Mobiltechnologie macht besonders beim Reisen ihrem Namen alle Ehre. Schreit im Flugzeug in der Sitzreihe gegenüber stundenlang ein Baby, weiß man etwa ein Paar AirPods durchaus zu schätzen. Kombiniert mit einem Staffelmarathon von „Game of Thrones“ gerät so auch die längste Reise um den halben Globus (fast) zum reinen Vergnügen.
Wenn denn die Ausrüstung stimmt. Und die reicht mittlerweile vom akkulebensverlängernden Batterie-Pack bis hin zu smarten Gepäckstücken, die sicherstellen möchten, dass kein Koffer oder Schlüssel unterwegs verloren geht. Denn wer hat schon Lust, Stunden auf dem Flughafen damit zu verbringen, eine vom Gepäckband gekippte Reisetasche ausfindig zu machen?
Das Angebot an Zusatzakkus für das iPhone ist groß. Schnell vergisst oder verliert man so ein handliches Gerät aber unterwegs im Hotel oder zu Hause. Die Lösung in Notfällen: Viele portable Lautsprecher enthalten eine USB-Schnittstelle, mit der Sie die interne Batterie für Ihr iPhone anzapfen können.
WLAN unterwegs: Fast alle großen Flughäfen bieten mittlerweile mehr oder minder freie WLAN-Zugänge an – die nicht selten überlastet und somit sehr langsam sind. Sogenannte MIFI-Router dienen daher als tragbare Hotspots und bieten mobiles Internet für mehrere Geräte gleichzeitig.
Die Batteriekapazität von Smartphone-Akkus misst man in Milliamperestunden (mAh). Die Kapazität eines iPhone 7 liegt bei unter 2.000 mAh, sodass ein Zusatzakku mit 4.000 mAh für zwei Komplettladungen und somit lange Flugreisen ausreichen sollten.
Bluetooth-Koffer
Es sind durchaus nicht nur Crowdfunding-Projekte, die sich auf den wachsenden Markt des „Smart Luggage“ werfen. Der US-Hersteller Samsonite etwa, weltweit bekannt für seine Hartschalenkoffer, hat pünktlich zum Weihnachtsgeschäft 2016 seine Track-&-Go-Serie vorgestellt, die per Bluetooth-Kopplung zum iPhone Auskunft über den Standort des Koffers gibt. Zwar beträgt die Reichweite heutiger Bluetooth-Geräte zumeist nicht mehr als 30 Meter – für das Absuchen der Gepäckausgabe reicht dies aber immerhin. Auch wenn die Taschen und Koffer irgendwo beim Umsteigen abhanden kommen, ist nicht alles verloren: Die smarten Gepäckstücke senden ein Signal an passierende Samsonite-Kunden, die ebenfalls die dazugehörige Travlr-App installiert haben. So soll ein Netzwerk aus anonymisierten Signalen entstehen, mit dem Sie zumindest eine vage Vorstellung davon haben, wo Ihr Koffer gelandet sein könnte.
Die Chancen jedoch, dass ein Samsonite-Fan am Gepäckregal irgendeines verlassenen Flughafens in Timbuktu vorbei schlendert, sind verschwindend gering. Cleverer könnte es also sein, auf die GPS-Technologie zu setzen. Der Bluesmart-One-Koffer etwa erfuhr gerade erst eine satte Preissenkung von 449 auf 339 Euro und strotzt nur so vor sinnvoller Technologie. Und die setzt schon vor der Abreise an: Die integrierte Waage bewahrt Sie davor, auf Billigflügen Zusatzgebühren für zu schwere Gepäckstücke zahlen zu müssen. Das Schloss öffnen Sie einfach per iPhone-App – sobald Sie außer Reichweite sind, verschließt sich der Rollkoffer von selbst und sendet ein digitales Warnsignal an Ihr Smartphone. Haben Sie Ihr Gepäck aufgegeben, erlauben die 3G- und GPS-Antennen ein nahezu weltweites Tracking. Bluesmart bietet seinen Hightech-Koffer auch in einer schwarzen Sonderedition aus Hartplastik an.
Nicht jeder möchte sich jedoch gleich einen neuen Koffer anschaffen. Die Bluetooth-Tracker von Tile oder der Sense Peanut vermitteln daher zumindest auf kurzen Distanzen Sicherheit. Sie passen an den Schlüsselbund oder ans iPhone, verschwinden aber auch in einer Gepäcktasche. Diese preisgünstigen Gadgets setzen einmal mehr auf den Bluetooth-Standard; ähnlich wie Samsonite erschaffen sie ein Netzwerk an Nutzern, um die Chancen zu erhöhen, verlorenes oder gestohlenes Reisegepäck wiederzufinden. Der Nachteil der Tile-Geräte und des Guardpeanut ist die gleichsam relativ kurze Lebensdauer von nur einem Jahr – dann nämlich ist die nicht wechselbare interne Batterie leer und der Tracker ist reif für den Sondermüll. Beide Hersteller gewähren zwar einen Rabatt beim Nachkauf ihrer Winzlinge, trotzdem relativiert sich der attraktive Anschaffungspreis schnell – und der Umweltgedanke wird mit Füßen getreten.
Kopfhörer mit aktivem Noise-Cancelling halten in Zügen und Flugzeugen die Umgebungsgeräusche draußen, erhöhen aber – ähnlich wie die Bluetooth-Übertragung der Musik – den Akkuverbrauch. Achten Sie daher beim Kauf darauf, dass Sie Ihren Bluetooth-Kopfhörer auch ganz normal per Klinkenstecker betreiben können.
Mehr Power: Zusatzakkus für das Smartphone gibt es eine Menge – die Cobra Jumpacks können Sie allerdings auch nutzen, um unterwegs das Auto neuzustarten (!), wenn dessen Batterie leergelutscht ist. Trotzdem passt der kleine Kraftprotz in einen Rucksack oder gar die Jackentasche – Sie müssen ihn allerdings im Ausland bestellen: www.cobra.com.
Weitaus cleverer kommt der Lugloc-„Luggage Locator“ daher. Fast ebenso handlich wie die Bluetooth-Gadgets, enthält er eine eigene SIM-Karte und setzt auf GPS, sodass Sie Ihr Gepäck weltweit verfolgen können. Leider ist diese gute Idee bisher nur US-Kunden vorbehalten, da der Mobilvertrag direkt mit dem Hersteller geschlossen werden muss.
Auf Reisen nachladen
Der bereits erwähnte Bluesmart-One-Koffer beinhaltet einen Zusatzakku, der laut Hersteller für bis zu sechs Aufladungen von iPhone, iPad und MacBook reicht. Das Angebot in allen Preisklassen und für alle Einsätze ist hingegen mittlerweile fast unüberschaubar. Einer der umtriebigsten Hersteller ist Mophie, der verschiedene Batterieladestationen mit einer bis drei USB-Schnittstellen anbietet, die gleichzeitig Smartphone, Tablet und Laptop aufladen. Das Angebot reicht von iPhone-Hüllen mit integriertem Zusatzakku bis hin zu Akku-Kraftpaketen, die sich auch im Outdoor-Abenteuer bewähren.
Andere Geräte konzentrieren sich auf den gediegenen Geschäftsreisenden. Besitzen Sie etwa eine – nach wie vor etwas schwachbrüstige – Apple Watch, ermöglicht die offiziell vom iPhone-Hersteller zertifizierte Gopower-Watch-Ladestation das flexible Nachladen der Smartwatch unterwegs. Eine integrierte USB-Schnittstelle lädt quasi nebenbei auch noch das iPhone oder iPad auf.
Sind Sie hingegen viel mit dem Auto unterwegs, sollten Sie einen Blick auf das Colourmatch-Ladekit von Belkin werfen, das passend zum iPhone und iPad in Silber, Grau, Space-Grau und Roségold in Apples Online-Shop erhältlich ist. Es lässt sich unter anderem am Zigarettenanzünder des Autos betreiben und ist somit der ideale Begleiter von iPhone und iPad auf Reisen.
112.000.000
… Menschen starteten 2016 von deutschen Flughäfen aus in ihre Urlaubs- oder Geschäftsreise.
23.100.000
… Gepäckstücke gingen 2015 im Flugverkehr verloren.
6.000.000
… Tile-Tracker leisten laut Hersteller in 200 Ländern ihren Dienst.
5 Stunden
… halten Apples teure AirPod-Kopfhörer mit einer Akkuaufladung – und sind somit auf langen Reisen nur eingeschränkt nutzbar.
5 Empfehlungen
Kanex GoPower Watch: Dieser handliche Zusatzakku hat es in sich: Seine Kapazität von 4.000 mAh reicht für zwei iPhone- und sechs Apple-Watch-Aufladungen. Dabei nutzt er dieselbe induktive Lademethode wie das Netzteil der Smartwatch und verfügt über eine USB-Schnittstelle.
Bluesmart One: Der Bluesmart One ist wahrscheinlich der smarteste Koffer überhaupt. Er enthält eine eigene digitale Waage und bewahrt Sie so vor ärgerlichen Zusatzgebühren. Per Bluetooth, 3G und GPS schützt er vor Diebstahl und verfolgt Ihr Gepäck um die ganze Welt.
Bluesmart Hand Luggage, 56 cm, 34 Liters, Black
Bose QuietComfort 35: Der vielleicht optimale On-Ear-Kopfhörer für lange Reisen: Seine aktive Lärmunterdrückungstechnologie misst kontinuierlich Umgebungsgeräusche, um ein entsprechendes Gegensignal zu erzeugen und so für Ruhe zu sorgen.
Bose ® QuietComfort 35 kabellose Kopfhörer schwarz
Mophie Juice Pack Air: Die meiste iPhone-Hüllen mit integriertem Zusatzakku sind unhandlich und hässlich. Das Juice Pack Air von Mophie verlängert die Lebenszeit des iPhone-7-Akkus auf bis zu 27 Stunden, ohne es zu entstellen.
Tile Mate: Der Tile Mate passt an den Schlüsselbund, die Brieftasche oder in den Koffer und spürt sie per Bluetooth in der Nähe auf. Ein weltweites Netzwerk von Tile-Nutzern soll auch dann helfen, wenn Ihr Gepäck auf Reisen verlorengeht.
Tile Mate - Key Finder. Phone Finder. Finder für Alles - 1er-Pack
Beacons sind kleine Gadgets basierend auf dem „Bluetooth Low Energy“-Standard, die der Identifizierung von Objekten dienen – also zum Beispiel von Taschen und Koffern. Apple führte 2013 einen proprietären Standard namens iBeacon ein, Googles Variante nennt sich Eddystone.
Der Bluesmart One beinhaltet mehrere Sensoren zur Gewichtsmessung und gibt das Ergebnis am iPhone aus. So ersparen Sie sich eventuelle Extragebühren, die bei Überladung anfallen.
Der aktuelle Bluetooth-Standard überbrückt bis zu 100 Meter und identifiziert den Bluesmart One auf dem Gepäckband. Sollte der Koffer einmal verlorengehen, hilft die 3G- und GPS-Ortung bei der weltweiten Suche.
So richten Sie Apple Pay in Deutschland ein
Zwar wurde der Start von Apple Pay in Deutschland von Experten immer wieder vorausgesagt, bisher wartet man hierzulande jedoch immer noch vergeblich auf Apples Bezahldienst. Sie können jedoch so tun, als kämen Sie aus einem Land, in dem Apple Pay bereits eingeführt wurde und so hierzulande zum Beispiel bei Starbucks, Rossmann oder Rewe einkaufen.
Sie benötigen dazu eine ausländische Kreditkarte aus einem unterstützten Land – eine virtuelle reicht völlig aus. Hilfreich ist etwa die Boon-Card des deutschen Zahlungsdienstleister Wirecard. Sie finden Sie im britischen App Store, für den Sie sich ein Account einrichten. Nach dem Herunterladen der App folgen Sie einfach dem Einrichtungsassistenten. Danach können Sie die virtuelle Debitkarte in Apples Wallet-App hinterlegen. Um die Funktion in Deutschland einzublenden, stellen Sie „Sprache & Region“ in den allgemeinen Einstellungen auf das Vereinigte Königreich um. Sie können mehrere Kredit und Debitkarten hinterlegen.
Zwar lässt Apple Pay in Deutschland weiter auf sich warten, mit einer ausländischen Kreditkarte können Sie den Dienst aber schon jetzt nutzen.
Sie können Ihre Tiles mit beliebigen Nutzern mit installierter Tile-App teilen – die ideale Lösung, wenn Sie etwa Schlüssel oder Taschen gemeinsam nutzen. Helfen Sie einer anderen Person, den Standort ihres Tile zu aktualisieren, wartet ein anonymes Dankeschön in der App auf Sie.
Der Tile-Tracker funktioniert in beide Richtungen: Haben Sie Ihr iPhone verlegt, drücken Sie auf den Tile, damit die installierte App einen Signalton abspielt.
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Leider wird hier bei Apple Pay wie schon im alten Beitrag zu dem Thema auf die britische boon Karte verwiesen bei der Wechselgebühren anfallen. Die in Frankreich ebenfalls der Euro Zahlungsmittel ist, fallen bei der französischen boon-Karte keine Gebühren an.