Vier Boxen, alle mit effizienten Class-D-Verstärkern und PFC- Schaltnetzteil, bietet Yamaha in der DSR-Reihe an: zwei Topteile, DSR112 und DSR115, jeweils mit Zweizoll-Horn bestückt und um 12-Zoll- oder 15-Zoll-Mittel-/Tieftonchassis ergänzt, dazu mit dem DSR118W einen 18-Zoll-Subwoofer sowie mit der DSR215 eine Art „All in one“-Lösung, die in einer Box gleich zwei 15-Zoll-Chassis zum Einsatz bringt. Für den Test haben wir uns auf die klassische Kombination von Topteilen plus Subwoofer konzentriert.
Schlicht komplett
Yamaha hat bei den Zweiwege-Aktiv-Systemen konsequent leichte Neodym-Magnete verbaut. Der Subwoofer hingegen ist mit 42 Kilo und konventionellem Ferrit-Magnet ein richtiger Brocken. Allen Lautsprechern gemein ist ein sehr solides Holzgehäuse mit strapazierfähigem PU-Lack, stabilem Stahlfrontgrill und soliden Griffen. Das Gehäuse der DSR112 ist zusätzlich für den Einsatz als Bühnenmonitor beidseitig auf 50 Grad angeschrägt. Die Tops haben den obligatorischen Hochständerflansch und M10-Flugpunkte. Für das Eingangssignal gibt es in einem übersichtlichen Bedienfeld eine XLR-/Klinken-Buchse, die für Mic- und Linepegel umschaltbar ist. Außerdem wurde ein XLR-Thru-Ausgang vorgesehen. Der Subwoofer verfügt über zweikanalige XLR-Ein- und Ausgänge. Seine Polarität lässt sich umschalten.
Mehr Sein als Schein
Das Innenleben hingegen provoziert eine gesteigerte Erwartungshaltung. Die leistungsstarken Endstufen, die in den Topteilen 1300 Watt RMS und beim Subwoofer 800 Watt RMS abliefern, bringen mit 134 dB (DSR1112) und 136 dB (DSR115) sowie 132 dB (DSR118W) mächtig Schalldruck. Dazu wandelt jeweils ein Titanium-Kompressionstreiber 450 Watt um. Die Trennfrequenz liegt bei 1,7 kHz. Dann übernimmt ein 12- bzw. 15-Zoll-Alu-Chassis die Verarbeitung von 850 Watt. Der Frequenzgang wird mit 55 Hz (DSR112) bzw. 45 Hz (DSR115) bis 20 kHz angegeben. Mit einem Abstrahlwinkel von 90 mal 60 Grad aus dem speziell entwickelten Waveguide-Horn wird der Sound breitflächig und homogen verteilt. Die Topteile verfügen über ein Highpass-Filter, das bei 120 Hz greift und die problemlose Abstimmung mit dem DSR118W-Subwoofer ermöglicht, dessen Spektrum zwischen 40 Hz und 130 Hz liegt.
Soundmanagement
Yamaha hat seinen konsequent auf hohe und dauerhafte Leistung ausgelegten Kraftpaketen ein ausgeklügeltes digitales Soundmanagement an die Seite gestellt, damit es eben nicht einfach nur laut, sondern vor allem auch druckvoll, transparent und ausgewogen klingt. So sorgt eine digitale Frequenzweiche mit aufwendigem FIR-Filter in den Topteilen dafür, dass je nach geforderter Leistung und Frequenz die Laufzeiten sowie das Frequenz- und Phasenverhalten von Horn und Tieftontreiber aufeinander abgestimmt werden. Zusätzlich verfügen DRS112 und DSR115 über ein zuschaltbares Kompressionsverfahren mit der Bezeichnung D-Contour, das gleich in mehreren Frequenzbändern das Ausgangssignal überwacht und die EQ-Einstellungen nachregelt.
Power on
„High-Definition-Sound“ verspricht der Hersteller im Prospekt. Zum Test trifft es sich gut, dass gerade eine kleine Release-Party ansteht, die Beschallung für gut 350 Gäste benötigt. Aus den Rechnern kommen zum Auftakt hammerharte Beats und Bässe einer Elektroproduktion mit sehr viel Punch. Zunächst fahren wir nur die Topteile und stellen gleich fest, dass die Auszeichnung „Fullrange“ wirklich angebracht ist: Die DSRs liefern auch bei sehr heftigen Lautstärken knackige Bässe mit schnellem Attack und noch immer klar definierten Konturen. Was die Hörner rauspusten, fügt sich homogen in ein sauber gestaffeltes, räumliches Klangbild ein. Dabei fällt sofort auf, dass die Boxen bei geringer Lautstärke nicht an Präsenz einbüßen. D-Contour ist also kein Spielknopf, sondern wirklich nützlich. Als die Gästezahl spürbar steigt, aktivieren wir den HP-Filter und fahren die Subwoofer hinzu.
Der DSR118W ist optimal abgestimmt und ergänzt auf eine sehr schön dichte und runde Weise einen druckvollen Basssound, der auch in schnellen Passagen nicht zur Beliebigkeit „verhuscht“. Es klingt einfach geil – und das auch nach mehrstündigem Dauerbetrieb an der Kapazitätsgrenze, was jedoch nie als Sound- oder Systemstress auffällig wird, sondern nur Eingeweihte an den Reglern wissen.
Fazit
Dass bei Yamaha bei der Entwicklung der DSR-Reihe konsequent ins obere Regal gegriffen wurde, hat sich gelohnt. Homogener Sound, große und stabile Leistungsreserven sowie eine tourtaugliche Verarbeitung und Ausstattung, die in allen Komponenten in der Oberliga spielen kann, machen die Boxen zu einer lohnenden Anschaffung. Sie setzen in ihrer Klasse neue Maßstäbe und sind im besten Sinne des Wortes preiswert.
Produktname | DSR112, 115, 118W |
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Hersteller | Yamaha |
Preis | DSR112: 1046 Euro DSR115: 1165 Euro DSR118W: 1129 Euro |
Webseite | yamaha.de |
Pro |
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Contra |
|
1sehr gut |
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