Das iPhone ist ein zuverlässiger Begleiter. Draußen und unterwegs kann das iPhone sowohl den Weg zeigen, indem es als Navigationssystem und mit Karten-Apps Orientierung bietet, als auch über GPS zurückgelegte Strecken dokumentieren. Am Anfang eines jeden Ausflugs sollte die Planung stehen, damit Tour und Route auf die eigenen Möglichkeiten und Ziele angepasst sind. Dabei spielt es keine Rolle, ob man das iPhone zum Wandern, Laufen oder Radfahren mitnimmt. Das Fahrrad ist das Verkehrsmittel der Wahl, wenn man Wind und Geschwindigkeitauf der Haut spüren möchte. Das iPhone hilft dabei, sich nicht zu verfahren. Wir zeigen Ihnen Apps für die Tourenplanung und den Egotrip durch das Großstadtrevier. Wenn man einmal in Bewegung ist mit dem Rad, dann möchte man nicht mehr anhalten. Die rote Ampel steht dabei für den natürlichen Feind des Pedalisten.
Wie gut, dass es Apps wie bbybike gibt, die helfen, Kopfsteinpflaster zu meiden. Ausflügler vertrauen auf die Community von komoot und BikeCityGuide. Doch wir beginnen mit der Planung in Apps wie iOS Karten, Google Maps oder Footpath. Letztere zeichnet einen Weg nach und kann die Strecken gut vermessen.
Google Maps
Lange Zeit setzte Apple auf die Karten von Google. Doch Google kehrte mit Google Maps zurück in den App Store. Die App ist kostenlos nutzbar, benötigt jedoch wie die Apples Kartenanwendung eine bestehende Verbindung zum Internet, weil die Karten
stets live nachgeladen werden. Das Kartenmaterial ist von hoher Genauigkeit und aktuell. In der Navigation gibt es Informationen zur aktuellen Verkehrslage, Meldungen zu Verkehrsstörungen und eine dynamische Neuberechnung der Route. Für die Berechnung einer Route genügt der Name eines Orts. Die Google-Suchfunktion ergänzt die Anfrage automatisch – oder man setzt eine Stecknadel auf die Karte. Bei der Wahl des Verkehrsmittels kann man in Städten wie Hamburg auch den öffentlichen Nahverkehr wählen. Die Navigation erfolgt sprachgestützt für Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger. Routen werden aber nicht gespeichert, sondern nur die letzten Ziele.
Für eine kostenlose App bietet Google Maps eine Reihe an Services, die sich andere im Abo bezahlen lassen. Das Kartenmaterial ist von hoher Genauigkeit. Nicht zuletzt dafür braucht die App des Internetkonzerns einen Internetzugang, weil die Karten und Daten zur Verkehrslage aktuell bezogen werden.
Footpath
Footpath verwandelt Wege in Pläne. Denn GPS-Tracking ist zwar schön und gut, doch manchmal möchte man schon vorher wissen, wie lang ein Wanderweg ist und wie viele Höhenmeter unterwegs zu erklimmen sind. Mit Footpath ist genau dies möglich. Die App öffnet sich in einer Kartenansicht, die mehrere Abbildungen bietet – darunter Google Maps und Open Street View. Auf der Karten lassen sich nun Wege einfach mit dem Finger oder einem Stylus nachzeichnen.
Footpath glättet die Zeichnung und findet den Anfangspunkt bei Rundkursen. Die Wegstrecke wird sofort in Kilometer umgerechnet und angezeigt. Ein In-App- Kauf schaltet die Exportfunktion frei, mit der sich GPX-Daten und KML-Dateien etwa über Dropbox exportieren lassen. KML wird von Google Earth gelesen, während sich GPX auf vielen Fitness-Portalen importieren lässt. So kann man Wanderungen und Läufe oder Radtouren nachträglich erfassen und praktisch auswerten.
Moves
Aus Finnland kommt die App Moves. Sie wurde entwickelt von dem Start-up Proto-Geo, das im April 2014 für einen unbekannten Betrag von Facebook übernommen wurde. Abgesehen vom Datenaustausch mit Facebook ändert sich an der App und an der eigenständigen Weiterentwicklung nichts. Moves ist mehr als ein Schrittzähler. Die App visualisiert die Daten, die im iPhone 5s ohnehin vorliegen.
Zusätzlich bindet Moves Daten aus dem Beschleunigungssensor ein und ermittelt bei Bedarf die GPS-Daten zum Aufenthaltsort. Heraus kommt ein schön anzusehender Zeitstrahl täglicher Aktivitäten als Online-Logbuch. Durch einen möglichen Datenaustausch mit Facebook und anderen verliert Moves jedoch seine Unschuld. Wie bei der Übernahme versprochen, holt Moves nun die Zustimmung zu geänderten Nutzungsbedingungen ein, obwohl man bei Moves die Datenhoheit behält. Man kann hoffen, dass das so bleibt, denn Moves ist viel mehr als nur ein Schrittzähler.
Schrittzähler++
Die App Schrittzähler++ von Cross Forward Consulting nutzt den Bewegungssensor im iPhone 5s. Dabei handelt es sich um eine eingebaute Funktion im iPhone. Die im englischen Original Pedometer++ genannte App zeigt lediglich die Daten an, die das iPhone 5s mit dem M7-Bewegungskoprozessor ohnehin erhebt. Daher verringert die App keineswegs die Akkulaufzeit vom iPhone. Jedoch läuft die App nur auf dem iPhone 5s sinnvoll. Auf anderen Geräten wie einem iPad Air erscheint eine Fehlermeldung. Wer mag, richtet sich ein realistisches Tagesziel ein, das zu den eigenen Gewohnheiten und Ansprüchen passt. Schrittzähler++ kann die Schrittzahl auf
dem App-Icon anzeigen und so auf einen Blick an das eigene Bewegungspensum erinnern.
Zudem lässt sich das Log der letzten Tage als E-Mail verschicken. Der Entwickler der kostenlosen App bittet bei Gefallen um eine Spende – als freiwilligen In-App-Kauf. Eine Zahl und die Zahlen der vergangenen Tage zeigen, ob man aktiv unterwegs oder an das Haus gefesselt war. Am Beispiel der App Schrittzähler++ von Cross Forward Consulting zeigt sich, mit wie wenig Elementen sich eine vollständige Anwendung erstellen lässt: Die Analyse erledigt das iPhone 5s.
RunKeeper
Die App RunKeeper von FitnessKeeper aus Boston in den USA ist ein Ausdauersportler. Es gibt diese App seit 2009 und mittlerweile mit Versionsnummer 4.5. RunKeeper führt Buch über Läufe, Radtouren und Wanderungen. Dabei hilft die GPS-Funktion. Am iPhone 5s kann RunKeeper auch auf die Bewegungsdaten des M7 zugreifen. RunKeeper kann mit externem Pulsmesser erweitert werden und stellt Zwischenzeiten auf einer Pebble-Uhr dar, wenn man eine hat. Trainingsdaten landen in einem Online-Portal, für das man eine Nutzerkennung anlegt und bei dem man auch über die App eine Mitgliedschaft abonnieren kann. Die Basis-App ist kostenlos. Zu den Vorteilen eines In-App-Abos gehören zum Beispiel hochwertige Trainingspläne.
So kann man in 30 aufeinander abgestimmten Läufen das Ziel abzunehmen verfolgen. Oder sich über 16 Wochen auf einen Marathon vorbereiten, wenn man mag, mit Live-Support über Facebook. RunKeeper von FitnessKeeper ist als Basis-App kostenlos nutzbar. Die angebotenen In-App-Käufe beziehen sich auf Analysen von Trainingserfolgen und professionellen Trainingsplänen. Nicht zuletzt kann RunKeeper Daten von anderen Fitness Portalen sammeln, sodass es sich als Fitness-Zentrale anbietet.
Zombies, Run!
Eine besondere Lauf-App ist die App Zombies, Run! 3 von Six to Start. Das Startkapital besorgten sich die Macher bei Kickstarter. Nun gibt es den Hörspiel-Track zum Laufen in der dritten Laufsaison. Zombies, Run! verwandelt das Laufen in ein Spiel. Gescheiterte medizinische Experimente lösten die Zombocalypse aus. Wenige Überlebende müssen ihr Leben neu organisieren. Dabei hilft Laufen. Denn als Läufer erfüllt man Missionen, die als Training eine halbe Stunde oder eine Stunde lang sein können. Dabei sammelt man virtuelle Gegenstände, die auf zombiesrungame.com eingesetzt werden können. Die dritte Version bringt neben schwarzem englischem Humor auch Neues mit. Zum Beispiel gibt es jetzt Intervalltraining, mit dem man sportliche Impulse setzen kann. Zusätzlich zu den Hörspiel-Episoden gibt es Wettkampf-Modi, mit denen sich unter anderem auch Volksläufe bis 20 Kilometer tracken lassen.
Der Humor von „Zombies, Run! 3“ ist schon ein besonderer. Es wird scharf geschossen: auf Zombies. Doch neue Funktionen wie Intervalltraining und die AirDrop-Missionen beweisen, dass man auch mit ernsthaftem Lauftraining eine Menge Spaß haben kann. Die Hörspiel-Tracks sind jedenfalls ihr Geld wert.
komoot
Die App komoot empfiehlt sich als persönlicher Guide für Fahrradtouren und Outdoor-Erlebnisse. Die App ist kostenlos und benötigt Pläne, die als Erweiterung in die App geladen werden. Komoot bietet diese Erweiterungen als In-App-Käufe an. Die erste Erweiterung ist kostenlos geladen. Einzelne Gebiete kosten 3,59 Euro, Regionen kommen für 8,99 Euro und sollten im heimischen WLAN geladen werden. Das südliche Holstein belegt über 600 Megabyte. Dafür gibt es dann Offline-Navigation mit Sprachansagen und dazu betreute Touren, die Spaß machen und im Ausflugstempo abgefahren werden. Radwanderungen lassen sich mit komoot prima planen.
Man bestimmt Länge oder Ziel und bekommt eine auf Rad und Kondition abgestimmte Routenempfehlung. Zudem speichert die App gefahrene Touren auf einem Onlineportal. Die In-App-Käufe lohnen sich und wollen abgestrampelt sein. In der komoot-App sind Wege und Ziele auf die eigenen konditionellen Möglichkeiten abstimmbar, angefangen bei der Wahl des Rades bis hin zu Stationen und Pausen auf einer Tour. Mit der App entdeckt man so auch gerne das Umland von Hamburg, Köln, München oder Berlin.
Naviki
Entstanden ist die App Navwiki an der Fachhochschule Münster, und zwar aus dem seit 2009 angebotenen Fahrrad-Routenplaner bei www.naviki.org. Die Entwickler verfolgen mit der App drei Ziele. Man kann Routen für Radfahrer finden, tägliche Wege dokumentieren und das iPhone so zum Fahrrad-Navigationsgerät machen. Der Name des Portals leitet sich ab aus der Kombination von „Navigation“
und einem gemeinschaftlich geführten „Wiki“.
Durch die App auf dem Smartphone wird die Dokumentation guter Routen quasi automatisch nebenher erledigt, und zwar auch an entlegenen Orten und zum Vorteil von allen. So finden andere Nutzer Schleichwege, Abkürzungen und Waldwege, die man selbst noch nicht kennt. Touren, die man online plant, stehen über die eigene Nutzerkennung umgehend in der App bereit. Im Test fällt jedoch auf, dass die iOS-App ein paar Tropfen Öl vertragen könnte, um noch besser zu laufen. Die App hält nämlich immer mal wieder im Betrieb kurz inne.
bbybike
Die App bbybike entstand in Berlin für Berlin. Doch inzwischen sind etliche Ort in Deutschland, Europa und Nordamerika erschlossen. Die App passt gut zum Single-Speed. Für Radler, die auf schmalen Reifen unterwegs sind, vermeidet die App Routen über Kopfsteinpflaster. Man kann sich auch reine Rennradtouren vorschlagen lassen. Die Navigation wählt im Test einen guten Radweg, der zudem gut ausgebaut ist. Durch einen In-App-Kauf zur Pro-Version aufgewertet, erfolgt in der App eine Sprachansage. Zu jeder Route lassen sich dann auch Details anzeigen wie erwartete Hindernisse durch schlechte Wege. Über „Einstellungen“ kann man die App angepasst werden.
Die Macher von bbybike berücksichtigen, dass man das iPhone oft nicht am Lenker führt, sondern in die Jackentasche steckt. Die Sprachnavigation ist zwar noch experimentell, doch schon ganz gut. Durchdacht sind die Anbindungen an den iOS-Kalender. Der In-App-Kauf zur Pro-Version ist auf jeden Fall sein Geld wert. Man erhält Sprachansagen zur Navigation, was praktisch ist, wenn man sein iPhone nicht am Lenker befestigt, sondern in die Jackentasche steckt. Die Sprachnavigation ist zwar noch experimentell, doch schon ganz gut.
BikeCityGuide
Aus Österreich stammt die App BikeCityGuide. Sie versteht sich als Navigations-System für Radfahrer und kann sehr gut in Städten eingesetzt werden. Während die App kostenlos ist, werden einzelne Karten pro Stadt als In-App-Kauf angeboten und kosten jeweils 4,49 Euro pro Karte. Dafür erhält man eine Offline-Karte, die ohne Internetanbindung eine Navigation erlaubt. Das ist zum Beispiel sehr gut, wenn man im Ausland unterwegs ist. Städtekarten sind erhältlich für viele größere Städte in Kontinentaleuropa. Die Navigation ist hervorragend.
Abweichungen von der Route führen zur Neuberechnung. Auf jeden Fall ist man mit der App BikeCityGuide gut unterwegs. Sie hilft sogar Einheimischen, neue Wege zu entdecken, die für Radtouren ideal sind. Für jeden Ort sind ein paar Tourenvorschläge enthalten. Zusätzlich kann man einige Touren aufzeichnen. BikeCityGuide ist ein guter Tourenbegleiter. Eine Navigation ist ohne Internetanbindung möglich. Immer lässt sich das zwar nicht vermeiden, aber dennoch führt die App über für Radfahrer geeignete Wege und vermeidet Touren, die an stark von Autos befahrenen Strecken liegen.
Fazit
Für aktive Menschen gibt es keinen Grund, auf das iPhone zu verzichten. Im Gegenteil: Gerade unterwegs auf Touren und auf befestigten wie unbefestigten Pfaden hilft das iPhone mit den entsprechenden Apps. Nicht zuletzt ist das iPhone auch eine Kamera, mit der sich die persönlichen Erlebnisse gut im Bild festhalten lassen. Doch das ist schon eine andere, die nächste Geschichte.
Diskutiere mit!
Hier kannst du den Artikel "Die 10 besten iPhone-Apps für unterwegs" kommentieren. Melde dich einfach mit deinem maclife.de-Account an oder fülle die unten stehenden Felder aus.
Mit dem Fahrrad unterwegs kommt für mich persönlich nur Cyclemeter in Frage. Ich wundere mich, das diese App hier nicht aufgeführt wurde.
Ich verwende Cyclemeter auch seit zwei Jahren und finde es ebenfalls klasse, vor allem die Konfigurierbarkeit der Screens. Allerdings nervt mich, dass neue Features nur als Jahresabo zu haben sind ("Elite"). Auch vermisse ich die Möglichkeit, Aufzeichnungen zu editieren, bspw. irrtümliche Zwischenzeiten ("Runden") zu löschen.