Grim Fandango Remastered
Egal ob Zak McKracken, Day of the Tentacle oder Sam & Max: Bereits die Hintergrundgeschichte vieler LucasArts-Adventures ist herrlich abwegig und strotzt vor Witz – so auch in Grim Fandango. Hier schlüpft man in die Haut des Toten Manny Calavera und verdingt sich im Reich der Toten als sensenschwingender Reiseberater für das DoD, das Department of Death. Da Manny eine nicht näher bezeichnete Schuld abzuarbeiten hat, bleibt ihm die direkte Reise ins Reich der ewigen Ruhe verwehrt. Erlösung findet er nur dann, wenn er anderen Toten möglichst exklusive Transfers ins Jenseits anbieten kann.
Doch der tote Held hat zuletzt nur wenig lukrativen Kunden: Kaum einer seiner aktuellen Klienten war zu Lebzeiten ein so guter Mensch, dass er sich etwa für die schnelle Reise im Zug Nummer Neun qualifiziert hätte, anstatt zu Fuß den weiten Weg auf sich nehmen zu müssen. Schlecht für Manny, dessen Schuld sich so nur schleppend reduziert. Zeit, um seiner Karriere auf die Sprünge zu helfen, wobei man nebenbei dunkle Geschäfte im Reich der Toten aufdeckt …
Meisterhaft inszeniert
So skurril die Hintergrundgeschichte des Spiels ist, so einzigartig ist auch dessen Inszenierung. Kein Wunder, werden hier doch die Optik und Stimmung des Film noir mit lateinamerikanisch gefärbter Musik und den Mythen des südamerikanischen Totenkultes gemischt. Die wichtigste Zutat aber sind die Unmengen schwarzen Humors, der in wortgewandte Dialoge verpackt ist und auch in der deutschen Übersetzung auf den Punkt kommt – hervorzuheben ist die professionelle Vertonung mit Tommi Piper in der Rolle des Manny. Auch das genretypische Herumrätseln kommt natürlich nicht zu kurz: Einige der Rätsel in Grim Fandango sind echte Kopfnüsse. Also Vorsicht: Wer das Spiel nicht schon kennt oder ein echter Adventure-Profi ist, wird ohne eine Komplettlösung als Spickhilfe vermutlich verzweifeln.
Remake oder Remaster?
Grim Fandango wurde ursprünglich ausschließlich für Windows veröffentlicht, auf dem Mac ließ sich das Spiel bislang nur über Umwege starten. Die neue Remastered-Ausgabe hingegen unterstützt sowohl Windows-, als auch Linux- und Mac-Systeme. Die Systemanforderungen sind moderat.
Doch die Neuauflage bringt mehr mit als nur die Unterstützung weiterer Plattformen. Alternativ zur sperrigen Tank-Steuerung der Vorlage, bei der sich Manny ungelenk wie ein Panzer durch das dreidimensionale Reich der Toten bewegt, darf die Spielfigur nun auch direkt per Tastatur oder Gamepad gesteuert werden. Alternativ lässt sich Grim Fandango per Maus und Point-and-Click steuern – das geht besonders gut von der Hand. Neben der Steuerung wurden auch die Charaktermodelle und Hintergründe überarbeitet. Höher aufgelöste Texturen und eine verbesserte Beleuchtung lassen das Spiel unter anderem weniger pixelig aussehen.
Darüber hinaus enthält das Remaster einen neu eingespielten Soundtrack mitsamt sechs komplett vertonten Sprachversionen – darunter natürlich auch Englisch und Deutsch. Wer Englisch spricht, darf sich zudem über rund zwei Stunden Audio-Kommentare der Entwickler freuen. Eine Sammlung an Skizzen und Konzeptgrafiken runden die Neuauflage ab – und machen Lust auf mehr: Day of the Tentacle: Special Edition ist bereits angekündigt!
Fazit
„Grim Fandango“ ist auch heute noch ein tolles Spiel – manches Rätsel ist aber eine echte Kopfnuss!
Produktname | Grim Fandango Remastered |
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Hersteller | Double Fine Productions |
Preis | 15 $ |
Webseite | http://grimremastered.com |
Pro |
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Contra |
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Systemvoraussetzungen | OS X ab 10.9 |
2,4gut |
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