Design
Hier hat Apple das getan, was der bestmögliche Schritt war: Es hat praktisch nichts verändert. Der iMac ist eine Stil-Ikone. Sämtlichen äußeren Maße sind identisch zum Vorgänger-Gerät und dem 27-Zoll-iMac ohne Retina-Display. Das gute Stück misst inklusive Standfuß 65 x 51,6 Zentimeter. Die tiefste Stelle ist nach wie vor der Standfuß mit 20,3 Zentimetern.
Wenn man meckern möchte – und wir werden in diesem Fall nicht müde, dies zu tun – kann man sich immer noch darüber echauffieren, dass sämtliche Anschlüsse an der Rückseite angebracht sind, was immer zu einem ziemlichen Gefummel führt, wenn man nur mal kurz einen USB-Stick einstecken möchte. Oder eine SD-Karte.
Ausstattung
Das neue Gerät kommt standardmäßig mit einem Core-i5-Prozessor von Intel mit 3,3 GHz Taktfrequenz (3,7 GHz im Turbomodus). Als Datenspeicher kommt eine 1 TB fassende klassische Festplatte zum Einsatz. Wer zumindest ein Fusion Drive (Apples Kombination von herkömmlicher, drehender Festplatter und modernem Flash-Speicher) in seinem iMac wissen möchte, muss noch einmal 240 Euro drauflegen. Wer komplett auf Flash-Speicher setzen möchte, muss je nach Speichergröße ebenfalls 240 Euro (256 GB), 600 Euro (512 GB) oder sogar stolze 1.200 Euro (1 TB) auf den Tisch legen.
Der Arbeitsspeicher ist mit 8 GB zwar nicht gerade üppig bemessen, für die meisten Tätigkeiten, also abseits von Ressourcen-intensiven Video- und Grafikarbeiten, aber in jedem Fall ausreichend. Und wenn dem einmal nicht mehr der Fall sein sollte, gibt es ja immer noch die Möglichkeit den Arbeitsspeicher über die Rückwärtig angebrachte Klappe selbst mit wenigen Handgriffen – und zu günstigeren Konditionen als bei Apple direkt – zu erweitern.
Beim in der Diagonalen 27 Zoll messenden Display hat sich nichts getan. Es gab allerdings auch keinen Anlass dazu, irgendetwas zu verändern. Mit einer Auflösung von „5K“, also 5.120 x 2.880 Pixeln, spielt der ISP-Bildschirm des iMac 5K Retina nach wie vor in einer ganz eigenen Liga. Wie bei Retina-Geräten üblich wird der Bildschirm jedoch nicht mit der maximal möglichen Auflösung betrieben. Allein schon, weil die einzelnen Elemente auf dem Bildschirm damit winzig erscheinen würden. Standardmäßig wird das Bild so skaliert, als habe man nur 2.560 x 1.440 Pixel zur Verfügung. Dabei wird jedes virtuelle Pixel durch vier echte Pixel dargestellt. Die höchste mit Bordmitteln auswählbare virtuelle Auflösung beträgt 3.200 x 1.800 Pixel. Mit bestimmten Werkzeugen lässt sich der iMac aber auch in nativer Auflösung betreiben, wenn man das denn unbedingt möchte. Dabei muss man jedoch mit Leistungseinbußen rechnen. Angetrieben wird dieses Display von einer Radeon-Grafikkarte des Typs R9 M290 von AMD mit 2 GB eigenem Arbeitsspeicher.
Zum Vergleich: Das mit 2.249 Euro etwa gleich teure 15-zöllige MacBook-Pro-Einstiegsmodell kommt mit einer 1,1 GHz langsameren CPU (allerdings der höherwertigen i7-Reihe), 16 GB Arbeitsspeicher und bereits ab Werk 256 GB Flash-Speicher. Hat dafür aber aber ein deutlich kleineres Display und kann als Grafik-Chip nur Intels Iris Pro Graphics vorweisen.
Benchmarks
Gerade im Vergleich mit den aktuellen Apple-Laptops, die allesamt auf rasend schnellen, per PCIe angebundenen Flash-Speicher setzen, sind Schreib- (192,7 MB pro Sekunde) und Leserate (194,1 MB pro Sekunde) eher ernüchternd. Zwar sind das für eine herkömmliche Festplatte mit 7.200 Umdrehungen pro Minute sehr ansehnliche Werte, dennoch ist die Festplatte leistungstechnisch bei vielen Aufgaben klar der Flaschenhals diese iMac. Letztlich ist das bei einem Einsteigermodell aber auch zu verschmerzen. Schließich muss jedem klar sein, dass Apple diesen Preis nicht durch Magie, sondern nur durch Einsparungen gegenüber dem maximal Machbaren erreichen konnte.
Beim Leistungstest nach Geekbench 3 konnte unser Testgerät 3.670 Punkte im Single-Core- und 11.786 Punkte im Multi-Core-Test erreichen. In Sachen Single-Core-Operationen liegt der iMac damit etwa gleichauf mit dem ebenfalls von uns getestem MacBook Pro 15 Zoll. Bei den Multi-Core-Operation liegt der iMac deutlich messbar aber im Alltag kaum spürbar dahinter zurück (das MacBook Pro erzielte 2.175 Punkte mehr).
Als letzten Vergleichstest führen wir regelmäßig den CPU- und OpenGL-Test von Cinebench in der Version R15 durch. Beim Prozessor-Test erreicht der iMac 512 Punkte und liegt damit ein wenig schlechter als das oben erwähnte MacBook Pro (560 Punkte). Beim OpenGL-Test rannte der iMac dem MacBook Pro aber deutlich davon: 88,32 zu 62,62 FPS (Frames per Second). Der von uns getestete iMac liegt mit diesem praktisch gleichauf mit dem immer noch aktuellen Mac Pro mit 3,0 GHz schneller 8-Core-CPU und der doppelten AMD-FirePro-D700-Grafikkarte.
Fazit
Als Einsteiger-Gerät ist der von uns getestete iMac sehr zu empfehlen. Wünschenswert wäre jedoch zumindest ein standardmäßig installiertes Fusion Drive gewesen. Denn wer einmal an einem Mac mit Flash-Speicher oder auch nur eben diesem Fusion Drive gearbeitet hat kann eigentlich nicht mehr zurück zu einer klassischen Festplatte, ohne, dass ihm bei jeder Wartesekunde das Herz blutet.
Produktname | iMac 5K Retina |
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Hersteller | Apple |
Preis | 2299 |
Webseite | www.apple.de |
Pro |
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Contra |
|
1,6gut |
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Welchen Sinn hat dieses 5k Display wenn man es nicht nativ nutzen kann?
Schau Dir in einem Apple Shop oder Apple Store den normalen 27" iMac und den 5K an, öffne auf beiden das Launchpad und vergleiche. Da bekommst Du Deine Antwort.
Tipp: Nimm die Lesebrille mit, falls Du eine benutzt.
Der Unterschied ist der Hammer.