In The Witness wacht der Spieler ohne Erinnerung auf einer ihm fremden Insel auf. Beim Erkunden des als offene Spielewelt angelegten Eilands zeigt sich, dass es dort nur eine Konstante zu geben scheint: Die Landschaft ist mit hunderten wundersamer Rätseltafeln gespickt. Schnell stellt sich heraus, dass all diese Rätsel in irgendeiner Form mit der Umwelt interagieren und sich durch das Lösen der von kinderleicht bis hin zu bockschwer reichenden Aufgaben neue Wege erschließen lassen – immer in der Hoffnung, mehr über diesen mysteriösen Ort, dessen Geschichte und vielleicht auch über das eigene Schicksal zu erfahren. Doch Vorsicht: Wer eine in klaren Worten erzählte Story erwartet, ist schnell frustriert! Es ist die Insel selbst, deren Architektur, vereinzelt zu findende Sprachaufnahmen und nicht zuletzt die vielen Rätsel an sich, welche die Geschichte langsam vorantreiben – und das in leisen Tönen und vor allem zwischen den Zeilen.
Rätsel zwischen Lust und Frust
Alle Rätsel in The Witness stellen sich in Form von Labyrinthen dar. Das Ziel ist es, deren Start- mit dem Endpunkt zu verbinden, ohne dass sich die Linie dabei überschneidet. Das klingt einfacher, als es ist: Nicht immer ist der offensichtliche Weg der richtige, zumal die Labyrinthe zunehmend komplexer werden und mit Raffinessen wie etwa mehreren potenziellen Startpositionen aufwarten. So müssen beispielsweise Farbmuster durch das Ziehen der den Start- und Endpunkt verbindenden Linien voneinander getrennt werden. Andere Aufgaben verlangen die aufmerksame Beobachtung der Umgebung: Nicht selten sind es auf den ersten Blick als Nebensächlichkeiten erscheinende Dinge wie etwa ein Baum und die Anordnung seiner Äste, die die Lösung für ein nahegelegenes Rätsel darstellen.
Nur wer die Insel mit offenen Augen erkundet und eine extra große Portion an Hirnschmalz und Geduld mitbringt, kann die teils extrem schweren Rätsel lösen. Zum Knacken manch einer Aufgabe wird man dabei mitunter Notizen und Skizzen anfertigen – fernab des Bildschirms und bei einer Tasse Kaffee: Hilfestellungen bietet das Spiel nämlich nicht. Dafür aber stellt sich nach dem Lösen eines besonders komplizierten Rätsels auch ein einmaliges Hochgefühl ein.
The Witness technisch top
Mehr als ein Jahr ist seit der Veröffentlichung der Windows-Version vergangen. Zeit, die das Team des Entwicklers Thekla in die Umsetzung auf den Mac investiert hat. Die Systemanforderungen sind moderat, selbst mit lediglich 4 GB RAM, einem Prozessor der 1,8-GHz-Klasse und ohne dedizierten Grafikchip wird die Spielewelt flüssig auf den Bildschirm gebracht. Grundvoraussetzung ist, dass der eigene Mac zu Apples mit OS X 10.11 „El Capitan“ eingeführter Grafikschnittstelle Metal kompatibel ist, welche The Witness als einer der ersten Titel überhaupt nutzt. Lob gilt darüber hinaus der Verfügbarkeit des Spiels sowohl im Mac App Store als auch bei Steam sowie – gänzlich frei von einem Kopierschutz – im Humble Store.
Fazit
Wer gern um die sprichwörtliche Ecke denkt, kommt bei The Witness voll auf seine Kosten.
Produktname | Auf den Spuren Mysts |
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Hersteller | Thekla |
Webseite | www.the-witness.net |
Pro |
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Contra |
|
1,9gut |
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