop-Drumsamples auf, darunter synthetische und akustische Schlagzeugklänge und Loops. Neben Beatbox-Samples, Claps, Scratches und Drumsamples, die vom charakteristischen Dre- und The-Neptunes-Sound inspiriert wurden, sind auch Loops im Stil erfolgreicher Hip-Hop-Produzenten wie Timbaland, Darkchild, Bloodshy & Avant sowie radiotaugliche Drumloops an Bord. Für eine gehörige Portion Old-School-Feeling sorgt die eindrucksvolle Auswahl an Klängen klassischer Drumcomputer wie Rhythm Ace FR-1, Electro-Harmonix 16 und 32, Linn 9000 und Rolands legendärer TR-Reihe. Das Sahnehäubchen der hochwertigen Soundbank stellt die Tribal-Xplosion-Serie mit einer großen Auswahl verschiedener Ethnoinstrumente dar.

Fazit

Arturia hat nicht zu viel versprochen: Hip Hop Producer vereint alle Werkzeuge, die man für einen Einstieg in die Hip-Hop-Produktion benötigt. Das Produkt verfügt über ein ausgezeichnetes Preis-Leistungsverhältnis und ist gerade aufgrund der günstigen Update-Möglichkeiten auf eine höhere Ableton-Live-Version nicht nur für Hip-Hop-Begeisterte interessant. Aber auch wer bereits einen Sequenzer besitzt, kommt mit zwei direkt spielbaren virtuellen Instrumenten und einer gelungenen und stilgerechten Samplesammlung in guter Klangqualität auf seine Kosten.