Mit der neuen Generation der Apple Watch setzt Apple voll auf den Sportmarkt, ohne andere Funktionen zu vernachlässigen. Die Nike-Plus-Version der neuen Apple Watch gibt die neue Laufrichtung vor, in die sich Apple und Nike bewegen wollen. Dabei blicken beide Firmen auf eine lange Zusammenarbeit zurück. Tim Cook sitzt seit 2005 im Aufsichtsrat des Sportartikel-Herstellers und ist seit dem Sommer 2016 als Lead Independent Director mit neuen Aufgaben für Nike betraut. Bereits 2006 gab es das Nike+iPod-Paket für den iPod. Das ist ein Schrittzähler, der in die Sohle von Nike-Laufschuhen eingelegt wird und seine Daten drahtlos an den iPod sendet. Dieses System funktioniert immer noch mit dem seit 2012 technisch unveränderten iPod nano (149 Euro).
Die aktuelle Apple Watch Series 2 steht sozusagen am Ende dieser Evolutionsstufe. Denn auf der Uhr speichern Sie eine Abspielliste aus der Musik-App an Ihrem iPhone. Zusätzlich lassen sich Kopfhörer drahtlos verbinden.
Aus der Sicht von Nike markiert die Apple Watch Nike+ ebenfalls einen sichtbaren Neuanfang für das Fitness-Unternehmen aus Portland. Nike lies sich eine Lauf-Uhr von TomTom bauen, hatte den Fitness-Tracker Fuelband und neben dem Nike+iPod schon früh eine GPS-Laufapp für das iPhone.
Der Nike+ Run Club
Nike-Plus-Running war von Anfang an – auch schon mit dem iPod – als virtuelle Lauf-Community angelegt. Die Nike-Plus-Run-Club-App übernimmt sozusagen den Staffelstab von der Nike-Running-App. Mit Verfügbarkeit der Apple Watch Nike+ bringt Nike seine Lauf-App Nike+ Run Club auf den neusten Stand. Die App unterstützt Series 2 der Apple Watch und kann zum Beispiel mit Siri-Sprachsteuerung aktiviert werden. Läufe werden zudem mit der Apple Health App synchronisiert und als Aktivität aus der Nike-App ausgewiesen.
Eine Besonderheit der Run-Club-App sind Trainingspläne, die sich in der App anlegen lassen. Diese Pläne sind abgestimmt auf das persönliche Leistungsniveau bisheriger Läufe. Im Bereich „Mein Coach“ geben Sie ein Ziel vor. Dies kann eine Wettkampfteilnahme in mehreren Wochen oder die allgemeine Verbesserung bisheriger Trainings sein. Dabei ermöglicht der Trainingsplan die richtigen Workouts und aktive Erholung an den richtigen Tagen, damit sich sportliche Fortschritte einstellen. Zudem lassen sich Trainings verschieben, wenn Termine dazwischen kommen. Der Trainingsplan passt sich dann dynamisch an.
Die Apple Watch Nike+
Gut sechs Wochen nach der Apple Watch Series 2 kam Ende Oktober 2016 die Apple Watch Nike+ in den Handel. Anfang November konnte ich mit der von Apple und Nike gemeinsam entwickelten Uhr die ersten Kilometer abspulen. Die Nike-Plus-Uhr ist eine Apple Watch Series 2. Sie ist wasserdicht, hat GPS und kann somit autark ohne begleitendes iPhone genutzt werden. Auch hinsichtlich der Akku-Laufzeit gibt es technisch keine Unterschiede.
Im Prinzip verwandeln Sie jede Series-2-Watch in eine Nike-Uhr, wenn Sie die Nike-Plus-Run-Club-App aus dem App Store laden und den Companion auf der Uhr installieren. Die Unterschiede zur normalen Apple Watch bestehen zum einen im perforierten Armband, mit den Neon-gelben Akzenten in der Nike-Hausfarbe. Das sorgt für bessere Belüftung und weniger Gewicht.
Zusätzlich sind zwei Zifferblätter enthalten, die exklusiv bei der Apple-Watch-Nike-Plus-Uhr mitgeliefert werden. Sie zeigen immer eine Komplikation für den Start der Run-Club-App und verwenden die ikonische Nike-Farbe namens „Volt“, die Nike zum Beispiel auch bei Laufschuhen und Sportbekleidung nutzt.
Der Vollständigkeit halber sind zwei Modelle mit auffällig Neon-gelben Akzenten am Sportarmband erhältlich und zwei weitere grau-in-grau beziehungsweise silbern und weiß.
An den Start gehen
Bei der Einrichtung der Apple Watch Nike+ sollten Sie die App Nike+ Run Club bereits auf dem iPhone installiert haben. Denn Sie müssen sich bei Nike Plus anmelden oder ein Nutzerkonto anlegen, falls Sie noch keines haben.
Das digitale Nike-Zifferblatt ist dank der großen Zahlen gut lesbar. Links sind drei Komplikationen angeordnet. Oben befindet sich die Run-Club-App, in der Mitte steht Aktivität mit den typischen Ringen und darunter die ikonische Schaltfläche der Wetter-App. Ganz unten befindet sich eine weitere dynamische Schaltfläche für die Run-Club-App. Sie zeigt den letzten Lauf beziehungsweise die rhetorische, suggestive Frage: Laufen wir heute?
Während eines Laufs zeigt Apple Watch lediglich Strecke und Gesamtzeit. Weitere Ansichten steuern die Musikwiedergabe und die Lauf-Aufzeichnung.
Der Zieleinlauf
Im Gesamtpaket bieten Apple und Nike eine gute Lösung für die meisten Freizeitläufer. Allerdings sind Apps und Portale wie Runkeeper und Strava flexibler. Sie bieten bessere Auswertungen und Datenübernahmen aus anderen Apps und Laufuhren von TomTom, Garmin und Suunto sowie in den kostenpflichtigen Extras aussagekräftige Leistungsstatistiken und Trainingspläne. Dafür gibt es individuelle Trainingspläne bei Nike vollkommen kostenfrei.
Unser Fazit ist daher dreigeteilt. Uhr und App sind gute Weiterentwicklungen, aber die Watch App bietet noch zu wenig. Die Apple Watch Series 2 ist zur ersten Apple-Uhr schon eine Stufe weiter. Auch Läufer profitieren von robusten Features wie Wasserfestigkeit, dem hellen Display und dem eingebauten GPS. Aber als Läufer möchte man auch Durchschnittstempo und Herzfrequenz im Blick behalten, weil man sich unterwegs mit diesen Daten seine Trainings und Laufstrecken besser einteilen kann. Mit der Run-Club-App auf dem iPhone zeigt sich Nike hingegen bereits auf dem richtigen Weg.
Produktname | Apple Watch Nike+ |
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Hersteller | Apple und Nike |
Preis | 419 € |
Webseite | apple.de |
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Ich besitze die Apple Watch 2 bereits seit 28.10.2016 und hatte bereits seit einem Jahr die Apple Watch 1. Ausschlaggebend für den Kauf der neuen Apple Watch waren die Beständigkeit gegen Wasser und das GPS. Zum Laufen setzte ich bereits die Serie 1 Uhr ein. Ich komme gut damit zurecht. Was mich allerdings mittlerweile massiv stört ist das es während der Nutzung der NIKE-App nicht möglich ist den Bildschirm gegen Fehlbedienung zu schützen, während dies bei Einsatz der Workouts-App möglich ist. So kann bereits die Berührung des Ärmels meiner Laufjacke die Zeitmessung der Uhr anhalten. Dies musste ich nach einiger Suche mühsam über den NIKE-Support in drei Versuchen telefonisch erfragen. Eine Dokumentation gibt es zu dieser App nicht und Apple fühlt sich nicht zuständig da ja NIKE Entwickler der App ist. So laufe ich bei -6 Grad Celsius mit hochgekrempelten Ärmeln von Jacke und Pullover und ohne Handschuh an dem "Uhrenarm" aber mit der NIKE-App, oder eben mit der Workout-App. Leider nutzt NIKE hier nicht die gegebenen Möglichkeiten der Uhr aus! Von der Uhr selbst bin ich begeistert und das neue Armband trägt sich sehr angenehm. Ich hoffe auf schnelle Nachbesserung seitens NIKE!!!
Hi, ich sperre die Uhr mit dem Wassertropfen, das funktioniert gut.
Ich besitze die Apple Watch 2 Nike Edition.
Leider muß ich feststellen dass die Uhr sehr aber sehr ungenau bei der Herzfrequenzmessung ist.
Ich habe es mit meiner alten Laufuhr von Suunto verglichen und die Unterschiede sind enorm.
Habe die Apple Watch versucht sehr eng am Handgelenk zu tragen aber ohne Erfolg.
Jetzt warte ich bis die neue Suunto Sport Spartan mit Handgelenkmessung kommt die die Apple Watch 2 ersetzen wird.
Laut diversen Tests ist die Apple Watch sogar ausgesprochen genau. Schon auf die Idee gekommen, dass das Suunto Ding ungenau arbeiten könnte?
Die Suunto hat einen Brustgurtsensor.
Nein, da wiederspreche ich! Die Apple Watch ist Besser
Wenn man läuft und die Uhr dir immer wieder 60 bis 100 Herzfrequenz anzeigt muss doch was nicht stimmen. Ab und zu wird die richtige Herzfrequenz richtig angezeigt aber es ist sehr selten.
Um noch zu Suunto. Als Suunto Sportuhren baute wusste Apple noch nicht was ne Uhr ist.
Es gab auch schon Handyhersteller, als Apple noch nicht wusste, was ein Handy ist.
Lächerlich kauft euch ne Gear 3 von Samsung und habt Spaß!App Beta gibt es also Läuft Stabil und die Uhr macht einfach Spaß! ;)
Eine Frage: Bekommt maclife die Uhr gratis zum testen und darf sie behalten oder muss die Uhr regulär gekauft werden? LG