Drücken & Pressen
Als erstes Mitglied des MOTU-Paketes ist der Masterworks-Leveler zu nennen. Dieser vereint Kompressor und Limiter in einem Plug-in, als Vorbild diente der Teletronix LA-2A Optical Leveling Amplifier. Wie auch im Original gibt es keine dedizierten Parameter für Attack, Ratio oder Release, die Oberfläche kommt somit schlicht und übersichtlich daher. Um trotzdem eine gute Portion Flexibilität einzubringen, wurden vier verschiedene Stile bzw. Entwicklungsstufen des Klassikers simuliert, die mit „Vintage fast“ und „slow“ sowie mit „Modern fast“ und „slow“ betitelt sind. Je nach Geschmack und Anwendungsgebiet kann das Plug-in damit angepasst werden, ein großes VU-Meter dient der Kontrolle von Ein- und Ausgangssignal sowie der Lautstärkereduktion. In der Praxis wusste der Leveler vom ersten Moment an zu begeistern. Mit wenigen Klicks können Signale im Pegel zusammengeschoben und so verbreitert werden. Die verschiedenen Modi wissen das Anwendungsgebiet des Originals gut zu erweitern, sodass sowohl Einzelsignale wie Schlagwerk, Gesang oder Gitarre als auch Subgruppen und komplette Mischungen leicht bearbeitet werden können. Der analoge Charme ist nicht von der Hand zu weisen und sorgte im Testverlauf sogar für ein wenig Verwirrung. Die Simulation geht nämlich zum Teil so weit, dass auch Aufwärmzeiten und anderes Fehlverhalten einberechnet werden. Dies mag manchen Tontechnikern ein wenig zu weit gehen, andere werden es aber sicher als gelungene Hommage an vergangene Zeiten auffassen.
Aufwärts
Der Masterworks-EQ ist das zweite Plug-in der Kollektion. Wie der Name schon sagt, handelt es sich hier um einen Equalizer, der mit fünf vollparametrischen Bändern sowie Tief- und Hochpassfilter daherkommt. Ähnlich dem Leveler stehen auch hier vier verschiedene Klangcharaktere zur Verfügung, die maximale Anhebung bzw. Absenkung kann für Feineinstellungen ebenfalls angepasst werden. Ein konkretes Hardwarevorbild gibt es bei diesem Equalizer nicht. Stattdessen werden mit den Stilen verschiedene Charakteristiken nachgebildet. So bietet der erste Typ nur wenig analogen Charakter, dafür aber umso mehr Präzision. Ähnlich verhält es sich beim zweiten Modus, der mit konstantem Q-Wert sogar noch etwas steifer daherkommt. Die Stile drei und vier sollen laut MOTU nach dem Vorbild von Neve- und SSL-EQs modelliert worden sein. Hier gibt es ordentliche Klangfärbung und stark voneinander abhängige Verstärkungs- und Q-Werte. Im Test wussten besonders diese Modi zu überzeugen, da sie auch dumpfen Signalen mit nur wenigen Handgriffen eine ganze Menge Sonnenschein aufprägen können.
Tiefer
Als letzter Bestandteil ist mit dem Proverb ein Faltungshall mit von der Partie. Besonders ist hier die Möglichkeit, neben dem eigentlichen Raum auch die Position bestimmen zu können. So kann in einem Mix das Schlagzeug gezielt an einem anderen Ort aufgestellt werden als zum Beispiel Lead-Instrument oder Gesang, der integrierte Ducker kann den Hall bei lauten Passagen eigenständig reduzieren. Neben Stereo- werden auch Surround-Formate unterstützt, die Bearbeitungsmöglichkeiten machen das Plug-in auch für Spezialeffekte interessant. Eine Sammlung an Impulsantworten liegt dem Proverb selbstverständlich bereits bei, eigene Dateien können aber ebenfalls leicht eingebunden werden. Die Systemauslastung hielt sich auch bei einer großen Anzahl an Instanzen in erfreulich geringen Dimensionen, sodass wir auch größere Mixprojekte ohne Zwischenbounces fertigstellen konnten.
Fazit
Die Masterworks Collection weiß durch hochwertigen Klang und leichte Bedienung zu überzeugen. Neben einfachen Bearbeitungsaufgaben sind auch harte Sounddesign-Eingriffe mit wenigen Klicks möglich, der Klangcharakter bleibt in jedem Fall fantastisch und erstaunlich analog. Für Einzelsignale mag der Leveler zum Teil etwas brachial zu Werke gehen, mit einem zusätzlichen, analytischeren Kompressor ist man dann aber auch schon in jede Richtung abgesichert.
Produktname | Masterworks Collection |
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Hersteller | MOTU |
Preis | 329 € |
Webseite | www.motu.com |
Pro |
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1sehr gut |
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