Materialcheck
Die jungen Kollegen aus dem benachbarten Übungsraum haben uns eingeladen. Stolz präsentieren sie die kürzlich erworbene Kompakt-PA, die wir gemeinsam testen möchten. Auf zwei stabilen Hochständern sind die passiven Topteile positioniert. Zweimal 150 Watt RMS, 121 dB maximaler Schalldruck, Frequenzgang 150 Hz bis 19 kHz, so steht es im Datenblatt für die passiven Satelliten, die als Zweiwege-System mit einem Achtzoll-Speaker und einem Einzoll-Horn mit einem Abstrahlwinkel von 90 mal 60 Grad ausgerüstet sind. Mit 9 Kilo sind die aus Holz gefertigten, mit schwarzem PU beschichteten Boxen leicht genug, um mit einer eingelassenen Griffstange auszukommen.
Der 15-Zoll-Subwoofer, der zwischen den Stativen auf der Erde steht, sieht da schon wesentlich schwerer aus – und ist es auch. Er beherbergt nicht nur den Speaker mit beschichteter Membran, der mit 220 Watt RMS und 122 dB maximalem Schalldruck ordentlich Wumms verspricht. Hier wurden auch die Endstufen für Sub und Topteile sowie Frequenzweiche, Anschluss- und Bedienfeld untergebracht. Im Ganzen wiegt das 40 Kilo. Das ist der Nachteil. Der Vorteil: Alles ist kompakt und gut aufeinander abgestimmt an seinem Platz. Wir sind gespannt, wie das Schwergewicht klingt und wie der versprochene Frequenzgang zwischen 35 und 130 Hertz vom Subwoofer gemeistert wird.
Aufbau
Die Anschlüsse sind schnell hergestellt. Die Topteile werden mit soliden Speakon-Kablen verbunden. Für den Eingang stehen zwei XLR- und zwei Klinken-Buchsen zur Verfügung. Außerdem gibt es einen Volume-Regler für die Summe und einen Regler, mit dem der Anteil des Subwoofers am Gesamtsound ausbalanciert werden kann. Zusätzlich lässt sich die Phase des Subs um 180 Grad drehen, was nützlich sein kann, wenn Phasenauslöschungen in Verbindung mit anderen Schallquellen auftreten. Zum Test werden wir die PA zur Bandprobe einsetzen. Keyboard, zweimal Gesang und eine Gitarre gehen an den Start. Als Submix haben wir noch das Schlagzeug durchmikrofoniert.
Probe
Wir starten zum Einpegeln mit dem Keyboard und lassen querbeet diverse Sounds in moderater Lautstärke erklingen. Schnell fällt auf, dass der Subwoofer im Verhältnis zu den Topteilen recht mächtig ist. Wir regeln nach und haben wieder ein ausgewogenes Ergebnis. Die Höhen haben eine gute Präsenz, die Mitten sind etwas flach aber in ihrer Transparenz differenziert und der Bass klingt weich, ohne zu wummern. Mit dem Schlagzeug prüfen wir, was die PA zu Dynamikspitzen sagt. Schnell zeigt sich, dass auch diese gut verarbeitet werden. Unsere Gastgeber sind zufrieden. Als der Gesang hinzukommt, scheinen die Mitten zwar unterrepräsentiert, aber durch sanfte Unterstützung am Mischpult schafft es die Anlage schnell, auch diesen Teil sauber umzusetzen.
Ernstfall
Jetzt geht es langsam Richtung Bühnenlautstärke. Viel zu laut für den Proberaum, aber jetzt möchten wir wissen, wie viel Power für Club und Bühne in dem Bundle schlummert. Also lassen wir die vollen 660 Watt RMS antreten, und in den Spitzen sicher einiges mehr. Die PA bleibt erstaunlich lange im Sound homogen. Im letzten Leistungsviertel kommt sie jedoch deutlich an ihre Grenzen, was aber niemanden enttäuscht. Denn bis dahin hat sie als kleine Band-PA in Lautstärke und Klang einen guten Job gemacht. Zur Belohnung wird der CD-Player mit Partymucke angeworfen. Jetzt fordern wir den Subwoofer richtig heraus und sind angenehm überrascht, wie viel Bass der ausspuckt, ohne schwammig zu werden.
Fazit
Als Einsteiger-PA ist das Paket aus CL 108 und CL 115 eine runde Sache. Es wird komplett mit Speakon-Kabeln und zwei soliden Stahlstativen geliefert, ist ruckzuck aufgebaut und funktioniert praktisch Plug-n-Play. Der Sound ist okay. Die Topteile sind sicher ein wenig unterdimensioniert und die Mitten können nicht ganz überzeugen, aber für den günstigen Preis gibt es einen ordentlichen Sound bei beachtlicher Lautstärke. Insgesamt bietet das Bundle solides Material und ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis. Unsere Testparty ging übrigens bis weit nach Mitternacht.
Produktname | The Box CL 108/115 |
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Hersteller | The Box |
Preis | 757 € |
Webseite | thomann.de |
Pro |
|
Contra |
|
1,9gut |
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