Spaß hoch vier mit dem Kaoss Pad Quad

Test: Korg Kaoss Pad Quad

Direkt von der NAMM-Show im sonnigen Kalifornien fand das neue Kaoss Pad den Weg in das Beat-Labor. Im Praxistext soll sich zeigen, ob seine „Quad-Power“ auf der Bühne zu überzeugen weiß.

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Den Startschuss der Kaoss-Geräteserie des japanischen Herstellers Korg gab das Kaoss Pad KP1 im Jahr 1999. Das besonders durch seine Touchpad-Steuerung überzeugende Gerät wurde einige Jahre später durch das KP2 abgelöst. Die neue Auflage brachte Detailverbesserungen im Sampling-Bereich, eine MIDI-Schnittstelle und erlaubte das Aufzeichnen von Fingerbewegungen. Ende 2006 präsentierte Korg dann das KP3, das bis heute ausgeliefert wird und als komplexe Effekt-/Sampler/-Controller-Kombination stetiger Begleiter vieler DJs und Live-Acts geworden ist. Nun steht der Kreativbolide mit „Quad-Power“ in den Regalen. Ob das Konzept auch als Vierfach-Effekt überzeugen kann?

Rundgang

Das Kaoss Pad Quad ist ein Effektgerät mit vier gleichzeitig nutzbaren Effektmodulen. Es steckt in einem neu entwickelten Gehäuse, das etwas platzsparender und kleiner ist, als das des KP3 und des Kaossilator Pro. Das zentrale Bedienelement ist, wie bei allen Kaoss-Geräten, ein Touchpad. Es dient der Modifikation der Effektparameter durch Fingerbewegungen und visualisiert rhythmisch blinkend das aktuell eingestellte Tempo. Im oberen Bereich des Kaoss Pad Quad sind vier Effektmodule mit jeweils fünf verschiedenen Effekten untergebracht. In jedem Effektmodul kann ein Effekt aktiviert werden, wodurch sich individuelle Effektketten erstellen lassen. Das Kaoss Pad Quad ist das erste Kaoss Pad, das diese freie Kombination von Effekten ermöglicht.

Im unteren Bereich der Bedienoberfläche finden sich auf der linken Seite Drehregler, die die Eingangslautstärke und den Effektanteil steuern. Auf der rechten Seite informiert ein kleines Display über die aktuell eingestellte Geschwindigkeit und der darunter platzierte Drehregler inklusive der Tap-Taste erlaubt die Anpassung dieses Parameters.

Anschlüsse

Sämtliche Anschlüsse des Kaoss Pad Quad wurden auf dessen Rückseite untergebracht. Neben einer Netzteilbuchse finden sich in diesem Bereich Cinch-Ein- und Ausgänge sowie ein regelbarer Mikrofoneingang und ein Kopfhörerausgang. Auf MIDI- oder USB-Anschlüsse wurde verzichtet und so der Fokus des Geräts auf den Einsatz im Live-Betrieb gerichtet.

Testlauf

Das Kaoss Pad Quad lässt sich in der Effektschleife eines Mischpults oder direkt hinter den Ausgang eines Zuspielers verschalten. CD-Player, Audiointerfaces eines digitalen DJ-Setups oder beliebige andere Line-Pegelquellen lassen sich so unmittelbar durch die Effekteinheit jagen. Die vier Effektmodule wurden thematisch sortiert und setzen sich aus dem Looper-, Modulations-, Filter und Delay-/Reverb-Modul zusammen. Erstere enthalten bisweilen recht brachiale Vertreter wie Grain Shifter, Decimator (eine Art Bit-Reduzierer) und Distortion. Die beiden anderen Module rekrutieren sich aus diversen Filtern mit Resonanz und Effekten wie Tape Delay und Hall. Die Möglichkeit, Effekte miteinander kombinieren zu können, hat uns in unserem Test besonders gut gefallen. Nutzt man in diesem Fall die für jedes Effektmodul verfügbare Freeze-Taste, lassen sich sehr außergewöhnliche Ergebnisse erzielen. Diese Funktion erlaubt die Fixierung der Parameterkombination eines Effekts bei gleichzeitiger Veränderung der anderen gewählten Effekte.

Synchronisation

Für die tempobasierten Effekte wie Looper, Flanger, Phaser und Delay ist es essenziell, eine Tempoübereinstimmung zwischen dem musikalischen Inhalt und dem Kaoss Pad Quad herzustellen. Für diesen Vorgang werden drei Möglichkeiten angeboten. Das Tempo kann manuell per Drehregler oder durch rhythmisches Tippen eingegeben werden. Alternativ steht eine automatische BPM-Ermittlung zur Verfügung. Letztere wird durch längeres Drücken der Tap-Taste aktiviert und erzielte in unserem Test mit Musikstücken unterschiedlicher Genres sehr zuverlässige Resultate.

Fazit

Das Kaoss Pad Quad ist ein Touchpad-basiertes Effektgerät mit vier simultan nutzbaren Effektmodulen. Aufgrund seiner einfachen Bedienung kann es sofort in ein bestehendes DJ-, Live- oder Studio-Setup integriert werden und entpuppt sich in der Anwendung als echter Spaßbringer. Preislich rangiert das Kaoss Pad Quad etwas unterhalb seines größeren Bruders KP3, was aber glücklicherweise eher auf das Fehlen umfangreicher Ausstattungsextras wie MIDI- oder USB-Anschlüsse zurückzuführen und nicht in der Auswahl und Qualität der Effekte begründet ist. Wer auf der Suche nach einem einfach zu bedienenden, aber trotzdem flexibel nutzbaren Effektgerät ist, sollte sich den Zuwachs der Kaoss-Familie in jedem Fall anhören.

Testergebnis
ProduktnameKaoss Pad Quad
HerstellerKorg
Preis350 €
Webseitekorg.de
Pro
  • Touchpad-Steuerung
  • freie Effektkombination
  • ideal für Live-Einsätze
  • flache Lernkurve
  • gute Auto-Sync-Funktion
Bewertung
1sehr gut

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