Ahorn-Holz und Terazzo-Fußböden

Neuer Apple Campus: Sonderwünsche des Perfektionisten Steve Jobs sorgen für 2 Milliarden US-Dollar Mehrkosten

Dass Großprojekte so gut wie nie rechtzeitig fertig werden, überracht inzwischen wirklich nicht mehr. Auch Apples neues Hauptquartier in Cupertino wird wohl erst zwei Jahre später als geplant im Jahr 2016 eröffnen. Doch auch die Mehrkosten für den „iRing“ sollen sich inzwischen auf fast zwei Milliarden Dollar belaufen.

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Ganzen 12.000 Mitarbeitern soll Apples neues Raumschiff-artiges Hauptquartier bei seiner Fertigstellung Platz bieten können. Doch das laut Steve Jobs „möglicherweise beste Bürogebäude der Welt“ ist alles andere als günstig. Und Apples neuer Campus wäre keine Großbaustelle, wenn sich nicht die Kosten wie magisch immer weiter nach oben schrauben würden. Waren 2011 noch drei Milliarden US-Dollar, umgerechnet 2,33 Milliarden Euro, geplant, soll der zweite Apple Campus inzwischen knapp fünf Milliarden US-Dollar oder 3,89 Milliarden Euro kosten. Laut Bloomberg wäre der Apple Campus damit gut eine Milliarde teurer als das gesamte neue World Trade Center Areal in New York City.

Doch bevor Apple seine Aktionäre mit der Pistole auf der Brust mitten im Bau um weitere Mittel bitten muss – eine Strategie, die bei gewissen deutschen Großbauprojekten zur Anwendung zu kommen scheint – versuche man derzeit die Kosten um eine Milliarde US-Dollar zu drücken. Da allein für die am Sommer dieses Jahres stattfindende „Ausgrabung“ des ehemaligen Hewlett-Packard-Areals noch mindestens ein halbes Jahr nötig ist, kann sich Apple mit seinem Architektenbüro Foster + Partners aber noch ein wenig Zeit lassen.

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Fraglich ist jedoch, in wiefern sich die Kosten nach unten korrigieren lassen, ohne dabei Steve Jobs' Vision zu zerstören. Denn die größten Kostentreiber sind nicht etwa der riesige Park oder die Techniken zur Erzeugung erneuerbarer Energien, sondern Details wie spezielles Ahorn-Holz sowie die von Seele in Gersthofen produzierten abgerundeten Glasscheiben. Hinzu kommen „tausende vorgefertigte 8 Meter lange Bad-, Lagerraum- und Büromodule“. Die Fertigung der einzelnen Module erlaube laut Bloomberg eine „deutlich präzisere Konstruktion“ als wenn diese vor Ort gebaut werden. Allerdings ist die Fertigbauweise auch um einiges kostspieliger.

Doch während das Äußere aller Wahrscheinlichkeit nach in der Form von Jobs' Vision beibehalten wird, könnte Apple im Inneren einige Sonderwünsche zu Gunsten von herkömmlichen Materialien austauschen. So ließen sich die Böden anstelle von Terrazzo-Bodenbelägen auch mit einfachem Zement bedecken. In Anbetracht von Apples gigantischer Schatzkiste wird der neue Apple Campus an der Finanzierung aber sicherlich nicht scheitern.

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HaHaHa - der Aufwand erinnert irgendwie an die neue Mac Generation. Wahrscheinlich werden die Module zusammengeklebt. Wenn's um Perfektion ging hatte der gute Steve immer die Spendierhosen an. Man gönnt sich ja sonst nichts.

Der Unterschied zu deutschen Bauprojekten: Es wird fertig gebaut und wird vermutlich auch funktionsfähig sein und keine Flughafenbahnhofsphilharmonie.

Mac

Klar, bei Apple muss ja immerhin etwas aufs Geld geachtet werden, die Politiker bei uns interessiert das nicht, die sind nur daran interessiert, dass möglichst viele Unternehmen aus ihrem Wahlkreis an dem Bauobjekt dran beteiligt sind.

Ist doch toll, das jeder inzwischen jeder die faulen Eier in der Politik erkennen kann.
Frage mich nur, wieso der Bürger sich nicht stärker an der Politik beteiligt.
Schließlich hat er doch die stärksten Mittel: Die Stimme und das Protestieren.
Das wir das Zweitere können, sehen wir doch an diversen Beispielen: NPD-Bekämpfung ( klappt hervorragend, nahezu ausgetrocknet der Laden - so das ein Verbot völlig sinnlos wäre und dem Ganzen ggf. nur wieder Aufschwung geben könnte ) und natürlich nehmen wir das Beispiel Stuttgart 21.

Natürlich ist bei Stuttgart 21 alles, was nur schief laufen kann, schief gelaufen. Viel zu spät reagiert, so dass die Abriss-Arbeiten und die Wiederherstellung mehr kostet, als der neue Bahnhof.

Naja :x

apple sollte NICHTS an den plänen ändern. das steve geschmack hat, konnte er des öfteren unter beweis stellen. salopp gesagt: scheiss auf die 2 milliarden! das ding muss fliegen ;-)

@ronnyhh76: Ach fliegen soll es auch? Apple meldet ja auf vieles Patente an, aber auf den Antigravitationsantrieb? :o)
Mal im Ernst. Soll Apple mal die 2 Mrd. sparen und das Geld lieber in die Entwicklung neuer Geräte stecken. Sollen sie doch Linoleum auf die Fußböden und Rauhfasertapeten an die Wände klatschen. Die Leute werden dort sein, um zu arbeiten und nix anderes. Die Jobs werden nicht weniger interessant, nur weil die Mitarbeiter nicht auf Terrazzo-Fußböden rumlaufen.

Wenn sie das Geld haben sollten sie es fertig stellen.
Es wird eine Vision vorstellen bei der anderen zum wiederholten mal
vor Staunen die Augen aus dem Kopf fallen,
weil sie völlig unfähig sind so etwas zu realisieren.

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