1. Grund: Schlechter Absatz
Gute Zahlen zu kommunizieren, damit scheint Apple kein Problem zu haben, bedenkt man, dass Rekordumsätze sowie steigende iOS- beziehungsweise OS X-Marktanteile mit der Öffentlichkeit geteilt werden. Schlecht Zahlen kommuniziert niemand gerne. Kein Wunder, bedeutet das mit Sicherheit eines: Das entsprechende Produkt war – mehr oder weniger – ein Fehlgriff und hat sich daher schlecht verkauft, was man als Unternehmen nur zu gerne unter den Tisch fallen lässt.
Wendet man diese allgemein bekannte und nachvollziehbare Theorie in der Praxis an, könnte das bedeuten, dass sich die Apple Watch schlechter verkauft hat als erwartet. Sicherlich, der anfängliche Hype um die Smartwatch war groß, so groß, dass sich die Apple Watch zum Zeitpunkt der Vorbestellung an 1,5 Millionen verkauften Exemplaren erfreute, so Slice Intelligence. Wie das Marktforschungsunternehmen weiter angibt, sind die Verkaufszahlen bis auf 10.000 Stück pro Tag zusammengeschrumpft, was immer noch viel ist, aber wohl nicht ausreichend genug für das erfolgsverwöhnte Unternehmen aus Cupertino.
Diese könnte daran liegen, dass – so das Marktforschungsunternehmen UserTesting – nur etwas mehr als ein Drittel der Apple Watch-Nutzer die Smartwatch weiterempfehlen würde. Dieser Trend wiederum könnte sich demnach negativ auf die Verkaufszahlen ausgewirkt haben. Und dass ein Abwärtstrend stattgefunden hat, belegt der deutlich gesunkene Aktienkurs, was wohl nicht nur allein an den iPods und anderen rückläufigen Posten liegt.
2. Grund: Geheimhaltungspolitik
Gleichzeitig hieß es in einer vor zwei Tagen veröffentlichten Studie von Wristly, dass 97 Prozent der Kunden beziehungsweise Nutzer mit der Apple Watch zufrieden seien. Schenkt man dieser entgegengesetzten Umfrage Glauben, könnte es durchaus sein, dass Apples Finanzchef Luca Maestri die Wahrheit sagte, als er beteuerte, man wolle Mitbewerbern keinen Einblick in die Verkäufe auf dem heiß umkämpften Markt bieten.
Und Mitbewerber gibt es bekanntlich en masse, Konkurrenten, die auf den Erfolgskurs von Apple aufgesprungen sind und sowohl die Produkte samt Design und Funktionen als auch Marketing-Strategien kopiert haben. Ganz vorne weg: Samsung und sein Galaxy S6.
Eine Zahl nannte Luca Maestri der Nachrichtenagentur AP gegenüber jedoch: 952 Millionen Dollar - dabei handelt es sich um das Plus, über dem die Einkünfte aus der Uhr liegen. "Wir haben unsere internen Erwartungen übertroffen," so Maestri zusammenfassend. Auch wenn daraus nicht die eigentliche Verkaufszahl hervorgeht, ist es dennoch schön zu hören, dass das erfolgsverwöhnte Unternehmen abermals zufrieden ist - sofern diese Aussage der Wahrheit und nicht irgendeiner PR-Maßnahme entspricht.
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