Das 50grad zu betreten ist ein wenig, als begebe sich man in die sagenumwobene Tardis des BBC-Kult-Helden Dr. Who: Von außen eine blaue Polizei-Notrufzelle wie man sie im England jahrzehntelang an jeder Ecke fand, verwandelte sie sich innen unter Ausnutzung der auf ein schwarzes Loch einwirkenden Kräfte in eine geräumige Zeitmaschine, die einer mehrere Mitglieder starken Crew Platz bot. Auch in dem Mainzer Club scheinen die Gesetze von Raum und Zeit aufgehoben. Im Gegensatz zu vielen ähnlich kleinen Locations, die sich aufgrund ihrer überschaubaren Quadratmeterzahlen auf eine eher gemütliche Atmosphäre eingeschossen haben, strahlt das 50grad sofort beim Betreten etwas Kosmopolitisches und Futuristisches aus, eine zugleich einladende und dunkle Stimmung. Durch eine geschickte Einteilung in verschiedene Bereiche und Verschachtelung der Elemente entsteht das Gefühl eines mysteriösen und verschlungenen Pfades, der den Gast entlang einiger High-Tech-Terminals und bequemer Sitzgelegenheiten zu der in unwirkliches Licht getauchten Bar führt und von dort direkt auf den zumeist brechend vollen Tanzflur, auf dem vor allem am Freitagabend die vielleicht feinste elektronische Musik der Stadt gespielt wird. Voll ist es, feucht und heiß ohnehin. Aber genau diese drückende Schwüle und körperliche Nähe lässt alle näher zusammenrücken und ganz tief eintauchen in die Musik. Welchen Seelenballast auch immer man mit sich geschleppt haben mag – die Sorgen des Alltags lässt man hier am Eingang zurück.
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