Stellungnahme

Wettbewerbsklage in den USA: Das sagt Apple dazu

Das US-Justizministerium hat Ernst gemacht und eine Wettbewerbsklage gegen Apple eingereicht. Es geht um die üblichen Verdächtigen: Konkurrierende Dienste werden blockiert, iMessage ist nur auf Apple-Plattformen verfügbar, andere Smartwatches werden ausgebremst. Das sagt Apple dazu.

Von   Uhr

Gestern wurde bekannt, dass das US-Justizministerium eine Klage gegen Apple einreichen möchte. Dies ist inzwischen geschehen. Auf 88 Seiten wird erklärt, wie Apple seine Monopolstellung ausnutzt und warum das nicht in Ordnung ist. Apple selbst hat sich zu den Vorwürfen ebenfalls geäußert.

Was das DoJ in der Klage ankreidet

Das Department of Justice (DoJ) hat in der Klage viele Punkte beschrieben, die schon im Vorfeld durchgesickert sind. In einer Pressemitteilung wird zusammengefasst, was primär als störend empfunden wird. Demnach blockiere Apple „innovative Super-Apps“, die viele Funktionen vereinen und es so für Kundinnen und Kunden erleichtern würden, die Smartphone-Plattform zu wechseln. Weiterhin stelle sich Apple gegen mobile Cloud-Streaming-Dienste, vorrangig Gaming-Dienste. Ferner verschlechtere Apple die Qualität von Messaging-Apps, die auf verschiedenen Plattformen laufen. Dadurch werden sie weniger innovativ und unsicherer. Das Ziel sei es, Kunden an das iPhone zu binden.

Außerdem stößt sich das DoJ an der Smartwatch-Situation. Apple wird vorgeworfen, die Funktion smarter Uhren einzuschränken, um Nutzer zur Apple Watch zu bewegen – was zur Folge hat, dass sie auch ein iPhone benötigen und regelmäßig neue Produkte kaufen. Nicht zu vergessen sei die Einschränkung, dass ein einfaches Bezahlen nur via Apple Pay möglich sei und andere digitale Brieftaschen nicht entwickelt werden können, jedenfalls nicht mit vergleichbaren Funktionen.

Aber das Justizministerium hat noch weitere Punkte, die in den 88 Seiten beschrieben werden. Dabei geht es um Web-Browser, Video-Kommunikation, News-Dienste, Unterhaltung, Dienste innerhalb von Autos, Werbung, Ortungsdienste und weitere.

Das sagt Apple zu der Klage

Gegenüber Mac Rumors hat Apple eine Stellungnahme abgegeben, die – wenig überraschen – nicht besonders kooperativ ausfällt. Die Klage gefährde die Identität Apples. Falls sie erfolgreich sein sollte, würde sie die Entwicklung der Produkte verhindern, die Kunden erwarten. Es wäre zudem ein gefährlicher Präzedenzfall, dass eine Regierung einer Firma vorschreibt, wie Produkte entwickelt werden sollen. Apple glaubt, dass die Klage inhaltlich falschliegt, die Gesetze inkorrekt interpretiert. Apple kündigt an, sich mit allen Mitteln zu wehren.

Mehr zu diesen Themen:

Diskutiere mit!

Hier kannst du den Artikel "Wettbewerbsklage in den USA: Das sagt Apple dazu" kommentieren. Melde dich einfach mit deinem maclife.de-Account an oder fülle die unten stehenden Felder aus.

Apple hat gerade an einigen Orten mit Gegenwind zu kämpfen - DMA der EU, sinkende iPhone-Nachfrage in China, Rückstand bei KI etc. Tim Cook und sein Team werden in den nächsten Monaten einiges zu tun haben. Bin mal gespannt ob die WWDC der grosse Befreiungsschlag werden wird.

Warum soll die WWDC ein Befreiungsschlag gegen überwiegend Rechtsprobleme sein?

Die Kommentare für diesen Artikel sind geschlossen.