Das Einstellen des Navis während der Fahrt, das Wählen von Telefonnummern oder Radiosendern lenkt oft derart ab, das Autofahrer besser die Sprachsteuerung nutzen sollten. Doch funktioniert die wirklich zuverlässig? Nein, tut sie nicht. Teilweise verlangen Bediensysteme im Auto ganz bestimmte Befehle, verstehen einfach nicht, was der Fahrer will und lenken im Gegensatz zusätzlich ab. Das ist das Ergebnis eines Tests von acht Spracheingaben durch die Zeitschrift Auto Motor und Sport.
Dabei wurden die Spracheingaben in Autos von Audi, BMW, Ford, Infiniti, Mercedes, Peugeot, VW und Volvo getestet. Die Unterschiede waren enorm.
So müssen die Autofahrer im Ford, Peugeot und Mercedes Telefonnummern in Einzelziffern diktieren, ansonsten werden die Rufnummern nicht verstanden. Zudem müssen richtig verstandene Befehle bei Ford immer bestätigt werden – die Ablenkung ist maximal. Und will man einen Radiosender per Sprachbefehl auswählen, nutzt der Name nichts, das Gerät akzeptiert nur die richtige Frequenz. Und wer weiß die schon.
Noch schlimmer ist es im Infiniti, dem schlechtesten System im Test. Die Spracheingabe verlangt zwingend konkrete Befehle, unterteilt selbst simple Adresseingaben in bis zu zehn Einzelschritte und versteht oft wichtige Schlüsselbegriffe wie „Navigation“ nicht. Auch Peugeot und Volvo verlangen genau vorgegebenen Formulierungen, die man erst einmal auswendig lernen muss. Varianten werden so gut wie nicht verstanden.
Dass es ganz anders geht, zeigen die deutschen Premiummarken und VW. Testsieger ist mit Abstand BMW. Die Sprachsteuerung versteht nach Angaben der Tester praktisch alles, auch bei Störgeräuschen während der Fahrt. Der Grund: Die Sprachkommandos werden nicht im Auto ausgewertet, sondern per Mobilfunk auf einen externen Server gesendet und nach der Analyse zurück ins Auto geschickt werden. Das Ergebnis ist überzeugend. Genauso arbeitet auch Apples Siri.
Gut ist auch die Sprachsteuerung von Audi mit der Note 1,4. Einzige Schwäche: Mit langen Telefonnummern hat der Audi seine Probleme. Überzeugt waren die Tester auch von Mercedes und VW, die sich mit der Note 1,8 den dritten Platz teilen. Bei Mercedes werden die Sprachbefehle zum Teil ebenfalls an einen Server verschickt und ausgewertet. Das Ergebnis ist überzeugend. Erstaunlich: Der VW ist ähnlich gut, obwohl er die Auswertung im Auto erledigt.
Letztlich kann man sagen, dass man sich die teuren eingebauten Navigationssysteme sparen kann, wenn das Auto mit CarPlay und damit auch mit Siri arbeiten kann.
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soll so ein Ding auch noch selbst fahren.
Nein danke. Ich fahre lieber selbst und bringe es problemlos fertig nebenbei kurz auf einen Sender- oder 'CD' Knopf zu drücken. Das ist sicherer und schneller.
ist eh zuvor im Stand eingestellt.
Telefonieren im Auto ist genauso unkritisch wie kartenlesen am Lenkrad.