Creative Commons, kurz CC, bietet den Urhebern ein einfaches, Web-basiertes Formular, mittels dessen sie Lizenzbedingungen auf ihre individuellen Bedürfnisse anpassen können. Alle CC-Lizenzen gibt es in dreifacher Ausführung: zum einen als einfachen, umgangssprachlichen Text, der auch für den Laien verständlich beschreibt, welche Werknutzungen freigegeben sind. Zum anderen als rechtlich verbindlichen Lizenztext, der von Juristen erarbeitet und geprüft wurde. Die dritte Version ist eine computerlesbare Datei, die es ermöglicht, dass Suchmaschinen ihre Resultate im Hinblick auf den Rechtsstatus hin filtern können. Daher bieten sowohl Google als auch Yahoo an, ihre Suchergebnissen nach Lizenzmodell zu filtern und beispielsweise nur Fotos anzuzeigen, die in einem kommerziellen Zusammenhang weiterverwendet werden dürfen.
Zudem gibt es bereits umfangreiche Musikkataloge wie Jamendo, die ausschließlich CC-lizenzierte Musik anbieten. Die freie Kopier- und Verteilbarkeit und die Pflicht der Autorennennung sind bei allen CC-Lizenzen vorgeben. Der Urheber kann nun entscheiden, ob er kommerzielle Nutzungen seines Werkes generell erlauben möchte oder nicht. Er kann ebenfalls entscheiden, ob sein Werk frei weiterverarbeitet werden darf und ob die Bearbeitung nur unter vergleichbaren Bedingungen wie beim Original weitergegeben werden darf.
Gibt der Urheber sein Werk unter einer CC-Lizenz in die Öffentlichkeit, dann gibt er eine Willenserklärung „an einen unbekannten Personenkreis“ auf Abschluss eines Vertrages ab, und zwar auf die Erteilung eines Nutzungsrechts nach dem CC-Lizenzvertrag mit den entsprechenden Bedingungen. In dem Zeitpunkt, in dem der Nutzer das Werk herunterlädt, nimmt er dieses Angebot an und erwirbt so das Nutzungsrecht. Allerdings erhält ein Nutzer durch die CC-Lizenzierung nicht das Recht, selbst Dritten die Nutzungsrechte einzuräumen. Der CC-Lizenzvertrag schließt Unterlizenzierungen ausdrücklich aus.
- Seite 1: Vor- und Nachteile freier Lizenzen
- Seite 2: So funktioniert's!
- Seite 3: CC-Lizenz: ja oder nein?
- Seite 4: Exkurs: CC vs. GEMA
- Seite 5: Lizenzübersicht Creative Commons
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