Interview

Der amazona.de Tyrell: Im Gespräch mit Peter Grandl

Basierend auf den Leserwünschen des Online-Magazins amazona.de entwickelten der Website-Gründer Peter Grandl und Synth-Guru Mic Irmer das Konzept eines modernen analogen Polysynthesizers. Die Wunschausstattung des achtstimmigen Trauminstruments umfasst zwei Oszillatoren mit Oszillatorsynchronisation, Frequenz-, Ring- und Pulsweitenmodulation, ein Multimode-Filter, einen Arpeggiator, zwei ADSR-Hüllkurven, drei LFOs und einen Ribbon-Controller. Mit Spannung wartet nun die Synthesizer-Szene darauf, ob sich ein Hersteller von der innovativen Idee mitreißen lässt und sie in Form eines gleichermaßen erschwinglichen wie leistungsfähigen Produkts umsetzt.

Von   Uhr

Beat / Wie entstand die Idee zu der Aktion?

Peter / Ich habe Uli Behringer in China besucht und mich davon überzeugen können, dass man auch dort hochwertig und menschenwürdig produzieren kann. Bei der Gelegenheit habe ich Uli erzählt, dass es eigentlich schade ist, dass es kaum mehr vollanaloge Synthesizer gibt. Da hat er mir von seinem ersten analogen Synthesizer vorgeschwärmt, einem Juno-60. Zu diesem Zeitpunkt war das zwischen uns nur so ein Reservisten-Plausch. Als ich wieder in Deutschland war, habe ich über Amazona die erste Umfrage gestartet, ob es denn für Repliken überhaupt einen Markt geben würde. Und siehe da: Die Resonanz war gewaltig.

Kaum war die Auswertung veröffentlicht, klopfte Uli wieder an die Tür und präsentierte uns die Kopie eines vollständigen Roland Juno-60 mit MIDI für einen geplanten Verkaufspreis von 500 Euro. Er hatte Feuer gefangen und sein Team hat das Ding zerlegt und zu kalkulieren begonnen. Das Problem war nur, dass er dem Markt nicht die gewünschten Stückzahlen zutraute. Und so zog er sich wieder zurück. Ich hingegen hatte nun erst recht Lust bekommen, weiter zu machen. In der nächsten Amazona-Umfragerunde erweiterten wir das Thema: „Wie würdest du einen Juno-60 ergänzen, damit daraus dein Traum-Synth werden würde?“ Aus einer ewig langen Liste an Features konnte man aber nur fünf Ausstattungsmerkmale auswählen. Aus dieser Leser-Expertise und dem Grundaufbau eines Juno-60 entwickelte Mic Irmer dann den Tyrell. Ich kümmerte mich um das Layout, den Namen und engagierte Stephan Gries, um das Ganze in 3D umzusetzen. Und da steht er nun. Zumindest virtuell.

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