Die Apple Watch möchte mehr sein. Mehr als ein Zeiteisen. Gerade deshalb bezeichnet Apple das neue Produkt auch einfach nur als Uhr. Denn so kann die Uhr von Apple alle Uhren sein, sogar eine Smartwatch, dabei fiel während der Apple-Präsentation dieser Begriff nicht ein einziges Mal. Vielmehr sprach Apple vom „persönlichsten Produkt“. Design und Präzision stehen im Vordergrund und transportieren das kulturelle Erbe der Zeiterfassung und Zeitmessung in eine neue Zeit. Auf die Uhr von Apple musste man auch lang genug warten. Der wichtigste Baustein war das sogenannte „iWatch-Patent“ mit der US-Patentnummer US 2013/0044215 A1 vom 21. Februar 2013. Es beschreibt einen Armreif mit einem biegbaren Display. Nun wissen wir, die Apple-Uhr sieht anders aus. Sie kann auch einiges mehr als gedacht und wiederum anderes gar nicht. Mit der Uhr entwickelt Apple die Erfassung von Bewegungen und Aktivitäten weiter. Sie erfolgen im iPhone 5s mit dem Bewegungssensor M7 und bei neue iPhone-6-Modelle mit dem den Prozessor M8, der eine Weiterentwicklung darstellt. Die Apple Watch führt auf jeden Fall umfassende Gesundheitsund Fitness-Anwendungen ein, die Menschen helfen können, ein gesünderes Leben zu führen.
Tracker und Sportuhr
Ist die Apple Watch eine Sportuhr? Mit der Uhr möchte Apple jedenfalls ihren Träger motivieren, sich aktiver zu bewegen, und zwar auf allen Leistungsstufen vom Überblick eines Tages bis hin zum Erreichen von sportlichen Zielen. Dazu hat die Apple Watch zum einen den Beschleunigungssensor, der die Bewegungen des Körpers erfasst, und zum zweiten einen Lichtsensor an der Unterseite, der die Herzfrequenz misst. Zusätzlich fordert die Uhr beim iPhone weitere GPS-Daten und W-LAN an. Als reine Sportuhr wird die Apple Watch demnach nicht ohne ein begleitendes und kompatibles iPhone einsetzbar. Kompatibel ist die Apple Watch mit den iPhone-Modellen ab iPhone 5, 5c und iPhone 5s, sowie iPhone 6 oder iPhone 6 Plus mit der neuesten Version von iOS 8. Wenn für intensiven Sport das iPhone ohnehin dabei sein muss, dann kann man als Sportler auch gut und gerne auf die Apple Watch verzichten. Denn einmal abgesehen von der bequemen Herzfrequenz-Messung am Handgelenk können Apps auf dem iPhone vergleichbares leisten.
So lassen sich viele Laufapps mit externen Herz-Sensoren verbinden, die inzwischen auch als optische Armband-Sensoren (rund 100 Euro) erhältlich sind. Zudem gibt es robuste, wasserdichte Sportuhren zur Auswahl. Viele haben GPS und lassen sich mit Herzsensoren erweitern. Relativ neu ist die TomTom Cardio-Uhr, die den Herzschlag am Handgelenk misst. Als Sportuhr enttäuscht die Apple Watch. Zumal kaum vorstellbar ist, dass man mit der kostbaren, goldenen Watch Edition einen Hindernis-Lauf oder einen Triathlon absolvieren möchte.
Activity und Workout
Zusammen mit Apple Watch kündigt Apple zwei Apps an, die auf der Uhr und dem iPhone laufen und einander ergänzen. Die Uhr kommt mit zwei eingebauten Anwendungen. Dies sind die App Activity und Workout. Sie werden ergänzt durch eine Fitness-App auf dem iPhone. Das iPhone bereitet die Daten aus beiden Uhr-Apps auf und kann seinerseits bestimmte Daten an die Health-App von iOS 8 weiterreichen. Von der Workout-App gibt es noch nicht viel zu sehen. Versprochen werden Echtzeitstatistiken wie Zeit, Entfernung, Kalorien und Geschwindigkeit. Außerdem zeigt die App Zusammenfassungen von bisher erreichten Leistungen an. Zusätzlich nimmt sie diese Werte, um persönliche Ziele vorzugeben. Inwieweit man diese zur realistischen Leistungssteigerung einsetzen kann, wird man sehen müssen.
Fitnesstracker
Wie bei einem Fitnesstracker erhebt Apple Watch kontinuierlich Daten, die Rückschlüsse auf die körperliche Aktivität zulassen. Dazu gehören die Bewegung und die Intensität der Bewegung. Die Activity-App zeigt die tägliche Aktivität in einer einfachen, aussagekräftigen Animation. Und zwar wählt Apple Ringe, die man vergleichbar vom Misfit Shine oder von Nike-Plus-Coach kennt. Jedenfalls drückt Apple die Aktivität in Form von drei Ringen aus. Die Aktivitäts-Parameter Bewegung, Übung und Stehen werden jeweils getrennt dargestellt. In den Farben Rot, Grün und Blau sind die Ringe voneinander unterscheidbar. Der äußere Ring steht für Bewegung, der mittlere für Übung und der innere Ring für die Unterbrechung einer sitzenden Tätigkeit. Grafisch ist die Aktivität auch in verkleinerter Ansicht oder in farbreduzierter Darstellung auf einen Blick erfassbar.
Fitness-Ziele
Die Fitness-Ziele definiert Apple wie folgt: Weniger sitzen, sich mehr bewegen und alle Ringe schließen. Dieses System dachte sich Fitness-Coach Jay Blahnik aus. Er beriet zuvor Nike bei der Entwicklung des Nike Fuelband. Bei Apple trägt er den Titel „Director of Health, Fitness Technologies“. Die Aktivitäts-App gibt Ziele vor, die in Übereinstimmung mit Empfehlung von WHO und US-Gesundheitsministerium stehen. So soll man einmal pro Stunde eine sitzende Tätigkeit für mindestens eine Minute unterbrechen. Dieser Wert wird im blauen Ring für „Stehen“ festgehalten. Die zweite Empfehlung sieht bewusste Aktivität von mindestens 30 Minuten Dauer vor, was Apple beschreibt als „Aktivität, die mindestens zügigem Gehen“ entspricht.
Eine Trainingsdauer von einer halben Stunde schließt den mittleren, grünen Ring - auch außerhalb des regulären Workouts. Der äußere Ring setzt die Zahl der aktiv verbrauchten Kalorien um. Diesen Wert bestimmt Apple Watch selbständig aufgrund bisheriger individueller Aktivität. Wenn man mag - sich bremsen oder motivieren möchte - kann man diesen Wert nach oben oder unten korrigieren. Da etwas Bewegung immer noch besser für die Gesundheit ist als keinerlei körperliche Betätigung, erreicht Apple mit den Sensoren in iPhone und Apple Watch vielleicht ein bisschen was.
Fazit
Als Sportuhr ist Apple Watch zum derzeitigen Stand ohne autarkes GPS eine Enttäuschung auf ganzer Linie. Als Fitnesstracker hingegen kann die Apple-Uhr überzeugen. Die Grafiken sind plausibel und auf den ersten Blick erfassbar. Wenn man dann noch seine Lieblingsmusik auf der Uhr speichert und diese mit zum Workout ins Fitness-Studio nimmt, dann wird Apple Watch zu mehr Sport begeistern können.
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Würde sie mir ja kaufen... aber jeden Tag laden? Eine Uhr? Nee, danke.
Hast Du Deine Uhr nachts auch am Handgelenk? Wozu? Machst Du sie nächstes ab? Wo legst Du sie hin? (Den Rext kannst Du Dir selbst denken..,)
Er macht seinen Sport eben nachts
Was für ein bescheuerter Artikel!?!
Die Uhr ist doch noch gar nicht da, wie könnt ihr dann einzelne Features bewerten?!?
Schwachsinnig und unseriös!!!!!
Vor allem weil viele Entwickler wahrsch. noch Hunderte von Apps nachliefern werden!
Echt unseriös!
Bin mir sicher, daß diese Uhr in der 3. oder 4. Generation der Hammer sein wird. Das Teil sieht für mich immer noch sehr klobig aus und tägliches laden finde ich auch nicht so pralle, auch wenn sich Apple da sicher ne gute Lösung für ausgedacht hat. Gut das es immer weiter geht mit der Entwicklung neuer Dinge. :-)
...und wenn sie sich dann mit runtastic noch verbinden lässt, dass wäre das echt supi. Kaufen werde ich sie eh :-)