Norwegen

Polizei will Verdächtigen zur iPhone-Entsperrung per Touch-ID zwingen

Die norwegische Polizei will einen 27-jährigen Mann, der illegale Drogen bei sich hatte, dazu zwingen, sein iPhone mit seinem Fingerabdruck zu entsperren. Das konfiszierte iPhone soll angeblich Informationen darüber enthalten, woher er die Drogen hat.

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Nach einem Bericht der norwegischen Lokalzeitung Bergensavisen will die örtliche Polizei einen jungen Mann dazu zwingen, sein iPhone mit seinem Fingerabdruck über den Touch-ID-Sensor zu entsperren. Das Smartphone soll eventuell Informationen darüber enthalten, woher der Tatverdächtige die Drogen hat, die bei ihm gefunden wurden.

Der Mann will sein iPhone nicht entsperren. Das Gericht in Nordhordland hat jedoch verfügt, dass er notfalls mit Gewalt dazu gezwungen werden kann. Die Polizei will auch die Daten des Mobilfunkproviders anfordern, um die Anrufer zu identifizieren, mit denen der Tatverdächtige kommuniziert hat.

Ob sich das iPhone allerdings noch allein mit dem Fingerabdruck entsperren lässt, darf bezweifelt werden. Eigentlich muss der Anwender bei iOS-Geräten, die 48 Stunden lang nicht entsperrt wurden, den PIN-Code eingeben, um das Gerät zu entsperren. Nachdem der Tatverdächtige schon Ende Januar festgenommen wurde, dürfte das nicht mehr klappen.

In den USA hatte jüngst ein Gericht in Virginia geurteilt, dass Fingerabdrücke nicht unter den 5. Verfassungszusatz fallen und damit kein Auskunftsverweigerungsrecht besteht, anders als beispielsweise bei PIN-Codes oder Passwörtern.

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