Es dürfte nur noch wenige Smartphones geben, auf denen sich nicht eine Übersetzungsapp findet. Sei es, dass einem gerade ein Begriff beim Lesen eines Produktetiketts fehlt oder dass man sich mit jemandem in fremder Sprache unterhält: Übersetzungsapps helfen einem, sich in solchen Situationen aus der Affaire zu ziehen, und es gibt etliche Angebote im App Store, die teils sehr reich an Features sind. Die Apps erkennen das gesprochene Wort und nutzen die Kamera, um Schilder und Schriften zu übersetzen. Doch die meisten dieser Apps, wie etwa Google Translate, benötigen dafür eine Internetverbindung, die man aber gerade auf Auslandsreisen oft nicht hat. Apps allerdings, die auch offline funktionieren und ihren Sprachschatz auf das iPhone laden können, sind meist nicht kostenlos zu haben, zudem taugen sie oft nur für eine einzige Sprache und bieten häufig wenig zusätzliche Features.
Doch Microsoft Translator verspricht nicht nur eine komplette Ausstattung mit Sprach- und Bilderkennung, sondern ermöglicht auch, vor der Reise einzelne Sprachpakete aufs iPhone zu laden. Je nach Sprache belegt jedes Paket etwa 250 Megabyte auf dem Telefon.
Microsoft Translator: Eingabe per Tastatur und Sprache
Startet man den Microsoft Translator, gibt es vier verschiedene Grundbetriebsarten: die Eingabe per Sprache, Tastatur oder Kamera sowie einen Dialogmodus. Die Spracherkennung funktioniert nur, wenn man eine aktive Internetverbindung hat, Tastatur und Kamera funktionieren dagegen auch offline.
Die Spracherkennung arbeitet relativ gut, solange man keine Fremdwörter einbaut, was im Ausland natürlich nicht ausbleibt. „Einen Ouzo, bitte“ wollte die App partout nicht verstehen und schon gar nicht korrekt ins Griechische übersetzen. Dazu muss man dann gelegentlich doch die Tastatur bemühen. Im Tastaturmodus übersetzt die App live das, was man gerade schreibt, sodass man den Satz oftmals gar nicht zu Ende schreiben muss, um die Übersetzung zu verstehen. In vielen, aber leider nicht allen Sprachen kann man sich die Übersetzung auch vorlesen lassen.
Microsoft Translator: Rasante Bilderkennung
Je nach Vorlage erstaunlich gut funktioniert aber die Bilderkennung, die auch im Inland helfen kann, wenn die Inhaltsangabe auf Verpackungen mal wieder in einer Fremdsprache verfasst ist. Nach der Aufnahme übersetzt die App in sehr hoher Geschwindigkeit den erkannten Text und legt die Übersetzung an den richtigen Stellen über das Bild. Die Erkennungsquote für Texte variiert mit der Qualität der Vorlage, reichte aber im Test vor allem bei kurzen Texten wie Schildern immer aus, um den Inhalt zu verstehen.
Im Dialogmodus teilt die App den Bildschirm und übersetzt das, was man nach dem Druck auf die Sprechtaste ins Mikro sagt, sofort in die andere Sprache. So lässt sich – zumindest theoretisch – ein echter Dialog führen. Wer eine Apple Watch hat, kann auch diese mit Spracherkennung nutzen und dem „Eingeborenen“ das iPhone in die Hand drücken. Überhaupt ist die Uhr ein nützlicher Helfer für diskrete Übersetzungshilfe.
Microsoft Translator bietet Quantität und Qualität
Die Liste der verfügbaren Sprachen enthält auch manche Exoten von Hawaiianisch bis Klingonisch. Wie fast alle Übersetzungsapps erkennt auch der Translator nicht jeden Slang-Ausdruck oder jede Redewendung – auf haarsträubende Fehler muss man immer vorbereitet sein, und auch diese App liefert die typisch falschen und groben Automatenübersetzungen im Stil manch chinesischer Speisekarte. Doch Microsoft feilt immer weiter an der Qualität, und wirklich korrekte Übersetzungen längerer Texte schaffen auch die anderen Apps nicht. Wer noch einen Dolmetscher für den Urlaub braucht, sollte diese App ausprobieren.
Fazit
Der beste kostenlose Übersetzer, der auch ohne Internet auskommen kann.
Produktname | Translator |
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Hersteller | Microsoft |
Pro |
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Contra |
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Systemvoraussetzungen | ab iOS 8 |
1,8gut |
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