Ladekabel im Vergleich

Was taugen günstige Lightning-Kabel?

So gut sind günstige Lightning-Kabel. Über das im Lieferumfang des iPhones befindliche Ladekabel tankt das Apple Smartphone seinen Lebenselixier und gleicht Daten mit dem heimischen Computer ab. Doch was ist, wenn man Ersatz für das Original oder eine zusätzliche Strippe für unterwegs benötigt? Wir haben diverse Lightning-Kabel in der Praxis getestet.

Von   Uhr

Von der No-Name-Strippe für eine Handvoll Taler bis hin zur Luxus-Variante zum stolzen Preis von 30 Euro und mehr: Ein Blick in die Ladenregale von Elektronikmärkten beziehungsweise das Angebot großer Online-Shops offenbart eine Vielzahl unterschiedlichster Ladekabel für Apple-Hardware mit Lightning-Buchse. Können die Alternativen den Vergleich zum Original standhalten?

Das sind die Test-Kabel

Wir haben für diesen Vergleich in die Portokasse gegriffen und insgesamt sechs der besonders oft bei Amazon gekauften Lightning-auf-USB-Kabel bestellt. Auf diese Weise können wir ausschließen, dass uns seitens der Hersteller handverlesene Exemplare zum Test überlassen werden. In der Praxis wurde die Kabel mit einem iPhone 6s, iPhone 5s und iPad Air genutzt, mit Blick auf die Größe der Stecker wurde zudem eine Reihe verschiedenster Hüllen herangezogen.

Tipps zum Umgang mit Kabeln

• Kabel halten länger, wenn man diese beim Herstellen oder lösen einer Verbindung immer am Stecker festhält. Nie sollte man direkt am Kabel ziehen!

• Kabel stehen nur ungern unter Zug – wenn das Kabel zu kurz ist, ist es schlicht zu kurz. Es gilt abermals: Nicht ziehen!

• Die Drähte in abgeknickten Kabeln ermüden schneller.

• Kabel sollten niemals stramm und in engen Lagen aufgewickelt werden. Kabel gehören für Transport und Lagerung kreisrund zusammengelegt.

Nach Möglichkeit haben wir die 1-Meter-Variante der Kabel geordert und ausschließlich Ware bestellt, die als von Apple zertifiziert („MFi“) beschrieben wurde. Wir raten aus eigener Erfahrung von nicht zertifizierten Kabeln ab. Viel Geld lässt sich beim Griff zu billiger Chinaware ohnehin nicht sparen, denn unser Vergleich belegt, dass selbst für um die 10 Euro ordentliche Lightning-Kabel zu haben sind. Vorsicht gilt bei angeblicher Original-Ware von Apple: Insbesondere bei Amazon.de werden immer Apple—Lightning-Kabel zu Preisen teils deutlich unter 10 Euro angeboten – hier handelt es sich um Kopien, sparen Sie sich das Geld und die Enttäuschung!

AmazonBasics Verbindungskabel Lightning auf USB

(Bild: Stefan Molz)

Das Lightning-Kabel von Amazon ähnelt optisch auf den ersten Blick dem Original. Optisch stört der auffällige Amazon-Schriftzug. Die Ummantelung des Kabels ist nicht ganz so weich wie beim Apple-Original und somit ein klein wenig starrer. Zudem ist das Gehäuse des Lightning-Stecker im direkten Vergleich deutlich größer – bei einigen Hüllen passt der Stecker deshalb nicht durch die vorgesehene Aussparung. Das Kabel lässt sich leicht stecken, sowohl am USB- als auch Lightning-Ende wackelt nichts. Das AmazonBasics-Kabel ist in schwarz und weiß in den Längen 10, 90 und 180 Zentimeter erhältlich.

Anker mit Nylon umflochtenes verwicklungssicheres USB-Kabel mit Lightning-Stecker

(Bild: Stefan Molz)

Anker setzt auf Nylon und Aluminum als Materialien, entsprechend hochwertig mutet das Kabel an. Die grobmaschige Ummantelung fühlt sich dabei überraschend weich an, dem gewebten Mantel zum Trotz ist die Strippe dennoch flexibel und neigt dennoch deutlich weniger zum Verheddern als das Apple-Original. Der Hersteller spielt mit offnen Karten und weist offen darauf hin, dass das Kabel bei einigen, wenigen Hüllen nicht passt. Das Anker-Kabel lässt sich sehr leicht stecken, steckt aber nicht ganz so fest wie das Original. Nettes Detail: Ein am Kabel befestigtes Klettband dient als immer wieder verwendbarer Kabelbinder. Anker bietet sein Nylon-ummanteltes Kabel in zu jeder aktuellen iPhone-Farbvariante passenden Farbe und auch in einer Länge von 180 Zentimetern an.

Just Mobile/hardwrk Alu Cable Duo

(Bild: Stefan Molz)

Das Alu Cable Duo von JustMobile ist das teuerste Kabel im Test, bietet dafür neben seiner hervorragenden Verarbeitung aber auch ein nützliches Extra: Im Prinzip handelt es sich um ein Micro-USB-Kabel, dass sich mit einem am Kabel befestigten Adapter im Handumdrehen in ein Lightning-Kabel verwandeln lässt. Das ist ungemein praktisch, denn so lassen sich neben iPhone und iPad beispielsweise auch Zusatzakkus, Tastaturen und ähnliches aufladen. Das AluCable Duo verfügt über den bestsitzendsten Stecker im Vergleich, der allerdings auch im größten Gehäuse all unserer Testlinge sitzt. Das auch über hardwrk erhältliche Kabel wird in 150 cm und 10 cm Länge angeboten, die Hannoveraner bieten beide Varianten sogar etwas günstiger als Just Mobile selbst an.

Rampow Nylon Lightning zu USB Kabel

(Bild: Stefan Molz)

Auch Rampow setzt auf eine schicke und das Kabel stabilisierende Nylonummantelung. Auffällig ist, dass sich das Kabel „biegen“ lässt: Knicke in der Strippe müssen glattgestrichen werden, andere Nylon-ummantelte Kabel finden hingegen selbst zurück in ihre Form. Die Verarbeitung wirkt dennoch wertig. Auch beim Rampow-Kabel weicht das Gehäuse des Lightning-Stecker in Größe und vor allem Form derart vom Original ab, dass es bei einigen Hüllen schlicht nicht passt. Das Kabel lässt sich leicht stecken und ist auch in einer 2-Meter-Variante zu haben – auf Wunsch sogar in Rosegold.

StarTech USBLT1MBL Lightning USB Kabel

(Bild: Stefan Molz)

Das Kabel von StarTech kostet weniger als 5 Euro und ist das günstigste im Test. Die farbige Plastikummantelung ist mit der des Apple Originals zu vergleichen, aber nicht ganz so weich. Das Kabel lässt sich sowohl am USB- als auch am Lightning-Ende leicht und ohne Wackelkontakte stecken.

Syncwire Ladekabel Lightning zu USB

(Bild: Stefan Molz)

Das Kabel von Syncwire setzt auf eine feinmaschige Ummantelung aus Nylongewebe. Das Kabel ist aufgrund der sehr nach billigem Kunststoff anmutenden Ummantelung recht steif (steifer als bei Anker), was vor Schäden durch Knicke schützt und ein Verheddern verhindert. Das Gehäuse des Lightning-Steckers des Kabels von Syncwire ist breiter und dicker als das Original, bei einigen Hüllen passt der Stecker nicht durch die vorgesehene Aussparung. Das Kabel lässt sich leicht stecken, sowohl am USB- als auch Lightning-Ende und ist in der 1 Meter-Variante auch in Rosegold erhältlich, in „Space grau“ ist es zudem auch in 2 Meter verfügbar.

(Bild: falkemedia)

Fazit

Alle Geräte ließen sich an allen Kabeln ohne Probleme aufladen, Unterschiede bei den Ladezeiten ließen sich bei Stichproben nicht ausmachen. Dennoch zeigt die Praxis, dass es selbst bei solch trivialen Dingen wie einfachen Lightning-Kabeln Unterschiede gibt. Qualität muss dabei nicht viel kosten, doch Extras und Markennamen gehen ins Geld. Unser Testsieger AluCable Duo kostet 30 Euro, ist dafür aber nicht nur stabil und gut verarbeitet, sondern durch den leichten Wechsel zwischen Lightning- auf Micro-USB-Stecker platzsparend und praktisch. Der Preis-/Leistungssieg geht hingegen an Anker. Deren Nylon-ummanteltes Ladekabel gefällt uns mit Blick auf die in Relation zum Preis erbrachte Leistung am Besten: Mit rund 8 Euro ist gute Qualität hier fair bepreist. Nach einem Monat in der Praxis ist belegt, dass sich Apple das eigene Lightning-Kabel wahrlich fürstlich bezahlen lässt – gute Qualität ist nämlich für deutlich weniger als 20 Euro zu haben, es muss nicht immer Apple sein!

Mehr zu diesen Themen:

Diskutiere mit!

Hier kannst du den Artikel "Was taugen günstige Lightning-Kabel?" kommentieren. Melde dich einfach mit deinem maclife.de-Account an oder fülle die unten stehenden Felder aus.

Ihr hättet euch für den Test vier Wochen mehr Zeit lassen sollen dann hättet ihr (wie ich) festgestellt dass nach diesem Zeitraum alle Anker Kabel defekt sind.

Allerdings geht auch hier Apple mit gutem Beispiel voran. Ich habe hier noch ein Kabel von meinem ersten IPod mini 2005 Das ist immer noch gebrauchsfähig und gegenüber der aktuell gelieferten Qualität Laborware.

Dieser Test ist als lebendes Dokument geplant, wir werden weitere Erfahrungen, auch zu Defekten, im Laufe der kommenden Monate ergänzen. Zudem werden wir Erfahrungen zu weiteren Kabeln nachtragen.

Ich kaufe nur noch ganz billige Kabel für einen Euro das Stück, die halten auch nicht länger als andere. Auf Grund dessen das man dann aber etwa zehn Kabel hat anstatt eines fährt man wiederum besser mit da sie auf die Masse gesehen dann doch länger Ladespaß bieten.

Bisher waren alle billigkabel die ich hatte kompletter schrott

Mein Anker Kabel ist knapp 10 Wochen alt, es funktioniert super, allerdings hat das syncwire gerade nach 12 Wochen den Dienst versagt. Obwohl die Kabel nur zu Hause genutzt und nicht geknickt werden. Mal sehen was der Hersteller dazu sagt...
Apple Original - Kabel sind qualitativ auch kaum besser.

Zum Syncwire-Kabel sollte evtl. noch gesagt sein, dass der Hersteller lebenslange Garantie auf diese Kabel gibt! Und das bei einem Stückpreis von weniger als 10 Euro...

Ich weiß nicht, wie es euch geht: Ich kaufe mir alternative Lightning-Kabel, um keine 20 EUR bei Apple bezahlen zu müssen.

Daher ist euere Empfehlung für ein "günstiges" 30-EUR-Kabel von AluCable etwas - naja - unglücklich formuliert. Auch wenn es gleichzeitig USB-C bietet. Das ist wunderbar für alle, die sowohl neue und alte Peripherie haben.

Wo gibt´s denn die StarTech für unter 5€,selbst auf der Homepage vom StarTech kosten die Lightningkabel 16,99€!

Hmm. Wir haben deutlich weniger gezahlt. Manchmal spielen die Preise bei Amazon halt verrückt. :-/

Die Kommentare für diesen Artikel sind geschlossen.