Wer Patentstreitigkeiten zwischen Unternehmen beobachtet, der stellt schnell fest, es geht ums liebe Geld. Manche Firmen nutzen aber die Klagedrohung oder sogar den Gang vor Gericht als Instrument, den Preis zu beeinflussen. Ob dies im vorliegenden Fall auch zutrifft, werde ich nicht beurteilen müssen.
Apple und Nokia nicht mehr entzwei
Wichtig ist, Apple und Nokia haben ihren Streit beigelegt. Etwaige Patentklagen vor Gericht wurden zurückgezogen. Die Unternehmen machen nun wieder Geschäfte miteinander. Man einigte sich auf ein mehrere Jahre dauerndes Vertragspapier, das die Lizenzierung der Patente betrifft.
Bei Nokia sieht man die Einigung positiv. Die Chefanwältin des Unternehmens, Maria Varsellona, erklärt: Das Verhältnis der beiden Konzerne werde auf ein anderes Level gehievt. Statt Gegner zu sein, arbeite man nun zusammen. Davon werde auch der Konsument profitieren.
Nokia-Produkte kommen zurück ins Verkaufsregal
Die gegenseitigen Verträge sehen unter anderem vor, dass Nokia Apple mit Produkten und Dienstleistungen aus dem Bereich Netzwerkinfrastruktur versorgen wird. In welchem Umfang ist unklar. Auch wird Apple die „Health“-Produkte der Tochtermarke „Withings“ wieder in seinen Apple Stores on- und offline verkaufen. Darüber hinaus wollen man überprüfen, ob man bei zukünftigen Gesundheitsinitiativen nicht zusammenarbeiten könne. Damit nicht eine Partei nach einer Zeit unzufrieden mit dem Ausgang der Geschäftsbeziehungen ist, haben die Unternehmen regelmäßige Treffen zwischen hochrangigen Mitarbeitern vereinbart.
Auch Apple zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis der Einigung. Apples COO, Jeff Wiliams, schaut positiv in die Zukunft. Möglicherweise werde man die Geschäftsbeziehungen noch ausweiten.
iPhone-Hersteller geht ans Festgeldkonto
Details über die Vereinbarungen bleiben geheim. Allerdings wurde mitgeteilt, dass Nokia von Apple unmittelbar eine Abschlagszahlung (wohl für ausgebliebene Lizenzgebühren) erhält. Weitere Umsätze wird der iPhone-Hersteller beim finnischen Unternehmen über die Zeit generieren.
Bei Nokia werden die Umsätze durch das Geschäft mit Apple in Teilen in der Rubrik Patent-Lizenzgebühren aufgeführt werden und ansonsten in anderen Bereichen des Unternehmens im kommenden Quartalsbericht (Q2 2017) sichtbar werden. Bei der Bekanntgabe der Geschäftszahlen werden Aktionäre vor allem einen erhöhten Posten erkennen, der allerdings nur einer Einmalzahlung entspricht.
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