Praktisch jeder hat diese eine Person im Freundeskreis, die nahezu besessen ist von der Jagd nach dem perfekten Klang. Ständig werden neue Boxen, Kopfhörer, Kabel und Stecker gekauft. So oft es geht neue Soundanlagen. Alles, um dem System noch ein Quäntchen mehr an Soundqualität zu entlocken. Meist handelt es sich dabei wirklich um Quantensprünge. So kleine Nuancen, dass sie von Dritten nicht wahrnehmbar sind. Auf diesem Niveau wollen wir uns hier nicht mit der Klangverbesserung beschäftigen.
Wenn Sie Ihre Musik vor 15 Jahren von CD gerippt und so platzsparend wie möglich nach MP3 konvertiert haben, sodass keine Datei größer als 2 MB ist, dürfen Sie keine Wunder erwarten.
Otto-Normal-Hörer
Hier soll es heute um die, wie Apple vielleicht sagen würde, Klangverbesserung „for the rest of us“ gehen. Besserer Sound für diejenigen unter uns, die Musik nicht über High-End-Anlagen konsumieren, sondern über den Mac und das i-Gerät der Wahl. Natürlich hat Apple über die Jahre immer bessere Soundchips in den eigenen Geräten verbaut. Aber seien wir ehrlich: Apples Hauptaugenmerk ruht ganz gewiss nicht auf diesem Produktaspekt. Ein Schritt, um den Klang zu verbessern, ist natürlich, externe Lautsprecher an den Mac anzuschließen und die EarPods durch bessere Kopfhörer zu ersetzen. Aber diese Klangausgabegeräte können natürlich auch nicht zaubern und nicht mehr leisten, als das Wiedergabegerät, also der Mac oder das iPhone, liefert.
Portable DACs
Was man also haben möchte, ist eine Einheit zwischen Apple-Gerät und Ausgabegerät, die mehr aus dem Klang herausholt. Beim Musikhören am Mac oder iPhone handelt es sich natürlich um digitale Audiodaten aus einem, platt gesagt, Strom von Einsen und Nullen. Ein Digital-Audio-Konverter, oder kurz (englisch) DAC, wandelt diesen digitalen Audio-Stream in analoge Signale um, die von Kopfklangverbesserer hörern und Stereoanlage wiedergegeben werden können. Letztlich ist die Soundkarte in jedem Gerät nichts anderes als ein DAC. Portable DACs ersetzen allerdings die integrierte Soundkarte und verarbeiten nicht etwa deren Signal weiter. Deshalb werden sie auch nicht im Audioausgang des jeweiligen Geräts betrieben, sondern per USB- respektive Lightning-Anschluss mit dem Wiedergabegerät verbunden.
AudioQuest DragonFly
Ein Vertreter dieser Gattung ist der Libelle (DragonFly) getaufte USB-Stick des Herstellers AudioQuest. Er lässt sich zwar nicht an einem i-Gerät betreiben, kombiniert dafür aber drei Geräte: einen DAC, einen Vorverstärker und einen Kopfhörerverstärker. So können Sie am DragonFly Kopfhörer, aktive Lautsprecher und Verstärker genauso betreiben wie traditionelle Vorverstärker oder einen AV-Receiver.
Beim Kauf des DragonFly-Sticks sollten Sie unbedingt darauf achten, dass Sie ein neues Modell (Version 1.2) erwischen. Dieses bietet gegenüber der Originalversion diverse Verbesserungen, die zu einem direkteren und dynamischeren Klang führen. Der einfachste Trick, um die beiden Versionen zu unterscheiden, ist, sich den Stick anzugucken. Version 1.0 ist schwarz, Version 1.2 ist grau.
Beyerdynamic A 200 p
Ein vollumfängliches Paket bietet der deutsche Audiospezialist Beyerdynamic mit dem A 200 p an. Hinter dem unscheinbaren Namen versteckt sich ein DAC mit jeder Menge Zubehör. Er kann zwar ganz normal per USB am Mac betrieben werden, integriert in das Gerät ist allerdings auch ein Akku. Mit einer vollen Ladung dieses Akkus können Sie den A 200 p problemlos gute zehn Stunden an Ihrem Smartphone betreiben. Dazu liegen dem Gerät jeweils ein Lightning- und ein Micro-USB-Adapter (Letzteren benötigen Sie, sollten Sie ein Android-Telefon Ihr Eigen nennen) bei. Ein Adapterkabel für den alten Dock-Connector Anschluss können Sie gesondert für etwa 15 Euro erwerben. Außerdem im Paket enthalten ist eine Ledertasche für den A 200 p, die Sie am Gürtel befestigen können. So haben Sie auch unterwegs stets die Hände frei.
Fazit
Diese kleinen DACs leisten wirklich Erstaunliches und verbessern den Klang hörbar. Natürlich müssen dafür einige Voraussetzungen erfüllt sein. Wenn Sie Ihre Musik vor 15 Jahren von CD gerippt und so platzsparend wie möglich nach MP3 konvertiert haben, sodass keine Datei größer als zwei Megabyte ist, dürfen Sie keine Wunder erwarten. Die Musik sollte schon in angemessener Qualität, etwa wie Sie vom iTunes Store geliefert wird, vorliegen. Außerdem sollten Sie nicht die billigsten Kopfhörer und Lautsprecher besitzen. Sonst werden die nämlich schnell zum Flaschenhals.
Wegen seiner universellen Einsetzbarkeit können wir den A 200 p von Beyerdynamic uneingeschränkt empfehlen. Der DragonFlyvon Audio- Quest ist naturgemäß nur dann die richtige Wahl, wenn Sie planen, ihn ausschließlich direkt am Mac zu betreiben.
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ein mp3 bleibt ein mp3 bleibt ein mp3...
Ich verstehe das alles nicht so ganz was sich da verbessern soll. Kann mir das mal jemand mit Ahnung von der Materie erklären? Wenn ich meine Musik per AirPlay an einen externen Lautsprecher oder Receiver schicke dann werden sie doch digital übertragen und dann vom Gerät wiedergegeben, wie soll sich da etwas verbessern lassen?
aus meiner sicht fehlt hier etwas völlig, was zumindest erwähnung finden muss: software/psychoakkustik wie z.b. das plugin srs iwow für itunes...das ist eher quick and dirty (und ohne frage nicht jedermanns geschmack...), aber es gibt durchaus auch was im höherwertigen bereich, wo auch hififreaks durchaus okay zu sagen...(fidelia z.b.).
lg
d
a
interessanter wäre die verbesserung der datei an sich! gibt es für mac eine möglichkeit mittels software den klang einer durschnittlichen mp3 datei zu verbessern?
äh...s. meinen beitrag unmittelbar vor dir.. :)
lg
d
a