Viel war auf den letzten Seiten die Rede davon, wie sehr das iPhone seinem Besitzer beim Navigieren in der Stadt, auf dem Land sowie auf Reisen helfen kann und wie unentbehrlich es sich mit seinen Ortungsmöglichkeiten und Kommunikationsfähigkeiten macht. Dabei will man doch manchmal nichts weiter tun, als sich einfach mal eine ganz normale Landkarte anzuschauen, um zum Beispiel nachzusehen, ob es die Stadt Bielefeld wirklich gibt. Auf Gimmicks wie die Hinweise auf den nächsten Pizzaservice und Navigation kann man da gut verzichten.
Bei diesen Aufgaben geht es einfach darum, wer die besten Karten hat und welche App die praktischsten Ansichten bietet. Eine wichtige Frage ist natürlich, ob man in Ruhe zu Hause bei bester WLAN-Verbindung online mit einem großen iPad in den Karten stöbert oder ob man während einer Reise einen Stadtplan auf dem iPhone lesen möchte, ohne eine Internetverbindung zu haben.
Auf dem Sofa nur online
Als Ersatz für den Weltatlas eignet sich natürlich das iPad mit seinem großen Display am besten, aber dank der Zoom-Möglichkeiten kann man selbst auf dem iPhone mehr Details sichtbar machen als auf jeder Papierkarte. Solange man eine Internetverbindung hat, lassen sich natürlich auch die Satelliten-Bilder von Apples Karten-App und Google Maps nutzen, mit denen man sich leichter ein Bild von fremden Gegenden machen kann als mit reinen Kartendarstellungen. Apple bietet in vielen großen Städten die hauseigenen und sehr attraktiven 3-D-Ansichten. Google hält mit Street View dagegen, also dem Dienst, den man hierzulande nach etlichen Protesten gegen die Verletzung der Privatsphäre seit einigen Jahren nicht mehr weiter verfolgt, der aber für Ziele im Ausland nach wie vor eine gute Möglichkeit ist, sich vor Ort umzusehen. Eine reizvolle dritte Möglichkeit bietet das kostenlose Falk Maps: Schon von der normalen Straßenkarte gibt es etliche attraktive Versionen, dazu kommen Radfahrerkarten, und neben Satellitenbildern gibt es in vielen Städten Schrägansichten aus dem Flugzeug, eine Art Vorstufe zu Apples 3-D-Modellen.
Unterwegs mit vorgeladenen Karten
Geht es um die Offlinenutzung, beispielsweise im Ausland, muss man auf Satellitenbilder und dergleichen naturgemäß verzichten. Google Maps ermöglicht den recht flexiblen Download von frei wählbaren Ausschnitten der normalen Straßenkarte. Noch deutlich detaillierter sind aber nicht selten diejenigen Apps, die auf die freien Openstreetmap-Karten setzen, die sich je nach App auch einzeln für Regionen und Städte laden lassen, sodass sie nicht viel Platz benötigen. Besonders gut machte sich bei unseren Versuchen das kostenlose Maps.me, eine App, die theoretisch auch navigieren kann, aber bereits als detailreiche Landkarte glänzt. In den Karten darf man auch nach Straßen und Sehenswürdigkeiten suchen, selbst die Telefonnummern zu Restaurants und die Standorte von Mülleimern werden mit den Karten geladen, ohne dass man eine Internetverbindung fürs iPhone oder iPad braucht. Aber auch Here Maps bietet im Offlinemodus recht detaillierte Karten und grundlegende Suchfunktionen. Man muss also kein Geld für Offlinekarten im Urlaub ausgeben, aber daran denken, vor der Abfahrt die Karten zu laden.
Eine App, die etwas mehr sein möchte als ein schnöder Atlas-Ersatz, ist Pocket Earth [Link in den App Store], das es auch in einer kostenlosen Version zum Schnuppern im Onlinemodus gibt. Pocket Earth kann nicht nur normale Karten laden, sondern auch topografische Karten mit detaillierten Höhenverläufen, die für Wanderer und Radfahrer wertvoll sein können. Dazu kommt die Möglichkeit, Reiseführer und ortsbezogene Informationen von Wikitravel zu laden und zu nutzen, die zwar einen echten Reiseführer nicht vollkommen ersetzen können, aber ein guter Startpunkt sind. Außerdem kann die App auf Wunsch die Route per GPS protokollieren. Die Karten aus verschiedenen Quellen sind zwar für die Offlinenutzung nicht kostenlos, doch die Flatrate für den ganzen Planeten kostet gerade einmal 10 Euro. Pocket Earth nutzt komprimierte und sehr platzsparende Vektorkarten, die von der App ohne Verzögerung und extrem flott dargestellt werden. Eine Routenplanung ist zwar an Bord, ersetzt aber keine echte Turn-by-Turn-Navigation.
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