Beat / Inzwischen hat sich Techno in vielerlei Hinsicht schon sehr nah an die Welt des Rock angenähert. In wieweit ergeben sich dennoch beim Drehen eines Dokumentarfilms Besonderheiten?
Max / Der markanteste Unterschied ist die konstante Bassdrum, an der sich alles orientiert. Außerdem ist kein Lipsync notwendig. Da kann man mit wenigen Kameras sehr viel erreichen ...
Marcus / Man sieht sich doch immer wieder mit den alten, langweiligen Klischees konfrontiert: Techno heißt verpillt, Rock heißt Bier. Viele Rockveranstalter haben durchaus im ersten Moment schon einen Haufen Raver erwartet, die da aus dem Bus kommen, mit mindestens fünf Pillen in der Hand, bunten Haaren und vielleicht auch noch weißen Handschuhen. Große Überraschung, wenn es dann doch nicht so war.
Beat / Die Tour-Etappen eines DJs ähneln sich untereinander teilweise sehr stark. Wie habt Ihr für euch das Problem gelöst, dass sich viele Szenen optisch nur wenig voneinander absetzen werden?
Max / Ja, das hat uns zu Beginn Kopfschmerzen bereitet. Wir haben es dann gelöst, indem wir Konzerte und Venues ausgesucht haben, die möglichst unterschiedlich sind in Beschaffenheit und Größe. Auch ein kleiner Club musste dabei sein, und dann wieder der alles zusammenbindende Teamgedanke. Das Berliner Design-Kollektiv Pfadfinderei hatte bereits die Visuals für die Tour entwickelt. Dieses Konzept sollte auch in die Live-Aufnahmen einfließen und so verhindern, dass sich die Einstellungen und Bilder zu sehr ähneln. Paul Wass und Alex Kraudelt, die Cutter, haben zusätzlich im Schnitt daran gearbeitet, mit den Bildern, die ich während der Konzerte eingefangen habe, kleine Geschichten zu erzählen.
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