Die bei Bloomberg geschilderte Fabrik der Firma Li Tong in Hong Kong ist eine von einer Handvoll Stellen weltweit, an denen unbrauchbare iPhones in ihre Komponenten zerlegt und nach Materialien sortiert der Wiederverwertung zugeführt werden. Während industrieweit üblicherweise 70 Prozent des Geräte-Gewichts als neue Rohstoffe gewonnen werden können, liegt Apples Quote hier bei 85 Prozent, wie Apples Umwelt-Chefin Lisa Jackson wirbt: „Ich denke, es wird von uns erwartet, weil unsere Kunden uns an hohen Standards messen.“
„Es ist schwierig, weil es sich um unfassbar komplexe Produkte handelt“, gibt Jackson zu bedenken. Apple hat mit seinen Recyclern über 50 Regeln und Verpflichtungen zu Geheimhaltung, Versicherung und Arbeitsbedingungen vereinbart, die bei dem Prozess zu beachten sind. Apple zahlt natürlich für die Dienstleistung und bleibt im Besitz jedes einzelnen Gramms „vom gebrauchten iPhone bis zum Haufen Staub am Ende“, wie Li Tong schildert. Denn anders als andere Hersteller, die einzelne Chips oder Bauteile erneut verbauen, lässt Apple bisher alle Komponenten zerstören.
Für den Transit zum Recycling werden die Alt-iPhones zuerst gelöscht, aller Logos beraubt und gesondert vom Schrott anderer Hersteller spediert. Die in 10 Schritte aufgeteilte Zerstörung von iPhones findet unter ständigem Wiegen in luftdichten Räumen statt, damit auch alle austretenden Chemikalien und Gase eingefangen werden. Hauptbeweggrund für die totale Zerstörung sei die Angst davor, mit gebrauchten Original-Komponenten der Fälschung von Apple-Produkten Vorschub zu leisten. Lisa Jackson lässt jedoch durchblicken, auch Apple arbeite daran, die hochkomplexen Bauteile künftig weiterer Verwendung zuzuführen. Bisher werden Gold und Kupfer verkauft und der Rest als Aluminium-Fensterrahmen und Glasbausteine wiedergeboren.
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