Test: Voxglitch Glitch Sequencer

Das Besondere an diesem Sequenzer ist, dass er wie glitchDS für den Nintendo DS auf dem Konzept zellulärer Automaten basiert. Die Komposition erfolgt dabei auf der Grundlage sich entwickelnder Muster, die bestimmten Regeln folgen. Die Applikation kann zur Steuerung externer Klangerzeuger per MIDI oder das OSC-Kommunikationsprotokoll verwendet werden. Um damit auch nicht-OSC-fähige virtuelle Instrumente anzusteuern, ist es erforderlich, einen MIDI-Loopback-Treiber zu installieren. Eine weitere Voraussetzung für den Betrieb der Applikation ist überdies die Installation der Java Runtime Environment.

Im „Seed Sequencer“, einem Raster aus 256 Punkten, lässt sich eine Matrix einzeichnen, das als Startpunkt für sich entwickelnde Muster dient. Die Entwicklung eines Musters kann dabei im Playback-Sequenzer beobachtet werden. Mithilfe sogenannter Trigger wird dann bestimmt, welche Zelle des Playback-Sequenzers welches MIDI-Ereignis auslöst. Dank der Möglichkeit, MIDI-Noten, Controllerwerte sowie Programmwechsel zu erzeugen, eröffnet sich dem Benutzer ein weites Experimentierfeld. Auf acht Unterseiten können farbige Punkte im Raster platziert werden, die unterschiedliche Aktionen triggern. Angesichts der erstaunlichen Komplexität des Glitch Sequencer empfiehlt sich jedoch ein eingehendes Studium der englischsprachigen Bedienungsanleitung.

Fazit

Wer nach einem Sequenzer sucht, um komplexe Notenfolgen zu erzeugen, die zufällig und doch geordnet klingen, wird beim Glitch Sequencer fündig. Hat man die Funktionsweise des Kreativwerkzeugs einmal begriffen, gelingen mit ihm spannende und oftmals unvorhersehbare Sequenzen, die nicht selten echte „Hinhörer“ darstellen. Ganz oben auf unserer Wunschliste für die nächste Version steht eine VST- und AU-Umsetzung des Sequenzers.