Die Alien-Filme wurden bereits unzählige Male in Spieleform umgesetzt. Meist sind dabei mäßig gute Egoshooter herausgekommen, in einigen Fällen galt es sogar Totalausfälle zu beklagen - so wie etwa 2013 mit dem sagenhaft schlechten „Alien: Colonial Marines“. Glück im Unglück hatte, wer bislang lediglich auf dem Mac spielte: Keine der Alien-Versoftungen der vergangenen zehn Jahre wurde für OS X umgesetzt.
Die Geschichte von Alien: Isolation beginnt 15 Jahre nach den Ereignissen des ersten Alien-Films. Amanda Ripley, Tochter von Ellen, erhält die Information, dass ihre Mutter noch am Leben sein könnte. Der Flugschreiber der Nostromo, dem düsteren Raumschiff auf dem der erste Film der Serie spielte, soll sich auf der Raumstation Sevastopol befinden. Voller Hoffnung begibt sich Amanda auf die Suche, findet auf der Raumstation angekommen aber nur Verwüstung, menschenleere Korridore und getötete Besatzungsmitglieder. Was ist passiert?
Auch wenn der Look auf den ersten Blick etwas anderes suggerieren mag, ist Alien: Isolation kein Egoshooter. Die Erforschung der Sevastapol gestaltet sich vielmehr als ausladendes Versteckspiel, bei dem jeder Schritt gut bedacht sein will - schnell wird nämlich klar, dass ein Alien auf der Jagd nach Amanda ist. Eine Konfrontation gilt es unbedingt zu vermeiden, denn der übermächtige Gegner lässt sich nicht töten. Ganz im Gegenteil: Wer Waffen sprechen lässt, verrät dem Alien lediglich den eigenen Standort, jeder Schuss wird infolgedessen zum Nagel im eigenen Sarg.
„The Collection“ beinhaltet im Vergleich zum reinen Hauptspiel sämtliche bislang veröffentlichten Zusatzinhalte. Zuviel sollte man ob der Dreingaben aber nicht erwarten. Lediglich die Episoden „Crew Expendable“ und „Last Survivor“ sind für Fans eine Empfehlung wert, spielen diese doch an Bord der Nostromo und sind im englischen Original von den Filmdarstellern vertont. Alle anderen Spieler haben bereits mit dem Kampagne des Hauptspiels genug zu tun, satte 18 Stunden benötigt man beim ersten Durchlauf. Und tatsächlich gibt die Spieldauer Anlass zur Kritik, denn zumindest das letzte Drittel der Kampagne fühlt sich wie Fleißarbeit an - hier wäre weniger mehr gewesen.
Die künstliche Intelligenz des Aliens handelt oft unvorhersehbar. Das ist unheimlich spannend, andererseits aber auch schlicht nervtötend. Oft lässt sich aus dem Ableben der eigenen Spielfigur nämlich nichts lernen, was einem beim nächsten Zusammentreffen mit dem garstigen Xenomorph vor einem weiteren Bildschirmtod retten würde. Aus Fehlern lernen? Nicht hier. Unangenehm ist zudem, dass nur an wenigen Stellen im Spiel gespeichert werden kann. Das bedeutet, dass man mitunter viele Minuten durch bereits bekannte Stellen des Spiels schleichen muss.
Trotz der etwas zähen letzten Spielstunden und der manchmal etwas zu willkürlich agierenden KI gehört Alien: Isolation mit zu den besten Spielen dieses Jahres. Technisch solide für den Mac umgesetzt, lief das Spiel auf zwei unterschiedlich leistungsfähigen Systemen stets flüssig und das trotz der detailverliebten Grafik, welche die Stimmung des Filmklassikers hervorragend einzufangen vermag. Auch bezüglich des Sounds setzt man auf Atmosphäre - insbesondere unter Kopfhörern treibt die Geräuschkulisse den Adrenalinspiegel in die Höhe.
Fazit
Spannung pur: Endlich wird ein Alien-Spiel der legendären Filmvorlage gerecht – trotz einiger Schwächen und Längen.
Produktname | Alien: Isolation - The Collection |
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Hersteller | Creative Assembly/Feral Interactive |
Preis | 54,99 € |
Pro |
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Contra |
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Systemvoraussetzungen | OS X 10.10.4 |
2,1gut |
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