/p>
Chicane nämlich stellt für Bracegirdle den Versuch dar, sich durch Musik in dieses Paradies zurückzuversetzen. Tracks wie „Saltwater“, „Offshore“ oder „Bruised Water“ sind schon im Titel offene Tribute an sorglose Sommertage, an endlose weiße Strände und kristallklare blaue Fluten. Die Musik perlt und fließt, liquide Sequenzerläufe ahmen Wellenbewegungen nach, schwerelose Harmonien treiben wie Wolken am Horizont, fantastische Melodien dringen aus den fernen Transistorradios sorglos träumender Sonnenbader an das Ohr. Musik als Oase, so könnte man diese Vision zusammenfassen – das war schon auf der ersten Chicane-Single so und hat sich auch auf dem neuen, inzwischen fünften Album „Giants“ nicht geändert. Während man den pulsierenden Flötenfiguren, Rhodes-Motiven und schwerelosen Shakern des ersten Stücks „Barefoot“ lauscht, kann man förmlich spüren, wie die Wellen sanft die Zehen umkräuseln und der Wind mit den Haaren spielt. Und bei dem abschließenden „Titles“ neigt sich nicht nur die Platte, sondern zugleich, vor dem geistigen Auge, ein weiterer erholsamer Tag am Strand dem Ende entgegen. Chicane-Alben sind die süße Schwere vor dem Rausch: Wenn der letzte Ton verklungen ist, geht es hinaus in die Nacht, in den Club, in die Urgewalt des Sounds, der sich bassschwer und drückend über einen ergießt.
- Seite 1: Porträt: Chicane
- Seite 2: Zurück ins Paradies
- Seite 3: Eingängige Themen…
- Seite 4: …und dunkle Andeutungen
- Seite 5: Songwriter über Umwege
Diskutiere mit!
Hier kannst du den Artikel "Porträt: Chicane" kommentieren. Melde dich einfach mit deinem maclife.de-Account an oder fülle die unten stehenden Felder aus.
Die Kommentare für diesen Artikel sind geschlossen.