Ingo Mesche erdachte bereits in den frühen 1990er Jahren die Figur des Moorhuhns. Der Spielebranche ist er treu geblieben. Das neuste mit seiner Beteiligung entstandene Spiel heißt Languinis und verbindet zwei der beliebtesten Spielgenres: Match-3 und Wörterrätsel. Die Hintergrundgeschichte ist schnell erzählt. Die Languinis werden vom Phönix-Gott gefangen gehalten und die Spieler müssen sie befreien, indem sie knifflige Rätsel lösen.
Zunächst gilt es gleichfarbige Steine zu kombinieren, wodurch Buchstaben sichtbar werden. Diese müssen zu möglichst langen Wörtern zusammengesetzt werden, um die jeweiligen Missionsziele zu erreichen. Dies wird im Verlauf des Spiels immer kniffliger und schwieriger. So kommen in den insgesamt mehr als 50 Level sowohl Anfänger als auch Rätselveteranen voll auf ihre Kosten. Zudem werden regelmäßig neue Rätsel hinzugefügt.
Das Spiel wird in einer aztekisch inspirierten, farbenfrohen Grafik dargestellt. Als Free-to-Play-Titel ist das für iPhone und iPad optimierte Spiel kostenlos im App Store erhältlich.
Mac Life: Hallo Ingo. Du bist einer der Köpfe hinter dem Spieleklassiker „Moorhuhn“, hast die namensgebende Figur erdacht. Wie hat sich die Spielelandschaft seit der Veröffentlichung der „Moorhuhnjagd“ im Jahre 1999 verändert? Gehörte „Moorhuhn“ mit zu den Titeln, die Spiele mehr „casual“ werden ließen?
Ingo Mesche: Hallo! Es ist fast einfacher zu sagen was hat sich nicht verändert. Es hat sich fast alles verändert! Computer, Budgets, Vertriebe, Altersgruppen der Spieler, die Masse an Entwicklern, Mobiltelefone, Quantität an Spielen und vieles mehr ... das ist Stoff für mehrere Bücher.
Das Moorhuhn war seiner Zeit ein wenig voraus und war wohl eins der ersten wirklich erfolgreichen Casualspiele, ja. Querbeet fing plötzlich jeder an Spiele als Entertainment wahrzunehmen, zuvor wurden Spiele ja eigentlich nur für „Hardcore“ Gamer gemacht. Zur Zeit des Moorhuhns hat sich das alles langsam verändert.
Mac Life: Erzähl uns von Eurem neuen Spiel! Was hebt Euren Match-3-Puzzler „Languinis“ von Spielen wie „Bejeweled Blitz“ und „Candy Crush Saga“ ab?
Ingo Mesche: Die Grundlagen in Languinis sind sehr einfach zu verstehen: Hat man mindestens drei gleiche Spielsteine zusammengefügt, werden daraus Buchstaben, aus denen man dann Wörter bilden kann. Wir geben dem Spieler viele verschiedene Ziele im Spiel vor und kombinieren das Beste aus der „Match 3“- mit dem Besten aus der „Wortspiele“-Welt zu etwas völlig neuem. Man kann hier logisches Denken mit Wissen kombinieren.
Das Besondere dabei ist, dass die Kombination der beiden Genres richtig Spaß macht, obendrein lernt man spielend und trainiert dabei noch seine grauen Zellen – je länger die erstellten Wörter sind, desto mehr Punkte gibt es und Wissen wird belohnt.
Wir werden das Spiel weiter auszubauen. Zukünftige Updates werden weitere Level enthalten. Wir planen für die Zukunft auch neue Spielelemente hinzuzufügen, von denen wir sicher sind, dass sie die Spieler aufregend finden werden.
Mac Life: Euer Entwicklerteam VRTRON arbeitet an Spielen für iOS und Android. Welche Erfahrungen habt ihr mit den Plattformen gemacht? Lässt sich der Entwicklungsaufwand für beide Plattformen miteinander vergleichen? Wie viele Köpfe stecken hinter einer Produktion eines Titels wie „Languinis“?
Ingo Mesche: Das Kern-Team für Languinis besteht aus circa acht Personen. Programmierung, 2D- 3D Grafik, Musik/Sound, Projektleiter & Admin und hinzu kommen noch zwei QA Teams, Übersetzer, Marketing, etc.
Wir entwickeln in erster Linie mit Unity und somit arbeiten wir quasi parallel auf beiden Plattformen. Es geht aber immer ein wenig lauter im Studio zu, wenn die Android Versionen kompiliert werden! Von der Grundidee bis zum fertigen Spiel auf allen Plattformen sind ganze zwei Jahre vergangen, und ich denke, das spiegelt sich auch im Produktionsaufwand des Spieles wieder.
Mac Life: Ihr habt euch bei „Languinis“ für das populäre „Free2Play“-Bezahlmodell entschieden. Welche Gründe waren ausschlaggebend für diese Entscheidung? Lässt sich das Spiel auch ohne Echtgeldeinsatz vernünftig spielen?
Ingo Mesche: Ja, das Spiel kann komplett auch ohne Echtgeldeinsatz gespielt werden. Ich möchte auch keine „Fallen“ im Spiel haben, die nicht gelöst werden können, nur damit die Spieler Geld ausgeben. So hatten wir zum Beispiel einen Fehler in der Live Version (Level 20) wo es darum ging zehn Wörter zu finden, die den Buchstaben „A“ enthalten. Das hört sich einfach an, war aber aufgrund der Häufigkeit des Buchstaben A im Deutschen Sprachgebrauch in diesem Level nicht wirklich zu schaffen. Wir konnten den Level aber in Echtzeit aktualisieren und nun muss man zehn Wörter finden, die den Buchstaben „E“ enthalten, was deutlich leichter ist.
Dennoch müssen wir auch als Firma rentabel arbeiten, und so steht es dem Spieler frei, uns zu durch In-App-Käufe zu unterstützen, so ihm das Spiel gefällt. Wir haben Updates und Features für die Zukunft geplant, die wir somit natürlich weiterhin auch kostenlos anbieten können. Ich denke, es kann fairer nicht sein und unser Erfolg zeigt auch, dass wir den richtigen Weg gegangen sind. Wir haben es in der Release Woche in 70 Ländern auf Platz 1 der Wortspiele und in zehn Ländern auf Platz 1 der Puzzle-Spiele geschafft. Dank der vielen Languinis-Fans!
Mac Life: Über Eure eigenen Apps hinaus: Welche Apps, welche Spiele würdet ihr anderen iPhone-Anwendern empfehlen?
Ingo Mesche: „Leo’s Fortune“ als bestes Jump and Run, dann gefällt uns das mittlerweile ältere Spiel „Rymdkaspel“ sehr. „Asphalt 8: Airborne“ sieht toll aus und macht Spaß, und das kurze aber schöne „Monument Valley“.
Mac Life: Hab vielen Dank für das Gespräch!
Ingo Mesche: Gern geschehen!
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