Synthesizer mit Touchpadsteuerung und Arpeggiator

Test: Korg Kaossilator Pro

Korgs Kaoss-Geräteserie fand ihren Ursprung in Form der Effekteinheit Kaosspad. Durch seine Touchpad-Steuerung ermöglichte das Gerät eine sehr einfache Echtzeitmodifikation von Effektparametern. Das gleiche Bedienkonzept wurde einige Jahre später auf einen Synthesizer übertragen und damit die Geburtsstunde des Kaossilator eingeläutet. Getragen vom Erfolg der kleinen gelben Wunderkiste entschied sich der Hersteller zur Konstruktion einer professionellen Variante, dem Kaossilator Pro.

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Ausgepackt

Der Kaossilator Pro ist in dem gleichen Gehäuse untergebracht wie das aktuelle Kaosspad 3. Das zentral platzierte Touchpad mit Hintergrundbeleuchtung dient der Noteneingabe und Klangmodifikation. Vier Speicherbänke erlauben das Festhalten von Loops unterschiedlicher Länge. Auf der linken Seite der Geräteoberfläche befinden sich Lautstärkeregler und eine Fader-/Knopf-Kombination zur Steuerung des Arpeggiators. Die rechte Seite hält Bedienelemente zum Auslösen und Löschen von Aufnahmen sowie zur Bestimmung der Tonhöhe und Notenskala bereit. Mit einem Endlosdrehregler erfolgen die Klangselektion sowie die Festlegung des Tempos. Oberhalb des Touchpads befinden sich acht gummierte Taster, die dem direkten Abrufen präferierter Sounds und zur Programmierung des Kaossilator Pro dienen. Ein kleines Display informiert den Anwender über den ausgewählten Klang und hilft bei der Gerätekonfiguration.

Auf der Vorderseite des Gehäuses gibt es einen SD-Kartenslot, der Datenträger bis zu einer Größe von 2 GB akzeptiert sowie Anschlüsse für Kopfhörer und Mikrofone. Zur Kommunikation mit zusätzlicher Musikhardware offenbart die Rückseite einen MIDI-Ein- und -Ausgang in Form von DIN-Buchsen. Durch einen USB-Anschluss besteht die Möglichkeit zum Datenaustausch mit einem Mac- oder Windows-Computer. Zwei Cinch-Buchsenpaare erlauben zudem die Zuführung von Linesignalen und die Weiterverarbeitung des Ausgangssignals.

Eingeschaltet

Nach der Inbetriebnahme des Kaossilator Pro empfiehlt sich ein erster Rundgang durch die zweihundert Sounds umfassende Klangbibliothek. Glücklicherweise wurde eine nachvollziehbare Sortierung der Klänge vorgenommen und acht Unterkategorien angelegt. In diesen finden sich klassische Synthesizerklänge, akustische Instrumente, Bässe, Chord- und Effektsounds sowie einzelne Drums und Loops. Die letzte Kategorie beinhaltet eine Sammlung an Vocoder- und Filtereffekten, die ausschließlich für extern zugeführtes Audiomaterial nutzbar sind.

In Aktion

Die Touchpad-Bedienung macht den Kaossilator Pro zu einem sehr eigenständigen Musikinstrument. Horizontale Fingerbewegungen führen in den meisten Fällen zur Änderung der Tonhöhe. Auf Wunsch kann das Notenspektrum, aber auch die Notenskala geändert werden. Bewegungen auf der vertikalen Ebene öffnen je nach gewähltem Klang das Filter oder intensivieren einen Effekt. Eine Sonderrolle nehmen Loops ein, deren Zusammensetzung oder Spielweise sich je nach gedrückter Touchpad-Position verändert. Als Spielhilfe kann der integrierte Arpeggiator zum Einsatz kommen, der das Auslösen von Noten auf sehr spezielle Weise erlaubt. Mit einem Fader erfolgt die Variation der Geschwindigkeit der Notenwiederholungen oder der -länge. Der Kaossilator Pro ist mit Speicherbänken für Loops ausgestattet, die mehrfach mit Inhalten gefüllt werden können. Die Aufnahmen dürfen aus der internen Klangerzeugung, aber auch von externen Quellen stammen. Für Livekompositionen sind Loops individuell startbar und erlauben die Variation ihrer Länge per Drehregler. Auf einer SD-Karte oder einem angeschlossenen Rechner kann die Speicherung der musikalischen Inhalte und der persönlichen Einstellungen erfolgen. Aktiviert man den MIDI-Modus, lassen sich Musikinstrumente und auch Softwareprogramme mit dem Kaossilator Pro fernsteuern. Die MIDI-Belegungen der Bedienelemente sind im Bedarfsfall mit der beiliegenden Editorsoftware veränderbar. Sollen mehrere Geräte in einem Livesetup miteinander kombiniert werden, so kann die MIDI-Clock-Funktion zum Einsatz kommen und für eine entsprechende Temposynchronisation sorgen.

Fazit

Der Kaossilator Pro ist aufgrund seiner Konstruktion und Konzeption ein recht spezielles Gerät. Für den Liveeinsatz oder zur kreativen Unterstützung eines DJ-Sets können wir ihm bedenkenlos Bestnoten ausstellen. Wer von den MIDI-Controllermöglichkeiten Gebrauch macht, findet auch in dieser Disziplin ein ganz besonderes Instrument.

Testergebnis
ProduktnameKaossilator Pro
HerstellerKorg
Preis416 €
Webseitekorg.de
Pro
  • intuitives Bedienkonzept
  • prädestiniert für Liveeinsätze
  • große Soundauswahl
  • Speichermöglichkeit für Einstellungen und kreative Inhalte
  • Zusatznutzung als MIDI-Controller
Bewertung
1sehr gut

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